Zweibrücken Kunst, die Grenzen verwischt

19 Hobbykünstler aus Frankreich und Deutschland trafen sich am Samstag in Hornbach zum gemeinsamen Malen in historischem Ambiente. Das Historama-Museum im Hornbacher Klosterbezirk zeigt die am Wochenende entstandenen Bilder noch bis Montag, 13. Oktober.

Hornbach steht Modell. Überall suchen Hobbymaler, ausgestattet mit Staffeleien und Zeichenblöcken, nach dem richtigen Motiv und der perfekten Perspektive. Und an Motiven hat das idyllische Städtchen mit der ehemaligen Benediktinerabtei und dem malerischen Klostergelände einiges zu bieten. Im Kräutergarten sind Aquarelltische aufgebaut. Es wird skizziert, gezeichnet und gemalt. Wie bereits im vergangenen Jahr im französischen Volmunster trafen sich am Samstag Hobbykünstler aus Frankreich und Deutschland zu einem gemeinsamen Malersymposium, das ein Kennenlernen und einen künstlerischen Austausch über die Ländergrenzen hinwegermöglichen will. Eingeladen hatten die Verbandsgemeinden Zweibrücken-Land und Bitsch. Die Idee zu dem grenzüberschreitenden Künstlertreff stammt von der lothringischen Künstlervereinigung „Association Cadre“ aus Bitsch. Nach der morgendlichen Begrüßung im Historama verteilen sich die 19 Hobbymaler − zehn Deutsche und neun Franzosen − auf dem Klostergelände und in der angrenzenden Natur, um frei von jeder Vorgabe Thema und Motiv für ihre Werke zu finden. Die Ergebnisse wurden bereits um 18 Uhr im Historama gezeigt und sind noch bis Montag, 13. Oktober, in dem multimedialen Museum im Klosterbezirk zu sehen. Die Möglichkeit, die universale Sprache der Malerei im geschichtsträchtigen Ambiente zum grenzüberschreitenden Austausch zu nutzen, kommt bei den Hobbykünstlern gut an. „Ich nehme zum ersten Mal am Symposium teil. Ich finde es interessant, mich mit anderen Malern, auch aus Frankreich, über Techniken und verschiedene Motive austauschen zu können. Bei den Lothringern gibt es ja auch sprachlich keine Probleme“, erzählt Agnes Jung von der Malgruppe Hornbachtal. „Bei meinen eigenen Bildern reizt es mich, eine ungewöhnliche Perspektive oder einen überraschenden Bildausschnitt zu finden. Mein Motiv habe ich schon gestern ausgewählt und fotografiert, um Licht und Schatten festzuhalten. Heute ist das nur schwer möglich. Ich füge zwei Bilder zu einem zusammen: den Quittenbaum, der auf dem Klostergelände einen zentralen Standort hat, und den Kirchturm“, berichtet sie. Auch Martina Christ, die zum ersten Mal im Freien malt, gefällt die Idee des grenzüberschreitenden Künstleraustauschs: „Die Fachgespräche machen Spaß. Ich male zwar normalerweise nicht draußen und mag es auch nicht so gerne, wenn man mir auf die Finger schaut, aber es ist wirklich schön hier. Das Malen an der frischen Luft macht Spaß.“ Ihr Motiv − Klosterkirche, Fabianstift und der Brunnen im Kräutergarten − hatte sich die Hobbykünstlerin ebenfalls im Vorfeld ausgesucht. Susanne Burkhardt hingegen, die im Sommer gerne im Freien malt, lässt sich spontan inspirieren: „Ich habe mein Motiv spontan ausgewählt und eine Skizze gemacht. Ich war schon einmal hier, um zu zeichnen. Ich male gerne im Freien, auch wenn ich normalerweise mit Maltechniken arbeite, die für draußen nicht geeignet sind, weil sie zu lange dauern.“ Auch ihr gefällt die Idee des grenzüberschreitenden Treffs. „Im Moment kommt das natürlich nicht so stark zum Tragen, da jeder mit seiner Arbeit beschäftigt ist. Aber heute morgen gab es einen sehr netten Empfang. Und wenn sich heute Abend alle zur Vernissage treffen, wird es noch mehr Gelegenheit zu Gesprächen geben“, ist sie sicher. Für Margit Kalleder, Mitglied der Hornbachtaler Malgruppe, steht der künstlerische Austausch im Vordergrund: „Eine solche Veranstaltung fördert den Zusammenhalt. Jeder hat seinen eigen Stil und malt anders. Einige haben das gleiche Motiv ausgewählt, und trotzdem ist jedes Bild anders.“ Kalleder hat ihr Hornbacher Motiv vor 20 Jahren schon gemalt: „Das Bild ist im Kalender der Malgruppe Hornbachtal, den man auch hier im Historama bekommen kann. Allerdings habe ich es vor dem Umbau des Klosters gemalt. Deshalb bringe ich es jetzt auf den neuesten Stand.“

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