Zweibrücken Jesaja, mit Songs und Naturfotos

Gebetskonzert ist ein Wort, dem man selten begegnet. Am Sonntag, dem letzten Tag der Zweibrücker Allianz-Gebetswoche, gab es in der Alexanderskirche ein solches Gebetskonzert mit dem Titel „Ganz bei Trost“. Die fast 200 Besucher waren zu einer meditativen Zeitreise eingeladen mit Worten des Propheten Jesaja und einer großen Leinwand, die auf Lieder, Bilder und Texte, inspiriert von Jesaja, hinwiesen.

Als Gäste waren der Liedermacher Christoph Zehendner, der Musikredakteur Manfred Staiger und der Naturfotograf Heiko Wolf mit einem 100-minütigen, sehr bewegenden Programm gekommen. „Vom Leben auf der Spur“ – unter dieses Motto hat Zehendner seine Arbeit gestellt. Als Mitarbeiter der evangelischen Christus-Bruderschaft hat er zahlreiche Liedtexte – darunter auch Nr. 645 im evangelischen Gesangbuch – veröffentlicht. Nun stellte er seine neue CD „Ganz bei Trost“ vor. Zur Melodie „Jesu geh voran“ schilderte zu Beginn ein großes Bild Ereignisse des Jahres 2015 und wies unter anderem auf die schrecklichen Vorgänge in Paris, beim Flugzeugabsturz in den Alpen und den Ereignissen um die Flüchtlinge hin. Das Titellied der CD „Ganz bei Trost“ bildete nun den Beginn und den Abschluss dieses Abends und nahm gewissermaßen alle anderen Gedanken in die Mitte. Es war zu erfahren, dass alle Menschen nicht trostlos unterwegs seien, auch wenn es manchmal so scheine. Wir seien nicht mutterseelenallein, denn Gott wolle an unserer Seite sein. Und dann nimmt Zehendner die Jahreslosung 2016 aus Jesaja 66,13a auf, in der es heißt: „Gott will uns trösten wie eine Mutter tröstet.“ Gott wolle Wärme und Geborgenheit schenken und in schwerer Zeit trösten. Es folgte eine in großer Perfektion verlaufende, aber nie aufdringliche oder sich anbiedernde Aktualisierung der alten Jesaja-Texte auf unsere heutige Zeit. Zu den geschliffenen, oft auch poetischen und zum Nachdenken anregenden Liedern von Christoph Zehendner hatte Heiko Wolf grandiose Fotos unterlegt. Die Fotos waren thematisch auf die Texte abgestimmt. Ähnlich wie die Lieder waren sie sehr ruhig. Sie zeigten herrliche Aufnahmen von Landschaften und Menschen. Sie wechselten mit Blumen und, im Schlussteil, mit Collagen. Manfred Staigers genau angepasste instrumentale Begleitung trug mit dazu bei, dass diese Bilder- und Textreise um die Gedanken des Jesaja ein dichtes, eindringliches und zum Staunen anregendes Ereignis ergab. Die Zuhörer waren einige Male in die Darbietungen mit einbezogen und konnten die auf der Leinwand eingeblendeten Texte „In der Stille angekommen“ und „Ich bin in guten Händen“ mitsingen. Nach der Erinnerung an Weihnachten mit „Ein Kind für uns geboren“ folgten Hinweise auf die Passionszeit, ehe eine gesungene Version des Vaterunsers das Gebetskonzert beendete. Großer Beifall dankte den Interpreten, die nicht nur die Lieder als Gebete betrachteten, sondern auch zwischendrin zu einer kurzen stillen Zeit des Gebetes ermunterten.

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