Umfrage FCK wirft Trainer raus: Was Fußballfans auf der Straße dazu sagen

Dirk Schuster
Dirk Schuster

Nachdem der 1. FC Kaiserslautern gut in die Saison gestartet war, hat sich der Verein am vergangenen Donnerstag nach fünf sieglosen Spielen von Trainer Dirk Schuster getrennt. Wir haben uns umgehört, wie der Rausschmiss aufgenommen wird – bevor am Sonntagmittag die Verpflichtung von Dimitrios Grammozis als neuer Coach verkündet wurde.

Michael Jung aus Bottenbach ist Bayern-Fan, hegt aber Sympathien für den FCK. Die Entlassung von Dirk Schuster findet er nicht in Ordnung, sie enttäuscht ihn. „Es liegt nicht immer am Trainer“, findet er. Der Kader sei nicht gut genug, um die hochgesteckten Ziele des Vereins zu erreichen, zudem seien die finanziellen Mittel nicht ausreichend. Wenn sich der FCK im Mittelfeld der Tabelle etablieren könnte, würde Jung das reichen. Schuster findet er sympathisch, „aber der Trainer ist halt immer das schwächste Glied“. Was die Nachfolge angeht, fände er Miroslav Klose gut, auch weil dieser das Umfeld kenne. Zu Michael Wimmer kann Jung nichts sagen.

Gerhard Jung aus Zweibrücken findet, dass Schuster eine große Leistung vollbracht hat und man nicht alle Schuld auf den Trainer schieben sollte. Jede Mannschaft habe mal eine Schwächephase, und man hätte Schuster noch etwas Zeit geben sollen. „Aber dem Vorstand geht der Weg nach oben nicht schnell genug.“ In der Mannschaft sieht er Potenzial, aber am Zusammenspiel hapere es. Auch sei die Verteidigung nicht stabil genug. Das Vorgehen der Vereinsführung, dem Trainer über Nacht den Stuhl vor die Tür zu stellen, findet Jung nicht fair. Über den Nachfolger hat er sich noch keine Gedanken gemacht.

Für Manfred Barth aus Mörsbach war es langsam Zeit, den Trainer zu entlassen. Schuster als Trainer habe ihm von Anfang an, trotz zwischenzeitlicher Erfolge, nicht gefallen. Mit der Taktik des Trainers war Barth oft nicht einverstanden. Er habe sich zum Beispiel gewundert, warum ein defensiver Spieler eingewechselt wird, wenn der FCK hinten liegt, und ein weiterer Angreifer, wenn er führt. Was die Nachfolge angeht, so habe er etwas von Bruno Labbadia gehört, den finde er aber nicht gut. Besser gefallen würde ihm Klose. Michael Wimmer sagt ihm als Trainer nichts.

Der Rausschmiss zum jetzigen Zeitpunkt hat Wolfgang Neumüller aus Hornbach überrascht. Der Trainer sei nicht an allem Schuld, aber mitverantwortlich, wenn „die Spieler nichts bringen“. Schuster hätte der Mannschaft „das Kämpferische“ besser beibringen müssen, findet Neumüller. Insgesamt gefalle ihm die Spielweise der Lauterer nicht. Dass der Trainer nach den letzten Misserfolgen auf dem Schleudersitz hockt, war Neumüller klar. Er hätte aber noch das nächste Ligaspiel und das Pokalspiel abgewartet. Miro Klose passt für ihn nicht zum FCK, weil er zu wenig Erfahrung habe und auch bis jetzt keine Erfolge als Trainer vorweisen könne. „Ein guter Spieler muss nicht immer auch ein guter Trainer sein.“

Auch für Karl Sutter aus Rimschweiler kam Schusters Rauswurf überraschend. Er findet, dass der Trainer „im Großen und Ganzen gute Arbeit geleistet hat“. Natürlich sei die letzte Rückrunde nicht so doll gewesen, und auch die Heimstärke, die den FCK immer ausgezeichnet hat, sei verlorengegangen. Trotzdem würden Trainer zu schnell gewechselt und bekämen keine Chance, etwas zu bewegen. Sutter findet, dass die kontinuierliche Entwicklung der SV Elversberg dem FCK als Vorbild dienen könnte. Andererseits wüssten die Trainer im Profifußball, worauf sie sich einlassen. Schuster habe auch Pech gehabt, weil drei wichtige Spieler verletzt oder gesperrt waren. Offenbar sei kein Vertrauen mehr dagewesen zwischen Trainer und Vorstandschaft, möglicherweise habe die Mannschaft nicht mehr hinter ihm gestanden.

Norbert Sefrin aus Stambach findet die Entlassung Schusters zum jetzigen Zeitpunkt nicht gut. Es scheine, als würden die Spieler das System, dass Schuster spielen will, noch nicht verstehen, „oder anders gesagt, die richtigen Spieler sind im Moment auf dem Betzenberg nicht vorhanden“. Zudem versteht Sefrin die Vorstandschaft nicht, weil wieder zusätzliche Kosten entstehen, und „man weiß ja, dass der FCK nicht mit viel Geld gesegnet ist“. Er hätte mit der Entlassung, so sie denn unvermeidlich war, bis zur Winterpause gewartet. Miro Klose als Nachfolger fände Sefrin gut, „denn der kennt den Betze“. Michael Wimmer dagegen passe nicht zum FCK.

Michael Jung
Michael Jung
Gerhard Jung
Gerhard Jung
Wolfgang Neumüller
Wolfgang Neumüller
Manfred Barth
Manfred Barth
Karl Sutter
Karl Sutter
Norbert Sefrin
Norbert Sefrin
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