Zweibrücken Eine Niederlage, die zufrieden macht

HOMBURG. Für den FC Homburg war das DFB-Pokalspiel gegen Erstligist Borussia Mönchengladbach das zweite Fußballfest in dieser Saison. 11 000 Zuschauer sahen vor zwei Wochen das Saarderby in der Regionalliga gegen den 1. FC Saarbrücken. Am Samstag sorgten 17 000 Zuschauer für ein ausverkauftes Waldstadion. „Diese Zuschauerzahlen erfreuen das Herz. Für unseren Verein ist diese Resonanz ganz wichtig“, bemerkte der FCH-Vorsitzende Herbert Eder.

Dass der FC Homburg bei der 1:3-Niederlage () durchaus Möglichkeiten hatte, das Ergebnis anders zu gestalten, wurmte einige Grün-Weiße. „Mich ärgern die Gegentore. Sie waren vermeidbar“, sagte Homburgs Trainer Jens Kiefer. Viel hatte seine Mannschaft nicht zugelassen. Der Fünfer-Abwehrriegel funktionierte. „Das war ein 3-4-3“, beantwortete Kiefer die Systemfrage lachend, um zu präzisieren: „Wir haben drei Innenverteidiger gebraucht – und zwei Außenverteidiger.“ Nils Fischer, Clement Halet und Emil Noll bildeten das Innentrio. Und da die Außenverteidiger Sebastian Wolf und Andreas Gaebler sehr tief standen, verteidigte eine Fünferkette gegen die schnellen Angreifer der Borussia. Den übermächtigen Gegner vorne beschäftigen und schauen, dass hinten nichts anbrennt, funktionierte am Anfang nicht gut. Nach acht Minuten hielt Nationalspieler André Hahn im Sechzehner drauf und traf zum 1:0. „Was draufkam, war drin“, umriss Steven Kröner das Problem des FCH in der Regionalliga und im Pokalspiel gegen Mönchengladbach. Die Saarpfälzer lassen nur wenige Chancen zu, die aber nutzt der Gegner aus. Dass Gaebler in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit Branimir Hrgota ziehen ließ, brachte das 2:1 für die Borussia. Und weil nach 51 Minuten beim Verteidigen die Entschlossenheit fehlte, war Hrgota mit dem 3:1 zur Stelle. „Nicht unbedingt Drucksituationen“, kritisierte Kiefer. Zwei gebürtige Saarländer standen beim Abpfiff auf dem Platz. Sie waren gefragte Gesprächspartner: Tim Stegerer, der gegen Gladbach mit einem tollen Schuss zum 1:1 traf, und der gebürtige Uchtelfanger Patrick Herrmann im Dienst der Borussia. Dem 23-Jährigen droht der Verlust seines Stammplatzes auf der rechten Außenbahn, die jetzt Neuzugang Hahn beackert. Herrmann kam in der 72. Minute für Linksaußen Ibrahima Traore und wurde Fan übergreifend gefeiert. „Links ist auch in Ordnung“, bemerkte er leicht enttäuscht. Ein Homburger besonders glücklich. Herbert Eder hatte zwar nicht das Trikot von Patrick Herrmann organisieren können – „die waren schon im Bus“ - aber immerhin ergatterte er die Trikothose mit der Nummer sieben und dem Autogramm Herrmanns.

x