Zweibrücken Dem Nachwuchs auf die Sprünge helfen

Seit Januar ist der Zweibrücker Alexander Gakstädter Stabhochsprung-Bundestrainer der U18- und U20-Frauen.
Seit Januar ist der Zweibrücker Alexander Gakstädter Stabhochsprung-Bundestrainer der U18- und U20-Frauen.

«ZWEIBRÜCKEN.» Heute und morgen steigt im Westpfalzstadion der siebte Himmelsstürmer-Cup des LAZ Zweibrücken, Alexander Gakstädter wird dann in Doppelfunktion um die Stabhochsprung-Anlagen wuseln. Einmal als hauptamtlicher LAZ-Coach, daneben aber auch als Nachwuchs-Bundestrainer der U18- und U20-Frauen, die morgen ab 15 Uhr einen WM-Qualifikationswettkampf austragen.

„Letztes Jahr im Oktober hat es die ersten Gespräche mit dem Deutschen Leichtathletik-Verband wegen dieser Trainerstelle gegeben“, sagt Gakstädter. Dem 32-Jährigen, der in Marburg Sport und Geographie für das Gymnasiallehramt studiert hatte und seit drei Jahren hauptamtlicher Trainer des LAZ ist, war aber nicht gleich klar, dass er das tatsächlich machen will. „Man ist ja als Bundestrainer doch für viel mehr verantwortlich“, erklärt er. Während des Studiums hatte er als Trainer wieder zum Stabhochsprung gefunden, später kam die Traineranfrage des LAZ. „Ich hab’ mir dann ein bisschen Bedenkzeit gegeben, schließlich aber gesagt: Okay, ich versuch’s!“ Denn ganztags in die Schule wollte er nicht. Durch die Kooperation mit dem Hofenfels- und dem Helmholtz-Gymnasium hat er noch Kontakt zu Schülern und Schulen. „Es ist genau gut so, wie es jetzt ist“, findet er. Es mache ihm großen Spaß, in den Trainerteams zu arbeiten. Schon im November leitete er seinen ersten Lehrgang als Bundestrainer, seit Januar ist er offiziell in der Funktion tätig. „Dazu wurde mein Vertrag beim LAZ quasi aufgestockt“, erklärt der in Bubenhausen wohnende Gakstädter. Der läuft – wie üblich – über den Olympia-Zyklus, also noch bis Tokio 2020. Erstmals in DLV-Mission war er im Winter bei einem Hallen-Länderkampf im französischen Nantes im Einsatz. „Da war ich schon etwas nervös“, gibt er zu. „Ein bisschen was hab’ ich ja vorher schon bei Andrei Tivontchik mitbekommen. Aber der Bundestrainer-Job ist doch mehr Arbeit, als ich ursprünglich gedacht habe“, hat Gakstädter erkannt. Wie das genau aussieht? „Im Moment, während der Saison, bekomme ich jeden Tag mindestens zehn Mails von den Springerinnen. Da geht’s meist um die Wettkämpfe vom Wochenende. Wie sind die gelaufen, was war gut, was schlecht?“ Dazu schicken sie ihm Videos ihrer Sprünge, die er analysiert und sich dann mit den Heimtrainern bespricht, wo Stellschrauben fürs weitere Training sind. Morgen ab 15 Uhr hat Gakstädter ein besonderes Auge auf acht U20-Frauen, die in Zweibrücken zum Qualifikationswettkampf für die U20-WM in Tampere/Finnland (10. bis 15. Juli) antreten. 4,05 Meter als Norm sind gefordert, bisher haben das nur Leni Freyja Wildgrube (LC Potsdam, 4,20) und die Dortmunderin Zoe Jakob (4,05 m) zuletzt in Soest geschafft. „Vier Athletinnen traue ich die Höhe derzeit zu. Alles andere wäre eine Überraschung“, glaubt Gakstädter. Anne Berger sei am Sonntag eine davon. Nach der DLV-Junioren-Gala nächstes Wochenende in Mannheim gibt Gakstädter dann seine Nominierungsvorschläge an U20-Cheftrainer Dietmar Chounard weiter. Er selbst fährt nicht mit nach Finnland. „Das macht unsere Teamleiterin Christian Adams. Ich fahre vom 5. bis 8. Juli zur U18-EM nach Györ in Ungarn.“ Zur „Delle“ mit dem derzeit fehlenden eigenen U18- und U20-LAZ-Nachwuchs sagt er: „Klar, es wäre schön, wenn wir jemand Starkes hätten. Aber von unten kommen sie langsam wieder. Es braucht noch drei, vier Jahre“, übt er sich in Geduld.

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