Zweibrücken Das Lied vom tristen Schulhof

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„Wir sind im Garten – kommen Sie gerne nach hinten!“ Das Schild, das gestern am Vordereingang des Wohnblocks Tilsitstraße 62 hing, war als Einladung zur Auftaktveranstaltung „Soziale Stadt entlang des Hornbachs/Breitwiesen“ zu verstehen. Einmal durch den Hausflur, hinten wieder raus und man stand mittendrin in einem Pulk von Menschen. Anwohner, Stadtpolitiker, DRK-Mitarbeiter und Planer machten den Anfang, morgen wird ab 15.30 Uhr im Pfarrhof St. Pirmin der Stadtteil Bubenhausen ins Projekt starten.

„Sagen Sie uns, wo der Schuh drückt“, forderte Stadtberater Sven Fries die Bewohner des Quartiers auf. Der Mitarbeiter des Programms „Soziale Stadt“ wies auf zehn große Urnen hin, die an unterschiedlichen Standorten in Ixheim, den Breitwiesen und in Bubenhausen auf ausgefüllte Befragungsbögen warten. Noch innerhalb des laufenden Jahres, so der Experte für Stadtentwicklung und Bürgerbeteiligung, wolle man verwertbare Ergebnisse haben. Das Quartier solle in Sachen Wohn- und Versorgungsqualität aufgerüstet werden. Oberbürgermeister Kurt Pirmann musste in der Eröffnungsrede nicht viele Worte machen, worum es der Stadt geht. Zweitklässler der angrenzenden Breitwiesenschule hatten mit einem von den Klassenlehrern verfassten Lied schon auf die Problematik hingewiesen. Die Kinder sangen aus voller Brust das Lied vom tristen Schulhof, den man doch bitte besser bespiel- und nutzbar machen solle. „Dieses Lied muss in die Unterlagen des heutigen Tages“, meinte der Zweibrücker Verwaltungschef, besser könne man die Sache gar nicht auf den Punkt bringen: „Es drückt genau das aus, worauf ich hinaus wollte.“ Wie Pirmann weiter ausführte, stehen der Stadt in den kommenden zehn Jahren zwölf Millionen Euro zur Verfügung. Mit dem Geld wolle man die Wohngebiete den Bedürfnissen der Bewohner entsprechend aufwerten, es sei zunächst an den Bürgern selbst, Ideen und Anregungen zu sammeln. Klaus Fuhrmann, der stellvertretende Vorsitzende des DRK-Kreisverbands, sah den Altersdurchschnitt der Auftaktveranstaltung durch die singenden Zweitklässler deutlich gesenkt, grundsätzlich sei der Altersschnitt im Wohngebiet Breitwiesen aber doch hoch. 1182 Menschen lebten hier, man verzeichne sehr viele Singlehaushalte. Das mache eine Einrichtung wie den seit zwei Jahren bestehenden Quartierstreff notwendig und natürlich ein Programm wie die „Soziale Stadt“. (bun)

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