Zweibrücken Das letzte Mal Haribo ist jetzt acht Kilo her

Süßigkeiten sind eine Sache, auf die viele Leute in der Fastenzeit verzichten.
Süßigkeiten sind eine Sache, auf die viele Leute in der Fastenzeit verzichten.

Die Fastenzeit hat begonnen. Wir wollten wissen, worauf die Leute eigentlich verzichten sollten, aber nicht können. Und ohne was sie sich ihr Leben nicht vorstellen könnten.

Hartmut Krietenbrink verzichtet in der Fastenzeit grundsätzlich auf Fleisch und Fisch bei der Ernährung. Ansonsten isst er „eigentlich alles“. „Und in der Fastenzeit rauche ich eine Zigarette weniger am Tag. Ich will eigentlich gar nicht aufhören. Ich hab schon öfter aufgehört zu rauchen, aber ich will es gar nicht“, sagt er. Und er höre einfach auf zu rauchen, wenn er keine Lust darauf habe. „Das habe ich schon immer so gemacht“, sagt der gelernte Maler. Und auch, wenn er einmal die Woche klettern geht, rauche er nicht. Ohne Auto kann er leben, sagt er, aber ohne Luft und Wasser und ohne Gemüse kann er sich das Leben nicht vorstellen.

Hartmut Krietenbrink
Hartmut Krietenbrink

Christine Schmidt verzichtet auf nichts. „Ich bin kein Fastenzeiter. Ganz egal ist mir das Fasten jedoch nicht. Ich schaue schon, dass ich nachhaltig lebe. Meine Klamotten habe ich aus dem Second-Hand-Laden oder von der Kleiderkammer. Nur bei Schuhen kaufe ich nicht gebraucht, weil die sich nicht mehr nach dem eigenen Fuß formen. Meine Eltern hatten ein Schuhgeschäft, daher lege ich Wert auf Schuhe, sonst macht man sich die Füße kaputt“, erklärt sie. In Sachen Genussmittel wie Zigaretten, Alkohol und Süßigkeiten ist Christine Schmidt zurückhaltend. Die Vegetarierin trinkt beispielsweise gar keinen Alkohol. „Ich genieße. In kleinen Maßen“, sagt sie.

Christine Schmidt
Christine Schmidt

Roman Schmidt sollte eigentlich auf Zigaretten verzichten, sagt er selbst. Tut es aber nicht. Zum einen könne er nicht, zum anderen wolle er nicht. Denn die Zigarette zwischendurch verschaffe dem Selbständigen eine Ruhepause. „Da geht es glaube ich mehr um die Rituale als die Zigarette selbst“, hat er beobachte. Schmidt nennt sich selbst einen „trockenen Hariboholiker“, der seit September clean ist. Der Zuckerentzug sei am Anfang schwer gewesen. Der Verzicht auf Alkohol gelinge ihm am allerbesten. „Zucker war echt schwer, aber das ist jetzt acht Kilo her und passt“, beschreibt er. Auf die Frage, ob er bereits probiert habe, mit dem Rauchen aufzuhören, antwortet Schmidt: „Ja, ganz oft, das klappt super.“

Roman Schmidt
Roman Schmidt

Gerhard Burkei fällt nichts ein, worauf er eigentlich verzichten sollte, weder innerhalb noch außerhalb der Fastenzeit. „Höchstens Süßigkeiten“, fällt ihm dann ein. Der Verzicht darauf falle ihm schwer. „Ich hab’ manchmal einfach Heißhunger darauf“, erklärt der Ruheständler und Diabetiker. Allerdings müsse er auch manchmal etwas Süßes essen, wenn der Zuckerwert im Körper zu niedrig sei beispielsweise. Er ergänzt: „Was man eigentlich nicht soll, macht man ja besonders gerne.“ Bewusst habe er noch keinen Verzicht geübt. Ohne Wasser und Brot kann er hingegen nicht leben.

Gerhard Burkei
Gerhard Burkei

Ute Hoffmann versucht, weniger Schokolade zu essen. Das falle ihr allerdings schwer, erzählt sie. „Das ist eine Sucht. Nicht regelmäßig, aber nur ab und zu“, gesteht sie. Milka Vollmilch hat es ihr angetan, während sie an Bitterschokolade nichts findet. Schokoladenverzicht hat sie noch nicht probiert, aber auf Alkohol habe sie schon verzichten. „Ich wollte bis Ostern verzichten, als mir auf einem Geburtstag jemand ein Glas Sekt gereicht hat und ich meinen Plan einfach vergessen habe“, erinnert sie sich lachend. Auf Kaffee könnte sie verzichten, auf Spazierengehen hingegen nicht.

Ute Hoffmann
Ute Hoffmann

Sabrina Freyler raucht nicht und trinkt Alkohol nur zu Gelegenheiten wie Fastnacht in Maßen, sonst gar nicht. Sie muss lange überlegen, bis ihr etwas einfällt, auf was sie verzichten sollte. „Man sollte sich mehr Zeit für sich selbst nehmen, also Stressfasten“, sagt sie dann. Aber ihr selbst falle der Verzicht auf Stress selbst schwer. „Man findet immer was, was man noch erledigen muss“, erzählt sie vom täglichen Hamsterrad. Da falle loslassen und entspannen schwer. Nicht leben kann Sabrina Freyler ohne ihre Familie.

Sabrina Freyler
Sabrina Freyler
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