Tischtennis „Aufschlag wird viel zu selten trainiert“

Haben viel ausprobiert und gelernt: die Teilnehmer des Trainingslagers für den Tischtennis-Nachwuchs in Mörsbach.
Haben viel ausprobiert und gelernt: die Teilnehmer des Trainingslagers für den Tischtennis-Nachwuchs in Mörsbach.

Drei Tage lang wurde fleißig beim SV Mörsbach trainiert. Ein Oster-Trainingslager für den Tischtennis-Nachwuchs stand von vergangenem Samstag bis einschließlich Montag auf dem Programm. Dabei gab es jede Menge Tipps, auch von zwei jungen Spielern, die in der Nachwuchszeit in der Pfalz erfolgreich waren.

„Auch für die beiden ist es eine Chance zu lernen, mit unterschiedlichen Kindern zu arbeiten“, erklärt Jugendtrainerin Jasmin Veith vom SV Mörsbach. Sie organisierte das Trainingslager und engagierte die beiden Trainer Chantal Preis (19) aus Neustadt und Jan Kämmerer (21) vom Hochstellerhof. Beide Akteure sind oberligaerfahren. Während Medizinstudentin Preis bei der TSG Kaiserslautern aktiv ist, schlägt Angriffsspieler Kämmerer für den Oberligadritten RSV Klein-Winterheim auf, und das durchaus erfolgreich. Kinder vom SV Mörsbach, FC Ruppertsweiler, TV Rieschweiler, der SG Waldfischbach, SV Weselberg, TTC Mittelbach, den BTTF Zweibrücken und der VT Contwig gingen an die Platten.

14 Teilnehmer, davon nicht alle über die kompletten drei Tage, waren aktiv. „Den Kids soll die Gelegenheit gegeben werden, auch mal gegen andere zu trainieren. Wenn jeder Verein nur für sich wurstelt, kommen wir nicht weiter. Es geht darum, Tischtennis bei allen zu fördern. Von mehr Nachwuchs profitieren wir zukünftig sicher alle. Ohne mehr Nachwuchs an der Basis können wir bald zuschließen“, erklärt die ehemalige Drittligaspielerin Veith die Hintergründe.

Neue Perspektive

Für Chantal Preis waren es drei harte Trainingstage. „Ich bin eher gewohnt, an solchen Trainingslagern als Teilnehmerin mitzumachen. Das ist schon eine andere Perspektive“, erklärt Preis, die während der Woche am Studienort Mainz lebt. Sportstudent Kämmerer indes, der am Wochenende des Öfteren mit dem Tischtennis-Nachwuchs in Mörsbach trainiert, habe sie gefragt, ob sie gemeinsam das Trainingslager mit ihm leiten wollte. „Wir kennen uns noch aus dem Pfalz-Nachwuchskader. Haben auch bei Mixedturnieren öfter zusammen gespielt“, sagt Preis, die das Leistungsniveau beim Trainingslager als unterschiedlich ansah.

Neben den üblichen Einheiten gab es auch ungewöhnliche Trainingsabschnitte. „Wir haben auch Intervalle gespielt“, erzählt Preis von einer Trainingsmethode, bei der innerhalb von 30 bis 60 Sekunden eine hohe Anzahl an Bälle vom jeweiligen Akteur zurückgespielt werden muss. „Das sind 30 Sekunden Vorhandschuss, dann mal 30 Sekunden Topspin in einer hohen Frequenz. So umgehen wir das Problem, dass es oft lange dauert, bis ein Ball wieder aufgehoben und im Spiel ist“, sagt die Angriffsspielerin. „Dazu gab es dann auch gute Musik“, erzählt Preis freudig.

Ursache und Wirkung

Auch differenzielles Training, bei dem den Kindern gezeigt wird was passiert, wenn sie ganz tief aus der Hocke spielen oder sie den Schlagarm nicht ganz anspannen stand auf dem Programm. „So zeigen wir den Kindern, welche Auswirkungen es hat, wenn man mal was verändert an den üblichen Bewegungen.“

Stabilisationsübungen gehörten zum Trainingslager, und es wurde auch mit den Elf- bis 15-Jährigen reflektiert, was sie in den drei Tagen gelernt haben. Sieben Stunden täglich waren die Kinder in der Halle. „Es gab natürlich auch eine Mittagspause“, erzählt Preis, die sich immer wieder einzelne Spieler schnappte und mit ihnen an Feinheiten wie dem Aufschlag feilte. „Es ist so wichtig, den Aufschlag zu trainieren. Im Training geht so etwas oft unter“, sagt Preis, die sich gut vorstellen kann, wieder ein Trainingslager zu leiten, gern auch wieder in Mörsbach.

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