Zweibrücken Adis Herceg heißt der Neue

Zweibrücken. „In Grunbach haben wir ein ziemlich gutes Kurzpassspiel gespielt und waren offensiv“, sagt Adis Herceg. Der 35-Jährige aus Durmersheim ist seit Dienstag neuer Trainer des Fußball-Regionalligisten SVN Zweibrücken und ein Freund des Angriffsfußballs. In Zweibrücken will er um einige Routiniers eine Mannschaft mit jungen Talenten aus der Region aufbauen.

„Stand jetzt habe ich acht Spieler, zwölf weitere sollen kommen. Ich habe ein gutes Auge für junge, talentierte Spieler“, bemerkt er. Und die will er überwiegend in der Region finden. Aktuell stehen beim SVN unter Vertrag: Thorsten Hodel, Andreas Backmann, Daniel Meisenheimer, Christian Telch und die Neuzugänge Florian Nellec (FK Pirmasens), Jannik Sommer (Eintracht Frankfurt II), Simon Maurer (SC Idar-Oberstein) und Yannick Bach (1. FC Kaiserslautern II). In seinem ersten Jahr beim TSV Grunbach (Oberliga Baden-Württemberg) hatte Herceg den Verein vor dem Abstieg gerettet, im zweiten Jahr hätte er ihn jetzt fast zur Meisterschaft geführt. „Wir waren Herbstmeister, damit hat keiner gerechnet. Im Februar haben wir uns Gedanken gemacht. Dann war der DFB bei uns, hat sich unsere Anlage angeguckt und gemeint: Das geht gar nicht“, erzählt er. Das Thema Regionalliga-Lizenz war damit durch. „Eine vernünftige Entscheidung“, findet er. „Wir haben dann komplett die Luft rausnehmen müssen“, fügt er an. Der FC Astoria Walldorf zog vorbei, der TSV wurde Vizemeister. „Ich habe hier viel erreicht, wollte aber etwas anderes machen. Ich will irgendwann nur der Trainer sein“, sagt Adis Herceg. Beim TSV Grunbach war er Mädchen für alles, er baute sogar die Kabine um. Der Elektrikermeister hat sein Leben auf den Fußball ausgerichtet. Er hat sich mit einer Firma für Blitzschutz- und Erdungsanlagen in Durmersheim bei Karlsruhe selbstständig gemacht. „Ich hoffe, dass ich das alles unter einen Hut bekomme“, sagt er, „ich habe meinen Betrieb aber so aufgebaut, dass ich nicht jeden Tag dort sein muss“, erklärt er. „Ich muss mir jetzt halt mehr freinehmen.“ In Zweibrücken hat er sich schon eine Wohnung genommen, um auch ein mögliches Vormittagstraining dienstags und donnerstags leiten zu können. „Ich bin froh über den nächsten Schritt“, wertet er den Trainerjob beim SVN als Chance. „In die Regionalliga muss man mit 35 Jahren auch erst mal reinkommen“, stellt er fest. In die große Fußballwelt hat er schon hineingeschnuppert. Herceg hospitierte 2008 bei Jürgen Klopp in Mainz und 2009 bei Bruno Labbadia in Leverkusen. Er lernte die Jugendabteilung des FC Schalke 04 kennen. Vor dem TSV Grunbach trainierte er den ASV Durlach in der Verbandsliga, von 2008 bis 2012 arbeitete er am DFB-Stützpunkt in Karlsruhe. „Er ist heiß, der brennt“, beschreibt SVN-Teammanager Heiner Semar den neuen Trainer. Erst am Samstag hatte er den Kontakt zu Herceg gesucht, sich drei Stunden lang mit ihm unterhalten. „Wir waren uns von Anfang an sympathisch“, sagt Herceg. (daa)

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