Zweibrücken Abseits

Der A-Klassen-Trupp des SV Martinshöhe präsentiert sich derzeit als beständiges Mitglied der erweiterten Spitzengruppe, das Team von Spielertrainer Kevin Leiner ist nach dem 1:0-Erfolg gegen die SG Thaleischweiler-Fröschen Tabellenfünfter. Dass jetzt 40 Punkte auf dem SVM-Konto sind, liegt am langen Atem, der gegen die Spielgemeinschaft bewiesen wurde. Der Treffer des Tages für die Leiner-Truppe fiel erst, als der Schiri die Pfeife zum Abpfiff schon zwischen den Lippen hatte, im Presse-Kurzbericht gestern war von der „letzten Aktion“ die Rede. Leiner bestätigt, dass der Referee gar nicht mehr anstoßen ließ, nachdem der Martinshöher Torgarant Daniel Berzel den 23-Meter-Freistoßhammer versenkt hatte. „Aus halbrechter Position, Vollspann, der Ball schlug links unten ein“, beschreibt der Coach den Treffer. Von den Spielanteilen her wäre das lange bestehende 0:0 zwar gerechter gewesen, für einen Sieg auf den letzten Drücker, so Leiner, könne man sich aber auch nicht entschuldigen. „Es ist schade für Thaleischweiler, die kämpfen gegen den Abstieg und hätten einen Punkt verdient gehabt.“

Den Dreier nehme man gerne mit, am kommenden Wochenende werde das Punkten schwerer. Da muss der SV Martinshöhe zum Spitzenreiter TSC Zweibrücken. Und egal, zu welchem Zeitpunkt des Spiels Tore fallen: Sie werden die frühesten des Spieltags sein. Wegen des Frühlingsfests des Sportclubs wird die Partie nämlich am Sonntag schon um 11 Uhr angepfiffen.

„We Are the Champions“ von Queen als Meisterschaftshymne? Das war gestern. Die Jugend von heute, zumindest die weibliche B-Jugend des SV 64 Zweibrücken, feiert Handball-Titel mit Helene Fischers „Atemlos durch die Nacht“. „Unser Glückslied“, verrät Meisterspielerin Amelie Berger. Vergangenes Jahr gehört, danach gewonnen und seither „hören wir es immer“. Helene Fischer live bei der Meisterfeier, „das wäre natürlich super“, sagt Berger lachend, während Kameras und Handys der Eltern, Freunde, Großeltern gezückt sind, um den meisterlichen Augenblick festzuhalten.

Nicht ganz so viel Spaß hatten die Spielerinnen des TV Welling, die dem Meister 10:50 unterlagen. „Scheiß Job heute“, meinte Trainer Alfred Helf ein wenig mitleidig zu seinen beiden Aushilfstorhüterinnen, die eigentlich Feldspielerinnen sind und hauptsächlich Bälle aus dem Netz holen mussten. Respekt verdienten auch sie für ihren großartigen Sportsgeist, nicht gekniffen und den wenig dankbaren Torhüter-Job übernommen zu haben.

Während sich für die Wellingerinnen die Runde dem Ende zuneigt, steht SV-Trainer Martin Schwarzwald und seinen Mädels der Saisonhöhepunkt noch bevor: die Teilnahme an der deutschen Meisterschaft. Zu Niedersachsen-Meister Lüneburg und Bayern-Meister Ismaning reisen die Zweibrückerinnen. Garantiert begleitet von ihrem Glückssong.

Wenn der Erfolg gegen einen Mitkonkurrenten gegen den Abstieg deutlich ausfällt: umso besser. Der SC Stambach hat sich am Sonntag beim 7:1 in der B-Klasse gegen den FC Höhfröschen offensichtlich Frust von der kollektiven Seele geschossen. Der Kantersieg gegen die um einen Rang schlechter gestellten Höhfröschener war ein Signal „Wir können’s noch“, denn die Stambacher hatten in den vier Partien zuvor gar nicht getroffen, sie haben mit die wenigsten Treffer auf dem Konto. Zum letzten Mal eigene Tore bejubeln konnten Sefrin & Co. im November beim 3:1 gegen Höheinöd.

Dass jetzt ein „Höh-Automatismus“ entsteht und die nächste Partie in Höhmühlbach gewonnen wird, würde Spielertrainer Beppo Sefrin gut passen. „Ich würde die sieben Tore lieber auf mehrere Spiele verteilen“, flachst er, der höchste Saisonsieg habe nur so viele Punkte eingebracht wie ein 3:1. Das klare Ergebnis sage übrigens nichts über die Qualität des Stambacher Spiels aus. Sefrin: „Wir waren in der laufenden Runde schon mal besser.“

Der SVN Zweibrücken II könnte seine C-Klassen-Spiele derzeit guten Gewissens in Nikolaus- beziehungsweise Osterhasen-Kostümen austragen. Denn offensichtlich verteilt die Mannschaft von Spielertrainer Bülent Toprak gerne Geschenke an die Gegner – zumindest sieht es seit einigen Wochen so aus. Beim 2:5 gegen den TSC Zweibrücken II gab die SVN-Truppe eine 2:0-Führung aus der Hand, der Trainer sieht den aktuellen Trend fortgesetzt. „Gegen Großsteinhausen haben wir 1:0 geführt und 1:2 verloren, gegen Contwig lagen wir 2:0 in Führung und haben 3:4 verloren“, fasst er zusammen. Wenn Toprak die verschenkten Punkte addiert, kommt er auf neun; wenn er die zu den bislang eingefahrenen Zählern dazu rechnet, kommt er auf 51.

Hätte die der SVN tatsächlich, wäre er Tabellendritter; im richtigen Leben hat ihn der TSC Zweibrücken mit dem Sieg am Wochenende gerade überflügelt. Seine Truppe müsse sich mal wieder klar machen, dass „ein Spiel 90 Minuten dauert“, so Toprak. Um in den kommenden Wochen das Ruder wieder rumzureißen, seien volle Konzentration und Disziplin nötig.Eine Woche ohne kontraproduktive Vorfreude wünschen

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