Speyer Zwischen Euphorie und Bauchschmerzen

Speyer. Die Judoka des JSV Speyer starten am Samstag, 18 Uhr, mit einem Heimkampf gegen den SV Halle in die neue Saison der Zweiten Bundesliga Süd. Nach dem Abstieg aus der höchsten Klasse steht die Nachwuchsarbeit ganz oben auf der Agenda des Vereins.

„Wir wollen unsere Nachwuchsjudoka in die erste Mannschaft integrieren“, stellt Teamchef Michael Görgen-Sprau die Leitlinien für das anstehende Jahr in der Zweiten Bundesliga auf. Dementsprechend fällt die sportliche Prognose eher diffus aus: „Wir wollen natürlich jede Begegnung gewinnen, aber der Wiederaufstieg ist nicht unbedingt das Ziel“, erklärt der designierte JSV-Chef. Ein Platz unter den ersten Vier kommt seiner Vorstellung wohl am nächsten. Görgen-Sprau hat fast den gleichen Kader zur Verfügung wie in der vergangenen Saison. Allein die Schweizer Flavio Orlik und Ciril Grossklaus sind nicht mehr dabei. Sie konzentrieren sich auf ihre Auftritte im eidgenössischen Nationalkader. Einen namhaften Neuzugang wird es dennoch geben: Mit dem jungen Franzosen Aurelien Rouhaud steht ein bereits international erfahrener Kämpfer in der Gewichtsklasse bis 81 Kilogramm zur Verfügung. Jannis Hill verstärkt den JSV Speyer in derselben Gewichtsklasse, er wechselt vom Zweitliga-Absteiger BC Karlsruhe nach Speyer. Weitere Neuzugänge kommen, wie der JSV-Teamchef nicht ohne Stolz feststellt, vor allem aus dem eigenen Verein. Neben Paul Schall (bis 73 kg) treten Michael Adam und Sebastian Hofäcker (beide bis 60 kg) sowie Marco-Richard Zimmermann (bis 66 kg) erstmals in der Bundesliga für den JSV an. Alle vier gehören dem Jahrgang 1997 an und stehen für die erfolgreiche Nachwuchsarbeit des Vereins, der Jahr für Jahr auch international Erfolge feiert. „Leider stehen uns bereits am Samstag unsere beiden 60-Kilo-Kämpfer nicht zur Verfügung, weil sie mit dem Nationalkader unterwegs sind“, muss Görgen-Sprau gleich einmal heftig auf die Euphoriebremse treten. Dafür freut er sich, dass Tobias Teucke in dieser Klasse nach überstandener Verletzung wieder einsatzfähig ist. Das Wort Verletzung ist auch das Stichwort für die Bauchschmerzen des Teamchefs. Neben Publikumsliebling David Riedl, der langsam wieder ins Wettkampftraining einsteigt – Görgen-Sprau: „Er wird uns sicherlich in den ersten zwei Kämpfen fehlen“ –, setzen Knieverletzungen die zwei 90-Kilo-Kämpfer Wulf-Georg Reiche und Till Müller derzeit matt. Hinzu kommt noch der Ausfall von Benjamin Hofäcker, der nach seiner Innenbandverletzung frühestens in einem Monat wieder einsatzfähig sein wird. Daher ist Görgen-Sprau auch vorsichtig, wenn es um eine Prognose für den anstehenden Vergleich mit dem SV Halle am Samstagabend geht: „Wir müssen viele Punktegaranten ersetzen, daher ist es schwierig, etwas vorherzusagen. Aber wir wollen auf jeden Fall unseren Auftaktkampf gewinnen.“ Auf ein Wiedersehen mit Pierre „Filou“ Guerin dürfen sich die Zuschauer freuen. Er wird den JSV Speyer auch in dieser Saison wieder verstärken, ebenso wie seine bekannten französischen Judo-Kollegen Bérenger Vion und Clement Monasse. Letzterer fehlt jedoch gegen Halle.

x