Speyer „Wo Grüne handeln, ist Ökologie dabei“

Die Speyerer Grünen setzen sich für preisgünstiges Wohnen und die damit verbundene Eindämmung der Nebenkosten ein. Mit Iris Behr vom Darmstadter Institut „Wohnen und Umwelt“ und Michael Schurich, Vorstandsmitglied der Speyerer Gemeinnützigen Baugenossenschaft, haben sie am Freitag zum Fachgespräch über „Die zweite Miete – bezahlbarer Wohnraum“ zwei Experten ins Hotel „Löwengarten“ geholt.

„Bezahlbarer Wohnraum ist in Speyer ein aktuelles, aber kein neues Thema“, betonte die Grüne Stadtrats-Spitzenkandidatin Irmgard Münch-Weinmann. Für Bezieher staatlicher Leistungen und Arbeitnehmer mit geringem Einkommen seien deutlich steigende Betriebskosten nicht mehr bezahlbar, hob sie die soziale Verantwortung der Kommunalpolitiker hervor. „Wo Grüne handeln, ist die Ökologie selbstverständlich immer dabei“, wies sie auf einen weiteren zentralen Blickwinkel hin, unter dem Grüne Entwicklungen betrachteten. „Der deutliche Anstieg der Energiekosten treibt die Wohnkosten in die Höhe“: Diese Tatsache belegte Behr mit bundesweit geltenden Zahlen. Sie unterstrich die Forderung der Speyerer Grünen nach einem ökologischen Mietspiegel und der Berücksichtigung eines Energiekostenanteils bei der Wohngeldanpassung. Verzicht auf regenerative Energie und energetische Aufrüstung bestehender Gebäude sei keine Option, mahnte Behr. „Nicht verbrauche ist die beste Energie“, wies sie auf die Bedeutung bewussten Umgangs mit Umwelt und Abfall hin. „Wir müssen an das Konsumverhalten ran“, regte Anne Spiegel, Grüne Landtagsabgeordnete und Kandidatin für den Speyerer Stadtrat, an. Energieeffiziente Haushaltsgeräte könnten sich Bürger mit kleinem Geldbeutel nicht anschaffen, gab sie zu bedenken. Schurich berichtete von Möglichkeiten, Kosten und Grenzen energetischer Sanierungen. „Es geht um Konzepte für den Bestandbau.“ „Sich um Energie kümmern kostet viel Energie“, fasste Münch-Weinmann die Herausforderungen zusammen. Bei künftigen Bauprojekten wollten die Grünen GBS und Gewo beteiligen und Investoren zu einem prozentual festgelegten Anteil sozialen Wohnungsbaus verpflichten. „Speyer hat ein eigenes Röhrensystem“, wies Stadtrat Owe-Carsten Lorentz auf einen Vorteil der von den Grünen nicht mit getragenen Entscheidung für „Fernwärme aus Mannheimer Kohleverbrennung“ hin. „Wir müssen heute darüber nachdenken, welche Energie wir in zehn Jahren wollen und dafür Mehrheiten schaffen.“ (kya)

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