Speyer Wittemann lässt die Oberkrainer ran

DUDENHOFEN. Als es Mathias Falk (83.) gestern Abend beim 12:0 (5:0)-Heimerfolg des Verbandsligisten FV Dudenhofen gegen Schlusslicht TSG Kaiserslautern zweistellig machte, schlug die Stunde der Experten im besten Alter hinter dem Eckfähnchen. Wie hoch war er nun, der bisher höchste Dudenhofener Sieg?

„9:0 in der Landesliga gegen Bad Kreuznach“, wusste Sportlicher Leiter Gerd Fischer. „Des is de höchschde Sieg aller Zeiten“, fügte Vorstandsmitglied Hansgerd Walch hinzu. Trainer Christian Schultz zeigte fast etwas Mitleid mit den Kaiserslauterern: „So wenig Gegenwehr ist in der Verbandsliga nicht zu erwarten. Die haben auch schon 14 Punkte geholt. Wir entschuldigen uns aber nicht. Solche Spiele brauchen aber auch wir nicht.“ Dabei spielten die Spargeldörfler nicht einmal in Bestbesetzung. Mit Andreas Lange und Kevin Fischer fehlten Leistungsträger, Julian Schwarz ebenso wie die verletzten Christopher Dollt und Kevin Schall. Das ergab die Chance für andere, und so freute sich Coach Schultz über die Treffer von Marius Wittemann („Er hat 90 Minuten geackert“), Isuf Dellowa und Matteo Feuerstein (2), der zur Gefährlichkeit der ersten Saisonphase zurückfand. Und noch etwas bereitete Schultz Spaß: Dass seine Mannschaft trotz der gelaufenen Runde vor Spielfreude sprühte, das auch im Training zeigt uns selbst nach 4:0, 5:0 weitermacht: „Wir sind in der zweiten Halbzeit ja noch 30-mal ins Abseits gelaufen“, übertrieb er um ein paar hundert Prozent. „Natürlich spielen wir lieber um Platz eins bis drei. Aber wer keinen Bock hat, gewinnt nicht 12:0.“ „Keine Verbandsliga-Mannschaft hat es verdient, zwölf Tore zu bekommen“, meinte Schultz. Zwei hätte er sich lieber für die nächste Partie in Zeiskam aufgehoben. Doch er erlebte auch einen Abend, an dem bei den Schwarz-Gelben alles klappte. Die Einwechselspieler trafen dreimal. Bei Feuersteins 7:0 prallte der Ball vom Innenpfosten ins Netz. Marvin Klose erwischte beim 8:0 die Kugel gar nicht richtig, und Dellowa visierte mit dem schönsten Tor der Partie aus halbrechts erfolgreich den Winkel an. 28 Minuten hielt die TSG das 0:0. Dann rappelte es im Fünf-Minuten-Takt. Erst in der zweiten Halbzeit vergaben die Spargeldörfler wieder Chancen. Irgendwann zwischen dem 6:0 und 7:0 musste sich Übermut einschleichen. Bei den Buchenlochern ging alles schief: Selbst ein Freistoß aus aussichtsreicher Lage landete in der Mauer. Wenigstens blieben die Gäste zu Gastgebern, untereinander und Schiedsrichtern fair. „Gerd, was spielst du beim Dutzend für Musik?“, fragte Funktionär Walch noch Stadionsprecher Fischer. „Oberkrainer“, sagte der Angesprochene. Traf mit Wittemann etwa ein Oberkrainer-Fan? Fischer setzte seine Drohung jedenfalls um. (mer)

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