Speyer Ukrainischer Abend im „Philipp eins“

 Schätzt die Sonnenblume als Symbol für Wärme und Hoffnung: die Ukrainerin Yuliya Yaroshenko.
Schätzt die Sonnenblume als Symbol für Wärme und Hoffnung: die Ukrainerin Yuliya Yaroshenko.

Eine kulinarische Länderreise in die Ukraine veranstaltet die Agentur „Mein Event“ am kommenden Mittwoch im Restaurant „Philipp eins“. Vorab hat die RHEINPFALZ mit der Mitorganisatorin Yuliya Yaroshenko über Borschtsch und Co. gesprochen.

Yuliya Yaroshenko ist in Charkiw geboren, seit ihrem 13. Lebensjahr wuchs sie in Deutschland auf, hat in Worms studiert und ist neben ihrer Tätigkeit bei der Agentur „Mein Event“ in Speyer sehr engagiert, Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine zu helfen. Ihre Erfahrungen teilt sie seit Jahren mit Neuankömmlingen, aber aufgrund der aktuellen Situation hat das seit Februar eine ungeheuere Dynamik bekommen, betont sie.

Durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit hat Yaroshenko sich schnell ein sehr großes Netzwerk aufgebaut. Dabei hat sie auch Nastya Smurna kennengelernt und ebenfalls zu der Agentur gebracht. Smurna hat in Charkiw als Teamleiterin in der Gastronomie gearbeitet und auch mit internationalen Kunden zu tun gehabt. So lag die Idee nahe, die Ukraine gemeinsam kulinarisch und kulturell vorzustellen.

Immaterielles Kulturerbe: Borschtsch

Am Abend gibt es freilich Borschtsch, die Suppe mit Weißkraut und Roter Bete zählt zum immateriellen Kulturerbe und wird mit Pampuschki, kleinen Knoblauchbroten, serviert. Wer es fleischlos mag, kann sich Wareniki bestellen; die kleinen Teigtaschen sind mit Quark und Kartoffeln gefüllt. Für die Unterhaltung sorgt Yaroshenkos Bruder Vitaly. Er war vor dem Krieg ein gefragter DJ in Charkiw, muss aber kriegsbedingt in der Ukraine bleiben. Allerdings hat er eine Playlist für den Abend zusammengestellt und seine Schwester hofft, dass es bald möglich sein wird, nach dem Ende des Krieges, mit ihm gemeinsam die Veranstaltung zu wiederholen.

Die Ukrainerin schaue kaum Nachrichten, denn danach sei sie wie gelähmt, betont die lebenslustige Frau. Sie brauche ihre Kraft, um den Geflüchteten zu helfen, bei Behördengängen, bei der Eingewöhnung, aber auch bei der Stellensuche. Gerade in der Gastronomie, wo Personalmangel herrscht, wollen viele ihrer Landsleute gerne arbeiten. Und Yaroshenko arbeitet pausenlos daran, Kontakte herzustellen. Gastronomiebetriebe können sich gerne bei ihr melden unter info@yknowy.de. Sie möchte gerne die Gastfreundschaft, die sie seit ihrer Ankunft in Deutschland vor vielen Jahren gespürt hat, auch zurückgeben.

Dankbarkeit bedeutet (auch) Zurückgeben

Yaroshenko bleibt stets ihrer Philosophie treu: „Dankbar sein für die Erde, für das Essen und auch zurückgeben, nicht nur nehmen, sodass ein großer Energiekreislauf entsteht.“ Die Sonnenblume ist für sie das perfekte Symbol dafür. Nicht nur, weil die Ukraine deren Hauptanbauer ist, sondern auch, weil die Farbe und Form Wärme und Hoffnung verströmen.

Wer neugierig geworden ist auf den ukrainischen Abend im „Philipp eins“ ab 18 Uhr, kann sich für 15 Euro Karten bestellen. Entweder über die Webseite www.mein-event.de, über deren Facebook-Seite oder eine neue App. Das Essen ist im Preis enthalten. Schon allein, damit nichts weggeworfen werden muss , ist eine Vorbestellung sinnvoll. Wenn die Veranstaltung gut ankommt, wird es eine Wiederholung im Rahmen der Serie „Länderreisen“ geben, sagt Yuliya Yaroshenko.

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