Speyer Stadtwerke senken Preise für Strom und Erdgas

Kochen mit dem Gasherd: wird für Stadtwerke-Kunden günstiger.
Kochen mit dem Gasherd: wird für Stadtwerke-Kunden günstiger.

Die Stadtwerke Speyer (SWS) senken die Preise für Strom und Erdgas zum 1. Januar 2024 deutlich. „Möglich machen dies gefallene Energiepreise an den Großhandelsmärkten, die sich nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine wieder stabilisiert haben“, sagt Geschäftsführer Wolfgang Bühring. Der Preis in der Grundversorgung Strom fällt demnach für Haushaltskunden ab einem Jahresverbrauch von 492 Kilowattstunden (kWh) ab 1. Januar um 5,93 Cent pro kWh auf 36,32 Cent pro kWh. Der jährliche Grundpreis erhöht sich aufgrund gestiegener Netzentgelte um 11,90 Euro, was laut SWS durch die sinkenden Arbeitspreise beim Gesamtpreis „mehr als kompensiert“ werden könne. Ein Haushalt mit einem Durchschnittsverbrauch von 3000 kWh spare so 165,89 Euro im Jahr.

Für Erdgaskunden in der Grundversorgung reduziere sich der Arbeitspreis um 1,36 Cent pro kWh, der jährliche Grundpreis steige aufgrund höherer Netzentgelte minimal – um 1,84 Euro – an. Entlastung bei einem mittleren Verbrauch von 18.000 kWh laut SWS: 242,76 Euro im Jahr.

Briefe an alle Kunden

Alle Haushalte und Gewerbebetriebe, die einen Erdgas- oder Stromsondervertrag abgeschlossen haben, lägen unterhalb der Preise für die Grundversorgung, dürften sich aber je nach Tarif über Senkungen „in einer ähnlichen Größenordnung wie bei der Grundversorgung“ freuen. Briefe mit individuellen Erläuterungen zu den jeweiligen Verträgen würden an die jeweils deutlich mehr als 10.000 Kunden in dieser Woche verschickt.

Im neuen Jahr muss laut Bühring mit Kostenveränderungen für die Gasspeicherumlage und die CO2-Abgabe gerechnet werden. Dazu seien zwei große Themen noch offen: Steigt die Mehrwertsteuer auf Erdgas zum Jahreswechsel wieder von sieben auf 19 Prozent und fallen die Preisbremsen zum Januar oder April weg? Hier handele es sich um „gesetzliche Entscheidungen, die die SWS nicht beeinflussen können“.

Die Zeit wird knapp

Die SWS sind über die Ungewissheiten nicht glücklich. Sie erläutern die Zusammenhänge so: Der Steuersatz für Erdgas wurde vorübergehend reduziert, um Erdgas nach dem russischen Angriff auf die Ukraine kostengünstiger zu gestalten. Nun ist geplant, diese Sonderregelung drei Monate früher als ursprünglich angedacht, nämlich zum Jahreswechsel, auslaufen zu lassen. Die Energiepreisbremsen sind bis Ende des Jahres befristet. Der Plan der Bundesregierung, diese unter geänderten Bedingungen zu verlängern, stoße bei Energieversorgern auf heftige Kritik. Bühring: „Die beabsichtigte Verordnung soll erst Mitte Dezember verabschiedet werden und in Kraft treten. Das würde uns Stadtwerken lediglich zwei Wochen Zeit für die Umsetzung geben“. Die Frist bis zum 31. Dezember wäre zu knapp, um die erforderlichen Abrechnungsprozesse anzupassen. Die SWS lägen bei ihren Sonderverträgen unter den Preisbremsen, in der Grundversorgung zum überwiegenden Teil.

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