Speyer Speyer: "Fairteiler" soll Lebensmittel retten

Nicht wegwerfen, sondern teilen: jedenfalls solange Nahrungsmittel noch essbar sind und bevor sie in der Tonne landen. Dafür set
Nicht wegwerfen, sondern teilen: jedenfalls solange Nahrungsmittel noch essbar sind und bevor sie in der Tonne landen. Dafür setzen sich Foodsharer ein.

Foodsharer wollen gegen die Verschwendung von Lebensmitteln angehen. Die Botschafter der Initiative in der Domstadt sind Sabrina Kaufmann und Sascha Bär. Mit Unterstützung des Projekts Klimawest soll in Speyer-West der erste „Fairteiler“ aufgestellt werden. Sie suchen noch einen Ort – und Mitstreiter.

18 Millionen Tonnen. Diese Menge an genießbaren Lebensmitteln wird lauf dem World Wide Fund for Nature (WWF) in Deutschland weggeworfen. Pro Jahr. Diesen Zustand halten Foodsaver (deutsch etwa „Lebensmittelretter“) für unerträglich. Bundesweit haben sich Initiativen gegen die Verschwendung von Lebensmitteln gegründet, bald soll es auch eine in Speyer geben. Sabrina Kaufmann und ihr Gatte Sascha Bär gehören zu den 187 Menschen, die sich über die Foodsharing-Plattform in Speyer und in der nahen Umgebung engagieren. Das Ehepaar, beide sind Botschafter der Initiative, will in der Domstadt den ersten „Fairteiler“ aufstellen. Dieser Schrank soll in Speyer-West stehen, wo genau, ist noch unklar, berichtet Kaufmann. Die 37-Jährige will klein anfangen und sehen, wie Foodsharing angenommen wird. „Wir wollen die Stadt nicht gleich überschwemmen“, betont sie. Der Kontakt nach Speyer sei über das Projekt Klimawest zustande gekommen, zudem haben sich die Foodsharer auf dem Fest von Klimawest am 21. April präsentiert. In West gebe es einen hohen Anteil an Senioren, und viele Geschäfte hätten in den vergangenen Jahren geschlossen, berichtet Kaufmann. Also gebe es dort Menschen, die die Lebensmittel benötigen. In Konflikt mit der Tafel werden die Foodsharer dabei nicht kommen, es werde über eine Zusammenarbeit geredet, berichtet Kaufmann. Denn: Die Tafeln dürften abgelaufene Lebensmittel nicht mehr verkaufen, in den Fairteilern dürften sie, solange sie noch genießbar sind, aber liegen. Die Lebensmittel aus den Fairteilern darf jeder rausholen. Umsonst. Dazu darf jeder, der möchte, auch welche in den Fairteiler legen. Rein kommen aber nur Trockenwaren. „Keine Kühlwaren und auch keine sonst bedenklichen Sachen“, ergänzt Bär. Die Fairteiler werden regelmäßig kontrolliert. Rechtlich trügen die Foodsaver keine Verantwortung, da es sich um Schenkungen handele, ergänzt Kaufmann. Das Paar aus Böhl-Iggelheim engagiert sich seit zweieinhalb Jahren für Foodsharing, sagt Kaufmann. „Wir haben beide eine soziale Ader und versuchen, Gutes zu tun.“ Mitmachen kann beim Foodsharing jeder. „Einfach über foodsharing.de registrieren, ein paar Fragen beantworten, die auch gleichzeitig als Schulung dienen, dann bekommt man den Foodsaver-Ausweis zugeschickt“, erklärt Kaufmann. Foodsharing sei zwar in Bezirke aufgeteilt, diese arbeiteten aber gut zusammen. „Es kann jemand in Speyer arbeiten, nach dem Arbeitstag Lebensmittel in einem Supermarkt in Speyer abholen und dann in seinem Wohnort in den Fairteiler tun.“ Alles kein Problem. Hauptsache das gute Essen lande nicht im Müll. Im Netz www.foodsharing.de

Foodsharing-Botschafter: Sascha Bär und Sabrina Kaufmann.
Foodsharing-Botschafter: Sascha Bär und Sabrina Kaufmann.
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