Speyer Premiere mit vielen Superlativen

Mit einer glanzvollen Gala hat der Kinderzirkus „Bellissima“ sein eigenes Zelt in der Butenschönstraße am Samstag zum ersten Mal für Besucher geöffnet. Vor 180 geladenen Gästen haben Artisten, Akrobaten, Jongleure und Clowns eine atemberaubende Show präsentiert.

Die Premiere sei Unterstützern, Begleitern und Freunden als Dankeschön für ihre Mithilfe zum Erfolg gewidmet, sagte Direktor Harald Luft. Im eigenen Zelt könne man die Aufgabe des wichtigen Kulturguts „Bellissima“ optimal wahrnehmen. Besonders begrüßte er Vertreter der Speyerer „Wilhelm-und-Milly-Vollmer-Stiftung“. Sie habe mit 124.000 Euro maßgeblich zum Gelingen des Großprojekts des als rheinland-pfälzische Jugendkunstschule anerkannten Zirkus beigetragen. „Dieser Weg wird kein leichter sein“: Mit dem Hit von Xavier Naidoo beschrieb Bürgermeisterin Monika Kabs ihre Gedanken nach ihrem ersten Gespräch mit Luft vor vier Jahren über ein eigenes Zelt als endgültiger Zirkus-Standort in der Stadt. Ihre Befürchtungen seien eingetreten, das jetzt erzielte Ergebnis sei ein Glücksfall „für Menschen zwischen zwei und 99 Jahren“, wies sie auf Angebote für alle Generationen mit und ohne Handicap hin. Als „Blumig und Herr Irrniss“ überbrückte das Künstlerpaar Nicole Kaufmann und Martin Risse notwendige Umbauphasen mit clownesker und musikalischer Unterhaltung auf höchstem Niveau. Superlative haben auch die Akteure verdient, die am Trapez, auf Einrädern, mit Tüchern oder Bällen, am Boden, auf den Händen, unter einem Sessel oder elf Meter über den Zuschauern Höchstleistungen zeigten. Originelle Glanzpunkte setzten Dirndl- und Lederhosenträger mit ihrer gelungenen Jonglage. Selbst „Bellissima“-Kinder zeigten absolute Körperbeherrschung auf dem Einrad. Der einzige Junge der Gruppe drehte seine Runden rückwärts, ein Mädchen schaffte es Stufe für Stufe bis zum Siegertreppchen. Voller Eleganz und Anmut gelang einer Artistin unter der Zirkuskuppel der Tanz mit dem Tuch. Mit dramatischer Choreografie und Musik leiteten drei Akrobaten die Pause ein, in der „Bellissima“-Mitglieder ihre Gäste zu auserwählten Speisen einluden und die Zeltwände zur Lufterfrischung öffneten. Stille kehrte ins Zirkuszelt, als Luft eine menschliche „Marionette“ zum Leben erweckte, die wenig später in der Manege aufgebaute Hindernisse scheinbar spielerisch mit den Händen auf schmalen Holzblöcken überwand. Diesem Höhepunkt folgten waghalsige Nummern im Reifen und synchronen an zwei Trapezen hoch über den Zuschauern. Fünf Akrobaten setzten mit riskanten Sprüngen, Salti und Würfen zu rasanter Musik einen furiosen Schlusspunkt vor dem Premieren-Finale. (kya)

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