Speyer „Noch viel Aufklärung nötig“

Stürmische Zeiten sind gestern auf dem Berliner Platz für Rassismus, Intoleranz und Diskriminierung angebrochen. Am „Internationalen Tag gegen Rassendiskriminierung“ haben Vertreter des Speyerer Bündnisses für Demokratie und Zivilcourage mit Wochenmarktbesuchern über Wege für ein gutes Miteinander diskutiert.

„Mund auf bei Altersdiskriminierung“, hatte eine Seniorin am Vormittag auf einen der ausgelegten gelben Zettel geschrieben. Gegen Mittag hatten zahlreiche Bürger ihre Gedanken zu mehr Toleranz in der Stadt sowie eigenen Rassismus-Begegnungen niedergeschrieben und an die Leine hinter dem Bündnis-Stand gehängt. „Dass wir heute hier stehen, ist ein ganz wichtiges Zeichen“, fasste Bündnis-Sprecherin Irmgard Münch-Weinmann den Erfolg der Aktion zusammen. Sie sei auf Offenheit und Interesse an der Bündnis-Arbeit, aber auch auf manche Unsicherheit im Umgang mit Minderheiten getroffen, berichtete sie von Begegnungen am Rand des Wochenmarkts.

Besonders habe sie ein Besucher beeindruckt, der sich vorgenommen habe, künftig eigene Vorurteile eher zu erkennen und abzubauen, erzählte Bündnismitglied Cordula Wresch. Mitgenommen hätten sie viel Diskussionsbedarf der Speyerer über Fremd- und Anderssein, waren sich die Bündnismitglieder nach zwei Stunden einig. „Viele Besucher hatten keine Ahnung von unserem Bündnis“, wunderten sie sich. „Daran müssen wir arbeiten“, betonte Münch-Weinmann.

„Für mich gibt es nur Menschen, keine Fremden. Wir sind doch alle Bürger dieser Welt“, machte Besucherin Gudrun Becker ihren Standpunkt deutlich. (kya)

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