Speyer Nikolas Knauf spielt in „Der Kleine Prinz feiert Weihnachten“

Spielt die Rolle der Krähe in der aktuellen Weihnachtsproduktion am Kinder- und Jugendtheater: Nikolas Knauf.
Spielt die Rolle der Krähe in der aktuellen Weihnachtsproduktion am Kinder- und Jugendtheater: Nikolas Knauf.

Neu am Kinder- und Jugendtheater: Das Speyerer Kinder- und Jugendtheater bietet Programm für junge Zuschauer. In dieser Serie stellt die RHEINPFALZ neue Ensemblemitglieder vor. Heute: der Schauspieler Nikolas Knauf.

Nikolas Knauf hat sein Zuhause derzeit vom alten Gemäuer direkt am Rhein in Leutesdorf gegen die kleine Theaterwohnung getauscht, die das Kinder- und Jugendtheater ihren Ensemblemitgliedern für die Zeit des Engagements zur Verfügung stellt. „Wie die Jungfrau zum Kind“ sei er an die Rolle der gefräßigen Krähe in der aktuellen Weihnachtsproduktion „Der Kleine Prinz feiert Weihnachten“ gekommen, erzählt der 41-Jährige von der Neubesetzung wegen Krankheit eines Kollegen. Er sei zwar traurig über die schlechte Verfassung des zuerst besetzten Schauspielers, aber sehr froh über die Gelegenheit, den Kleinen Prinzen in der Fortschreibung der weltberühmten Geschichte von Antoine de Saint-Exupéry begleiten zu dürfen, sagt Knauf. Mit einem so tollen Team gemeinsam zu arbeiten, sei etwas ganz Besonderes, betont er. „Das positiv eingestellte Wesen des kleinen Prinzen holt Gefühle hervor, die der Seele auch außerhalb der Bühne guttun“, ist der Schauspieler überzeugt.

Mit Herz und Seele

Mit Herz und Seele übt Knauf den Beruf aus, für den er erst relativ spät – zu Abi-Zeiten – gebrannt hat. Aufgewachsen und zur Schule gegangen ist er im westfälischen Paderborn, wo er schon als Kind viel Theater gespielt hat. „Irgendwann hat sich immer so eine Leere in mir ausgebreitet, wenn ich nicht gespielt habe“, beschreibt er den Zustand, der ihm gezeigt hat: „Ich muss das einfach machen.“ Alles andere hätte ihn am Ende todunglücklich gemacht, meint Knauf. Getreu dem Satz „Folge Deinem Herzen“ aus dem Buch „Der Kleine Prinz nimmt er das Risiko der Solo-Selbständigkeit gerne in Kauf. „Zufriedenheit und Leidenschaft sind viel wichtiger als ein prall gefülltes Bankkonto“, ist seine Devise.

Lange Jahre hat Knauf für ein großes Kindertheater auf der Bühne gestanden, vergangenes Jahr mit „Alice im Wunderland“. Seine nächste Station ist „Robin Hood“ im Januar an der Landesbühne Neuwied. „Ich bin auch nach 20 Schauspielerjahren noch gut im Geschäft“, sagt er. Noch nie habe es beruflichen Leerlauf gegeben, sein Vertrauen ins Leben sei daran gewachsen. Natürlich gebe es Momente, in denen er sich ausgelaugt fühle, räumt Knauf ein. Wie damals, als er in „Krieg und Frieden“ 60 Mal hintereinander auf der Bühne gestanden habe. Knauf hat die Reißleine gezogen und sich eine Auszeit genommen. Mit dem Fahrrad ist er zum Nordkap gefahren, hat Kraft getankt, neue Eindrücke gewonnen und das getan, was ihm wichtig war.

Hirte im Krippenspiel

Familiär ist er künstlerisch nicht vorbelastet. Obwohl: Die Kunst seines Vaters – einem Schreiner – hat der Schauspieler immer bewundert, sich die Mutter, diplomierte Pädagogin, zum Vorbild genommen. „Meine Eltern haben mich immer in dem, was ich wollte, unterstützt“, betont Knauf. Mutter und Vater hätten ihm Freiheit gelassen und ihn in dem gefördert, was ihm zu einem erfüllten Leben verholfen habe, sagt er. Als Vater einer Tochter habe er den gleichen Anspruch an sich. Mit Kind und Partnerin verbringe er möglichst viel Zeit im kleinen idyllischen Dorf am Rhein.

An seine erste Kinder-Rolle als Hirte im Krippenspiel in Paderborn erinnert sich Knauf noch heute gerne. Der Ferdinand in Friedrich Schillers „Kabale und Liebe“ sei ihm nicht vergönnt gewesen, berichtet er von einem unerfüllten Traum. „Jetzt bin ich zu alt dafür“, sagt er und lacht. „Dafür gibt es noch so viele Rollen, in die ich schlüpfen kann.“ In Soaps wie „Lindenstraße“ oder „Unter uns“ war er dabei. „Aber am Theater bin ich zu Hause“, betont er. Gerne würde der Schauspieler ein weiteres Mal in Speyer auftreten. „Gegen ein zweites Engagement hätte ich nichts“, hofft er auf Wiederholung am Kinder- und Jugendtheater.

Von Radreisen träumt er und von einer Kajakfahrt auf der Donau. „Aber erst, wenn mein Kind erwachsen ist. Für lange Trennungen von der Familie bin ich nicht so gut geeignet.“

Info

„Der Kleine Prinz feiert Weihnachten“ ist im Kinder- und Jugendtheater am Samstag, 16., Sonntag 17. Dezember jeweils um 15 Uhr und Donnerstag, 21. Dezember, um 19 Uhr zu sehen. Karten gibt es im Spei’rer Buchladen, Korngasse 17, im Unverpackt-Kaufladen, Große Greifengasse 1, bei Ars Ludi, Gilgenstraße 1 oder unter reservierung@theater-speyer.de.

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