Speyer Martin Eckrich: Performance erinnert an Artur Schütt

Martin Eckrich
Martin Eckrich

Zur laufenden Ausstellung „40 Jahre Künstlerbund“ in den Räumen des Speyerer Kunstvereins, der Städtischen Galerie und der Winkeldruckerey zeigt der Schifferstadter Künstler Martin Eckrich eine Installation. Mit seiner Performance „Um All-Eins“ hat er an Artur Schütt erinnert, den im Februar verstorbenen Leiter der Winkeldruckerei.

Artur Schütt war Pädagoge, Menschenfreund, Förderer, Dichter, Poet und Drucker aus Leidenschaft. Im Februar hat er diese Welt im Alter von 91 Jahren verlassen. Er fehlt der Kunst und den Künstlern, auch Martin Eckrich. Somit hat Ilse Zink, stellvertretende Kunstvereins-Vorsitzende, die Performance als Begleitprogramm der Jubiläumsausstellung organisiert.

Im Kulturhof, draußen zwischen den drei Ausstellungsorten, wird der Verlust deutlich, „Ich werde etwas Neues zum Leben erheben“, kündigt Eckrich etwas atemlos an. Auf der Balustrade über ihm stehen ein paar Eimer, darunter spannt der Künstler Kabel, erzählt von der Liebe seiner Mutter zu Wilhelm Busch, singt selbstkomponierte Lieder vom Leben und Vergehen. In hastigem Sprechgesang mahnt er: „Vergiss nicht die, die im Schatten stehen.“

Eckrich baut schwebende Objekte. „Sinnlos ist, was der Mensch vergisst“, so fasst er seine Philosophie zusammen. Schwarz überwiegt in Kostüm, Perücke und dem Tuch, in das sich der Künstler hüllt, in dem er verzweifelt, sich versteckt, nicht wahrhaben will, was unvermeidlich ist. Voller Sensibilität gibt er sich seinen Sinnen hin, wird eins mit der Welt, aus der der Mensch zuvor herausgetreten ist.

„In mir ist Klang und Klage“

„Das Leben ist eigentlich ein großes Drama“, nimmt Eckrich den Faden auf, der ihn zurück ins Leben und Lieben bringt. „Tief in mir singe ich nicht allein“, gibt er der Bedeutung der Erinnerung Raum. Die Hoffnung, dass der Verstorbene immer bei ihm ist, lässt Eckrich nicht los. „In mir ist Klang und Klage“, singt er vom ewigen Anfang, der immer wieder mit einem neuen Tag beginnt.

„Abgehoben von der Erde schwebe ich in Dir“, lautet das Versprechen, das den Künstler über den Verlust hinwegtröstet. Für Artur Schütt singen Martin Eckrichs Engel „Gloria in exelsis deo“. In der Hoffnung, dass seine bewegliche Raum-Installation im Kulturhof „ein ganz großes Zukunftswerk“ wird, zerstört er sie, löst sie auf, durchschneidet sämtliche Verbindungen, holt Staub und Asche aus dem letzten Eimer und beendet seine Performance im berührenden Gedenken an den Menschen Artur Schütt.

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