Otterstadt Landschaftsmaler Emil Hoffner gestorben
Bereits als Kind zeichnete und malte Emil Hoffner in jeder freien Minute. Er wusste damals schon, dass er Maler sein wollte. Weil das kein „richtiger“ Brotberuf war, wurde Hoffner stattdessen Betriebsingenieur beim Technologieunternehmen ABB in Mannheim. Wobei ihm allerdings sein Zeichentalent zugute kam. Denn der Otterstadter musste auch Konstruktionszeichnungen anfertigen.
Sein Großvater glaubte fest an das Talent seines Enkelsohns. Hoffner musste ihm versprechen, niemals mit dem Malen und Zeichnen aufzuhören, egal mit welchem Beruf er seinen Lebensunterhalt verdienen würde. Der Betriebsingenieur verbrachte sein ganzes Berufsleben bei ABB in Mannheim. Als die Firma ihren älteren Mitarbeitern ein günstiges Angebot machte, ging er in Rente – noch keine 60 Jahre alt.
Erst Ingenieur, dann freischaffender Maler
Seit 1985 war Hoffner als freischaffender Maler tätig. Seine Technik war die Aquarellmalerei. „Ich hab’s am Anfang auch mit dem Malen mit Ölfarben versucht, aber das lag mir nicht. Die Ölfarben sind zu zäh, der Malvorgang dauert mir zu lange, dazu noch das Trocknen – das war nichts für mich“, erzählte der Otterstadter im September 2018, als er der Ortsgemeinde sieben Gemälde schenkte.
Die ersten Aquarelle malte Hoffner bereits 1944, später besuchte er auch Kurse und nahm Einzelunterricht. „Das Schnelle, die Möglichkeit, den Eindruck unmittelbar umzusetzen, auch das Leichte der Farben, das liegt mir“, sagte er. Im hohen Alter wechselte Hoffner aus gesundheitlichen Grünen zu Bleistiftzeichnungen. Seine bevorzugten Motive waren die Landschaften rund um Otterstadt. Bilder von ihm hängen an Wänden in vielen Ländern Europas, in den USA und einige als Geschenke der Landesregierung sogar in China.
Emil Hoffners Beerdigung ist am heutigen Freitag, 15 Uhr, auf dem Friedhof in Otterstadt.