Speyer Klappe auf und Eier raus

Geld einwerfen, Fachnummer eintippen, Eierschachtel rausholen und Restgeld mitnehmen – so funktioniert der erste Regiomat in Landau, der seit kurzem an der Frühmesser-Tankstelle in der Zweibrücker Straße steht. Zu kaufen gibt’s frische Eier aus Freilandhaltung vom Hof der Familie Döllinger aus Oberschlettenbach.

Je nach Wunsch des Kunden spuckt der Regiomat Eierschachteln mit sechs oder zehn Eiern aus – und das rund um die Uhr, an sieben Tagen die Woche. Die Preise liegen je nach Anzahl und Größe der Eier zwischen 2,20 und 3,50 Euro pro Schachtel. „In etwa einer Woche werden auch Nudeln aus eigener Herstellung am Regiomaten erhältlich sein“, kündigt Nico Döllinger an. Neben Eiernudeln wird es auch Low-Carb-Nudeln aus Kichererbsenmehl geben. Die sind glutenfrei und dürften vor allem diejenigen begeistern, die sich kohlenhydratearm ernähren. Familie Döllinger hält Hühner und Rinder. Auf den Wochenmärkten in Hauenstein und Dahn verkauft sie Eier. Außerdem hat sie auf ihrem Hof eine Selbstbedienungsklappe auf Vertrauensbasis: Oberschlettenbacher können Eier aus einem Kühlschrank holen und das Geld daneben in eine Kasse legen. „Das funktioniert gut“, so Döllinger. Da es nicht einfach sei, einen Verkaufsstand auf dem Landauer Markt zu bekommen, sei der Regiomat eine gute Alternative. Das Besondere an den Hühnern von Familie Döllinger ist ihre Haltung in Mobilställen. Mit den Mobilställen werden die 900 Hühner von einer Weide (rund 2000 Quadratmeter) zur nächsten gebracht. Das sei sowohl tierfreundlich als auch bodenschonend, berichtet der 30-Jährige. „Alle 14 Tage wird der Hühnerstall verlegt“, so Döllinger. „Dadurch haben die Hühner immer frisches Gras zum Fressen, und der Boden kann wieder ruhen und verschlammt nicht.“ Ohne den Wechsel der Weide würde der Boden durch den Kot schnell verkeimen – wodurch die Tiere krank werden könnten. Zurzeit würden in Landau vor allem Sechser-Packungen gekauft, da die Leute das neue Produkt erst mal ausprobieren möchten. Die Resonanz sei positiv, viele seien begeistert vom Regiomaten, berichtet Döllinger. Die Kunden seien bereit, einen höheren Preis für die Eier zu zahlen, da sie wüssten, sie erhalten dafür ein gutes Produkt aus der Region. Neben den Legehennen hat die Familie auch Hühner zum Verzehr. Auch die werden im Freien gehalten. Sie haben laut Döllinger drei Monate Zeit, bevor sie geschlachtet werden – Supermarkt-Hähnchen nur einen Monat. “ Die Angusrinder sind das ganze Jahr über im Freien. Einen Stall gibt’s nicht. Ihr Fleisch wird direkt vermarktet, das heißt: Die Kunden bestellen. Für nächstes Jahr plant Nico Döllinger das Projekt „Freilandschwein“. Dann gibt’s am Regiomaten vielleicht auch bald Wurst.

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