Speyer Heißer Preis beim Weis

„Ob Zukunft, ob Vergangenheit – Fasnacht bleibt die beste Zeit“ – und das ganz im Zeichen des Nachwuchses. Dreimal volles Haus, ein bärenstarkes Programm mit guten Büttenreden mit Lokalkolorit, sehenswerten Tanzgruppen und stimmungsvoller Musik: Das waren die Prunksitzungen des Mechtersheimer Karnevalvereins am Freitag und Samstag in der Turnhalle.

Nachwuchssorgen kennen die Mederscher nicht, denn in allen „närrischen Gewerken“ boten sie eine tolle Mischung aus erfahrenen Bühnenstars und jugendlicher Frische. Protokoller Erich „Yogi“ Miller brachte vieles auf den Punkt, warnte vor der „Duddehoffisierung“ nach der Fusion von „Dud-Hart-Hahn-Berg-Hälscheschdä“ und wird möglicherweise als Nationalheld im „Landratswingert“ aktiv werden. Allerhand über ihren „Aushilfsrieweackerfahrer“ hatte die Bumbergrede zu erzählen, um am Ende musikalisch festzustellen, dass „dich nur äh Zippelkapp“ schä macht“. Dorfbüttel Christian Weis hatte sein Ohr wieder am Puls der Zeit, während der Roosi (Benjamin Roos) bei seiner Büttenpremiere ins kalte Wasser sprang. Schlappgosch Helene (Helen Stadler) und „Abtörner Börner“ (Björn Gerbes) hatten die Lacher auf ihrer Seite, als sie frühpubertäre Kindheitserinnerungen austauschten („Ich bin der Arsch und hab nix zu sage“). Nach der Liebesheirat im vergangenen Jahr folgte für das hochschwangere „Lochhewwel-Traumpaar“ (Andreas Jester, Yogi Miller) Teil zwei, wobei Johanna nach der Schwangerschaftsgymnastik wohl noch mit dem Traktor in den Kreißsaal gebracht wurde. Stress für die Lachmuskeln war der Auftritt von „Guschdaf und Eischeen“ (Holger Beisel und Christian Behne) nach dem Motto „Owwe klar und unne dicht, mehr wünsch ich mir für dieses Jahr nicht“. Genial noch die kesse Sohle, die beide aufs Parkett legten. Ohne „Fracksause für Berghause“ ging die Spielshow „Der Preis bei Weis“ ohne Sieger über die Bühne. Aber Moderator Markus Weis wartete mit einem Aufgebot an Superstars auf. „Die drei Tenöre“ zeigten ihre Spitzenklasse ebenso wie Helene Fischer mit Conchita Wurst, die „Bratwurst und Sauerkraut“ um die Wette sangen. Kinderstar Heintje (Pfarrer Frank Maertin) hatte seine „Oma so lieb“ (Manfred Scharfenberger). Grazil wirbelte das Showballett des „Moulin Rouge“ über das Parkett. „Die Zukunft naht, die Minigarde steht parat“: Der tänzerische Nachwuchs beim MKV, egal in welchen Altersklassen, ist auf Jahre gesichert. Die Frechdachse tanzten auf ihrer Fantasiereise den „Froschkönig“, während die Lucky Ladies mit Asterix und Obelix in Ägypten einen Palast bauten. Tänzerisch wie akrobatisch erstklassig war der Auftritt der Garde. Die „Avatare in Pandora“ waren spektakulär und perfekt. „Wie war des schä, Medersche alläh!“: Mit einem Hoch „auf unsere Fasnacht“ verarbeitete der Narrenchor gesanglich die politischen Geschehnisse und ließ „die Mauer vor unseren Augen fallen“. „Die Grumbeere“, seit Jahren Garant für beste Stimmung, hatten die „Frühgrumbeere“ als Einheizer mitgebracht. Niemand hielt es mehr auf den Sitzen, als die Jungs zwischen 14 und 19 Jahren die Bühne rockten und den alten Grumbeere in nichts nachstanden. Die hatten dann natürlich leichtes Spiel, die Stimmung hoch zu halten, um am Ende mit den Frühgrumbeere gemeinsam die Narrhalla zum Beben zu bringen.

x