Speyer Geschlafen und so weitergemacht

SAARBRÜCKEN. Ein gemeinsames Schläfchen am Anfang, zwischenzeitliche Komplett-Aussetzer vor allem im Abwehrzentrum, kein Zug nach vorn: Die 1:4 (0:3)-Niederlage von Oberligist TuS Mechtersheim hat sich gestern Abend früh abgezeichnet. Beim Aufsteiger und neuen Mit-Tabellenführer Saar 05 Saarbrücken blieben die Römerberger am Kieselhumes meilenweit unter ihren Möglichkeiten.

„Anscheinend hat es sich bis ins Saarland rumgesprochen, dass wir auf Kunstrasen nicht zurechtkommen“, sagte der Mechtersheimer Trainer Manfred Schmitt. Während der Partie gewaltig angefressen und alles andere als erbaut von der schwachen Vorstellung seiner Mannschaft, fing sich der TuS-Coach aber rasch und packte gleich nach dem Abpfiff das Balsam-Tübchen aus. „Es ist doch gar nichts passiert. Wir werden kein Oberliga-Meister. Wir haben halt ein Spiel verloren“, sprach Schmitt beruhigend auf seine Kicker ein. „Wir müssen aber besser arbeiten, konzentrierter sein und am Samstag unbedingt gewinnen.“ In der Tat ließ die Konzentration doch mächtig zu wünschen übrig. Gedanklich wie auch körperlich oft mehr als einen Schritt zu langsam präsentierte sich das Team um Kapitän Andreas Brill. Der Abwehrchef selbst und sein Nebenmann Christopher Hock schwammen ein ums andere Mal doch bedenklich. Die Sankt Johanner, wie die Nullfünfer im Volksmund heißen, kombinierten selbst am und im Strafraum noch: so beim 2:0, als der wieder ganz starke Sascha Simon per Kopf Lars Anton auflegte. Die Kugel kam postwendend zurück. Simon vollendete – der erste Streich des ebenso schnellen wie ballgewandten Neuzugangs, der vom 1. FC Kaiserslautern II an die Saar stieß. Vorarbeiter Anton schoss die Hausherren zuvor schon nach exakt 71 Sekunden in Front. Kristoffer Krauß beseitigte kurz vorm Wechsel schon alle Zweifel daran, wer gestern Abend das Feld als Sieger verlässt. Diesen Treffer bereitete der überragende 05-Abwehrchef Christoph Holste vor, der das Zaudern seines Gegenübers Brill bestrafte, das Runde abluchste und Krauß super einsetzte. Da gab es – mal wieder – nichts auszurichten für Schlussmann Konstantin Stengel. Am Römerberger Keeper lag es gestern nicht. „Wir kommen auf Kunstrasen nicht zurecht“, hieb Stengel in dieselbe Kerbe wie sein Coach, stellte allerdings sofort klar: „Das soll aber keine Entschuldigung dafür sein, dass man nicht läuft.“ Mechtersheims Nummer eins musste sich im Stich gelassen fühlen so ein ums andere Mal. Drei, vier Chancen der vorzüglich kombinierenden, mehrmals blitzschnell angreifenden Gastgeber entschärfte Stengel. Kevin Sigls Ergebniskorrektur bildete einen Farbtupfer der zweiten Hälfte, in der sich der TuS stabilisierte – trotz halbstündiger Unterzahl nach Gelb-Roter Karte für Christopher Hock. Manfred Schmitt, der ganz konsequent zur Pause schon drei neue Spieler brachte, fand das Ergebnis verdient – sein Gegenüber Timon Seibert natürlich auch: „War gut, die Jungs sind fit und haben Spaß. Das ist das Wichtigste.“ Seine Elf steht mit sieben Zählern aus drei Spielen punkt- und torgleich mit dem 1. FC Saarbrücken II an der Spitze.

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