Speyer „Frau als Männer-Trainer ist aller Ehren wert“

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Speyer. Dass eine Herren-Mannschaft von einer Frau trainiert wird, ist in vielen Sportarten noch sehr selten. Tina Bachmann (37) zeigt, dass auch Trainerinnen von Männern große Erfolge erzielen können. Sie wurde als erster weiblicher Coach Deutscher Meister mit Uhlenhorst Mülheim. Aline-Kristin Großstück erkundigte sich bei Fachleuten der Region, was sie von einer Dame als Betreuerin von Herren in ihrem Verein halten.

Harald Roth

ist Trainer der Zweitliga-Basketball-Frauen des TSV Towers Speyer-Schifferstadt: „In unserem Sport haben wir in der Zweiten Liga jeweils in der Liga Süd und der Liga Nord zwei Frauen, die als Trainerinnen von Frauen-Mannschaften tätig sind“, sagte er. Es sei eher selten, dass Frauen Basketball-Herren-Mannschaften trainieren. Auch in der ersten Damen-Liga sei ihm das nicht bekannt. „Ich habe keinerlei Gründe oder Bedenken, weshalb eine Frau nicht Trainerin einer Herren-Mannschaft sein soll und würde es auch gutheißen, wenn dies so wäre“, meinte Roth. Christian Schultz, Coach der Verbandsliga-Fußballer des FV Dudenhofen, hat großen Respekt davor, wenn eine Frau Männer trainiert: „Wenn die Frau es möchte und ihre Arbeit auch Erfolge mit sich bringt, finde ich das gut und aller Ehren wert.“ In hauptsächlich von Männern betriebenen Disziplinen hätten sie es bestimmt schwerer als Männer. Beim FVD gebe es zurzeit zwei Frauen, die sich im Jugendbereich als Trainerinnen engagieren. Herren-Mannschaften jedoch würden ausschließlich von Männern trainiert. Elke Stoll-Stumpf zeichnet für die Verbandsliga-Frauen des Fußballclubs Speyer verantwortlich und findet es sehr gut, wenn Herrenmannschaften auch vom anderen Geschlecht trainiert werden: „Ich bin jetzt seit 28 Jahren als Trainerin tätig und habe früher auch Jungs-Mannschaften von den Bambini bis zur A-Jugend betreut“, berichtete sie. Stoll-Stumpf ist sich sicher, dass es Trainerinnen in verschiedenen Sportarten schwieriger haben. „Besonders in Männersportarten wie beispielsweise Fußball haben Trainerinnen oftmals Probleme.“ Auch sie sei oft belächelt oder von anderen Mannschaften bei Siegen anders behandelt worden. „Bei der C oder D-Jugend hatte ich keine Probleme. Bei den Älteren wurde auch oft der Co-Trainer als richtiger Trainer wahrgenommen“, erzählte sie. Die Speyererin würde es begrüßen, wenn sich mehrere Frauen in ihrem Verein als Trainer einbrächten. Für Heinz Fischer, Volleyball-Abteilungsleiter des TSV Speyer, ist das Ausführen des Traineramts unabhängig vom Geschlecht: „Wenn eine Frau fachlich kompetent ist, finde ich das sehr gut, wenn sie als Trainerin tätig ist“, teilte er mit: „Beim TSV Speyer in der Volleyballabteilung gibt es Trainerinnen, die im Jugendbereich arbeiten. Im aktivem Bereich sind es Männer, die das Traineramt innehaben“, fügte er hinzu und nannte mit Beate Flörchinger von den Herren III eine Ausnahme. Fischer kann sich vorstellen, dass Frauen in manchen Situationen vielleicht ein besseres Gespür haben als Männer.

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