Speyer Falschfahrerin stirbt bei Kollision

RÖMERBERG. Die 85-jährige Frau ist am Donnerstag kurz nach 21 Uhr vermutlich an der Speyerer B9-Auffahrt West (Bauhaus) falsch auf die Bundesstraße aufgefahren: Sie fuhr mit ihrem Opel Corsa auf der Richtungsfahrbahn Ludwigshafen in Richtung Germersheim. Als ein 26-jähriger Mann im Bereich der Anschlussstelle Speyer-Verwaltungshochschule die Falschfahrerin sah, wich er ihrem Fahrzeug aus und fuhr dabei in die Leitplanke, berichtete die Polizei. Der Mann blieb unverletzt, an seinem Auto entstand 3000 Euro Schaden. Etwa vier Minuten später stieß die 85-jährige Opel-Fahrerin rund 700 Meter von der Anschlussstelle Römerberg/Dudenhofen entfernt (Höhe zwischen K 26 und K 27) mit einem entgegenkommenden BMW zusammen. Die Frau starb beim Zusammenstoß. Sie wurde in ihrem Auto eingeklemmt. Die beiden 28 und 32 Jahre alten Insassen des BMW aus dem Kreis Bad Dürkheim konnten sich selbst aus ihrem Auto befreien. Sie seien schwer, aber nicht lebensbedrohlich verletzt, sagte der Speyerer Polizeisprecher Wolfgang Hoffmann. Die beiden waren gestern noch im Krankenhaus. Römerbergs Wehrleiter Werner Huber berichtete gestern von einem sehr schwierigen Einsatz: „Es war die aufwendigste Bergung, die ich in meiner Zeit als Feuerwehrmann erlebt habe.“ Das Auto der 85-Jährigen, das sich überschlagen hatte und sehr stark zusammengedrückt war, musste von den Feuerwehrmännern aus Römerberg und Schwegenheim erst wieder aufgestellt werden. Danach mussten weitere, komplizierte Maßnahmen in Angriff genommen werden, um die Frau zu bergen. Die Bergung dauerte rund eine Stunde, sagte Huber. Bevor die Feuerwehr tätig wurde, hätten Polizei und Staatsanwaltschaft Spuren gesichert. Das DRK-Kriseninterventionsteam aus Bellheim habe die Feuerwehrmänner auf die Bergung der Frau vorbereitet und mit den Nachrichtenüberbringern gesprochen, berichtete Huber. „Wir haben viele jüngere Kameraden dabei, aber für die Bergung haben wir erfahrene Leute genommen“, beschreibt Huber die besondere Anforderung an die Feuerwehrleute bei diesem Unfall. Die jeweils etwa 20 Wehrleute aus Römerberg und aus Schwegenheim waren mit insgesamt neun Fahrzeugen vor Ort. Sie sammelten die Trümmer ein, die auf 70, 80 Meter verteilt waren, kümmerten sich um ausgelaufenen Kraftstoff und Motorenöl, reinigten die Straße und kofferten Erdreich aus. Gegen 3.15 Uhr war ihre Arbeit abgeschlossen, im Anschluss sei die Straßenmeisterei mindestens noch eine weitere Stunde tätig gewesen, berichtete Huber. Zudem seien – wie bei schweren Unfällen üblich – neben Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst auch ein Leitender Notarzt und ein Organisatorischer Leiter im Einsatz gewesen. Die B 9 zwischen Schwegenheim und Speyer war in Fahrtrichtung Ludwigshafen für mehrere Stunden voll gesperrt. Wo genau die Frau auf die B 9 aufgefahren ist, wird noch ermittelt, sagte Polizeisprecher Hoffmann gestern: „Aber wir gehen davon aus, dass sie an der Auffahrt Speyer-West aufgefahren ist.“ Im Dezember 2008 ist ein 74-jähriger Mann, ebenfalls bei einer Speyerer B 9-Auffahrt, falsch auf die B 9 aufgefahren. Der Mann starb beim Zusammenstoß mit einem anderen Auto in Höhe des Tankhofs Schwegenheim, seine Frau wurde bei dem Unfall schwer verletzt. (snr)

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