Speyer Etwas Glück und ein starker Torwart

HAMBURG. Der erfolgreichste Speyerer Hockeysportler hat die Reihe seiner Triumphe fortgesetzt: Mit Christoph Bechmann (42) als Cheftrainer gewann der Harvestehuder THC in seiner ersten Saison den Titel der seit der Saison 2007/2008 ausgetragenen Euro Hockey League (EHL).

Im EHL-Endspiel (vergleichbar mit der Champions League im Fußball) von Eindhoven setzten sich die Hamburger über 2:2 nach normaler Spielzeit im Penaltyschießen mit 5:3 gegen den niederländischen Meister und Gastgeber Oranje Zwart durch. Das Bechmann-Aufgebot machte damit das Double perfekt. Anfang 2014 gewann Harvestehude in England den Europapokal im Hallenhockey mit 10:4 über den russischen Meister Dinamo Jekaterinburg. In dem 2008, 2010 und 2012 vom Lokalrivalen Uhlenhorster HC als Sieger beendeten Euro-League-Turnier von Eindhoven waren die Hamburger seit dem Achtelfinale der letzte deutsche Vertreter, nachdem Rot-Weiß Köln in dieser Runde an Brüssel (2:3 nach Penaltyschießen) scheiterte. Die Bechmann-Auswahl zog mit 4:1 über Club de Campo Madrid und 3:2 gegen Racing Club Brüssel ins Endspiel ein. Dabei drehte Harvestehude auch im Halbfinale mit den Belgiern einen Rückstand (0:2 zur Pause) und setzte sich doch noch durch. Im Telefongespräch mit der RHEINPFALZ reagierte der erfolgsgewohnte „Duffy“ Bechmann gelassen: „Klar, der Gewinn der Euro League ist ein großer Erfolg. Aber wir hatten auch das Glück, das man manchmal braucht.“ Die Mannschaft aus Eindhoven sei insgesamt besser gewesen. Doch Torwart Tobias Walter habe sein Team vor allem in der Schlussphase vor Treffern bewahrt. Nach dem Triumph von Eindhoven gibt es für den 42-jährigen Familienvater Bechmann (ein Sohn) vorerst keine Pause. Die wie alle deutschen Spitzenteams professionell trainierte und gemanagte Harvestehuder Mannschaft, deren Chefcoach der 2011 als Trainer von RW Köln an die Elbe gewechselte Speyerer seit 2012 ist, tritt am Sonntag, 27. April, 12 Uhr, zum letzten Bundesliga-Saisonspiel des Tabellenzweiten beim Vierten Mannheimer HC an. Am Wochenende darauf steht in Hamburg-Uhlenhorst die Vierer-Endrunde um den deutschen Feldtitel an. Den sicherte sich Harvestehude je dreimal in Feld und Halle, zuletzt unter Bechmann 2013 in der Halle. Über zehn Jahre trug Christoph Bechmann, der 1994 seine Laufbahn in der A-Nationalmannschaft begann, das deutsche Trikot und erzielte in 300 Länderspielen 180 Tore. Nach Olympia 2004 in Athen trat er zurück. Als Spieler mit seinen Angriffsvarianten unberechenbar, wurde er fünfmal Deutscher Meister, Europameister (1995, 1997, 1999, 2003) und 2002 im malaysischen Kuala Lumpur Weltmeister. Zudem gewann der Speyerer bei mehreren Teilnahmen zweimal die Champions Trophy. Nur eines blieb „Duffy“ vorbehalten. „Ich wollte unbedingt einmal in meinem Leben Olympiasieger werden. Aber es hat halt nie geklappt.“ 2004 gewann er aber immerhin die Bronzemedaille. (wk/Foto: privat)

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