Speyer Erdwärme: Kraftwerksstandort gesucht

Stadtwerke-Darstellung: Im rot umrandeten Bereich wird der Boden auf Geothermie-Potenziale untersucht.
Stadtwerke-Darstellung: Im rot umrandeten Bereich wird der Boden auf Geothermie-Potenziale untersucht.

Die Stadtwerke Speyer (SWS) und Schifferstadt bringen ihr gemeinsames Geothermie-Projekt voran. Nach Firmenmitteilung liegt inzwischen die erforderliche Aufsuchungserlaubnis des Landesamts für Geologie und Bergbau (LGB) vor, und es sind zwei Termine geplant, bei denen die Bürger mitreden dürfen.

Das Potenzial für Geothermie als alternative Form der Energiegewinnung wird bei den beiden Stadtwerken schon lange gesehen. Erdwärme sei rund um die Uhr verfügbar und werde aus heißen Thermalwasserreservoirs in tiefen Erd- und Gesteinsschichten gewonnen, betonen sie. Je tiefer man in die Erde eindringt, desto wärmer werde es. Geplant ist, dass geothermische Anlagen dieses Wasser fördern und dass die enthaltene Wärmeenergie in Strom umgewandelt und für die Wärmeversorgung genutzt wird.

Wo mögliche Standorte für eine solche Anlage sind, müsse zunächst noch erforscht werden. Genehmigt worden sei ein Aufsuchungsfeld „Rhein-Pfalz“ mit einer Fläche von 150 Quadratkilometern auf den Gemarkungen der Städte Speyer und Schifferstadt sowie in weiteren Bereichen des Rhein-Pfalz-Kreises und – zwischen Iggelheim und Haßloch – in einem kleinen Teil des Kreises Bad Dürkheim. Dazu würden sogenannte seismische Daten erhoben. Ein Auftrag dafür sei an ein Fachunternehmen ergangen, es werde jedoch auch geprüft, ob schon vorhandene Daten über die Bodenbeschaffenheit von anderen Unternehmen zugekauft werden können.

Messungen erforderlich

Danach kämen Geologen und Geophysiker ins Spiel, die entscheiden, ob weitere Messungen erforderlich sind. „Erst nach den gesamten Auswertungen sind potenzielle Standorte für eine Geothermieanlage zu ermitteln“, teilen die Stadtwerke mit. Die eigentliche Erschließung der Erdwärmequellen müsse dann noch gesondert genehmigt werden. „Im Frühjahr oder Sommer 2023 sollen die Standorte, die in Frage kommen, feststehen“, sagt SWS-Sprecherin Sonja Daum auf Anfrage. „Dort, wo der beste Standort ist, soll in den nächsten beiden Jahren zunächst eine Probebohrung durchgeführt werden.“ Für das Gesamtprojekt mit Bohrungen und Kraftwerk seien 50 Millionen Euro geplant. Für die Datengewinnung, -auswertung und Kommunikation fielen in diesem Jahr Kosten von rund einer Million Euro an, die sich die zwei Stadtwerke teilten. Später solle ein Technologiepartner hinzukommen.

Die Stadtwerke wollen die Bürger und die Kommunen in die Entscheidungsfindung einbeziehen. Dafür sei die Stiftung Risiko-Dialog aus der Schweiz eingeschaltet, „die Erfahrung in verschiedenen Geothermieprojekten vorweisen kann, aber selbst keine Position zur Geothermie vertritt“. Im Mai seien zwei öffentliche Dialogveranstaltungen in Speyer und Schifferstadt geplant, bei denen der „Austausch auf Augenhöhe“ im Mittelpunkt stehe.

Termine

Informationsveranstaltungen am Montag, 9. Mai, 19 Uhr, im Stage-Center, Hasenpfühlerweide 2, Speyer, und am Dienstag, 24. Mai, 19 Uhr, Aula Realschule plus, Neustückweg 2, Schifferstadt.

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