Speyer Einfach tierisch gut

Dürfte Speyer und Speyerer kennen: Brigitte Macron.
Dürfte Speyer und Speyerer kennen: Brigitte Macron.
Vom Speyerer Hockeyplatz in den Präsidentenpalast

Kennt Brigitte Marie-Claude Macron, Ehefrau des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron, die Grande Dame der Grande Nation das kleine Speyer? Möglich ist es, zumindest als „Spire“ dürfte es ihr einigermaßen geläufig sein, war doch ihr Bruder Jean-Michel Trogneux eine Zeitlang Unteroffizier in der früheren Speyerer Pionierkaserne auf dem Gelände des heutigen Technik-Museums. Und spielte während dieser Zeit – in den Jahren 1967/68 – als rechter Läufer in der zweiten Mannschaft des Hockeyclubs Blau-Weiß. An den Aufenthalt dieses Nachfahrens des Gründers der Schokolatier-Dynastie Trogneux aus dem nordfranzösischen Amiens erinnert der im tauberfränkischen Weinort Königheim lebende ehemalige Blau-Weiß-Hockeyspieler Roland Weich in einem Brief an seinen ehemaligen Speyerer Vereinskollegen Franz-Joachim Bechmann. In dem Schreiben heißt es: „Mit Jean-Michel war ich befreundet. Eines Tages lud er mich zu seinen Eltern nach Amiens in der Picardie ein. Dabei lernte ich die ganze Familie mit ihren sechs Kindern kennen, darunter auch Brigitte Marie-Claude, genannt Bibi. Bei Tisch saß sie mir immer vis-à-vis.“ Roland Weich erinnert sich auch: Die nach der Scheidung von dem Bankier André Louis Auzière seit 2007 mit ihrem 24 Jahre jüngeren ehemaligen Schüler Emmanuel Macron (39) verheiratete Schwester des nachmaligen Speyerer Hockeyers Jean-Michel Trogneux spielte wie ihre Schwestern Tennis, ihre Brüder ließen die Hockeykugel rollen. Die Verbundenheit des zeitweiligen Speyerers Trogneux mit dem Verein vom Weiherhof kam also nicht von ungefähr. Mit der französischen Hochpolitik enge Verbindungen hatte auch ein anderer in Speyer stationierter Angehöriger der Grande Nation: der spätere Premierminister und Staatspräsident Jacques Chirac. Er war 1956 als Leutnant in der Pioniergarnison stationiert. Erster Nachwuchs im Wasser Die Europäische Sumpfschildkröte, kurz Emys, ist die einzige Schildkrötenart, die in Mitteleuropa – auch Deutschland – vorkommt. Leider ist die fleischfressende und überwiegend im Wasser lebende Schildkröte aber vom Aussterben bedroht. In Rheinland-Pfalz kommt sie so gut wie gar nicht mehr vor. Ausnahme Speyer: Das Aquaristen-Team im Sealife Speyer hat sich zusammen mit dem Naturschutzbund Rheinland-Pfalz zum Ziel gemacht, dies zu ändern – bisher schon mit großem Erfolg. Stolz hält Arndt Hadamek, Biologischer Leiter des Großaquariums, seinen ersten eigenen vierbeinigen Nachwuchs in den Händen. Eigentlich nur auf einem Finger. Die Schildkrötenbabys sind nämlich derzeit nur so klein wie eine Ein-Euro-Münze und dennoch der bisher größte Zuchterfolg des Sealife Speyer. Bisher hat der Biologe vier kleine Emys-Babys entdeckt. Das Sealife hat 2014 extra einen eigenen Außenbereich für die Emys angelegt. Dort werden Jungtiere aufgezogen, bis sie in die freie Natur entlassen werden können. Auch der jüngste Nachwuchs bleibt dort bis zur Auswilderung. „Dafür müssen die Emys aber mindestens 300 Gramm wiegen und etwa die Größe eines Bierdeckels haben“, erklärt Hadamek. Tierischer Nachwuchs am Gartenteich der OB Nicht nur der britische Prinz Harry und seine Frau Meghan können Nachwuchs präsentieren: Auch Speyer hat die Ankunft eines Babys zu feiern. Bereits am Samstag ist Laufente „Piep“ im Schoß der Familie Seiler angekommen. Weitere Geschwister werden nach Angaben von Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler (SPD) in den nächsten Tagen erwartet. Seit Jahren erhielten sie regelmäßig tierischen Besuch im Garten, erzählt die OB vom Leben um den großen Teich hinter dem Haus. „Die meisten Enten fliegen wieder fort“, berichtet sie. Ein Teichhuhn habe den Winter hier verbracht und danach das Weite gesucht. Ein Laufenten-Paar sei geblieben, habe sich häuslich eingerichtet und vor einem Monat begonnen, überall im Garten Eier zu verteilen, so Seiler. „Nur gebrütet wurde nicht.“ Deshalb habe ihre Familie einige davon in den Brutkasten gelegt. „Herausgekommen ist Piep.“ Den geschlechtsneutralen Namen habe Tochter Marie (4) ausgesucht. „Wir wissen nur, dass dieses Entchen sehr süß ist. Ob Weibchen oder Männchen – keine Ahnung.“ Das wird sich spätestens herausstellen, wenn Piep für weiteren Nachwuchs in Seilers Garten sorgen will. Falls sich die Laufente nicht woanders verbreitet. Auch wenn es sich bei ihr nicht um eine Zeitungs-Ente handelt.

Nicht größer als eine Ein-Euro-Münze: Emy-Baby.
Nicht größer als eine Ein-Euro-Münze: Emy-Baby.
„Piep“: So heißt das Laufenten-Baby im Garten von OB Seiler.
»Piep«: So heißt das Laufenten-Baby im Garten von OB Seiler.
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