Speyer Die Müllers und Zicklers von der Kirschenallee

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RÖMERBERG. „Das haben uns nur wenige zugetraut. Aber da sieht man, was möglich ist, wenn alle an einem Strang ziehen“, sagt Trainer Manfred Schmitt von Verbandsligameister TuS Mechtersheim und stellt der RHEINPFALZ seine Aufstiegsmannschaft vor, „die tollste und beste, die man sich wünschen kann“.

Mihaj Petrescu:

Unser Hulk Hogan hat wie Max Krämer alle Spiele bestritten. Er kam aus der A-Klasse, eigentlich Stürmer. Wir haben ihn zum Linksverteidiger umfunktioniert. Er ist sehr schnell, gierig und giftig. Maximilian Krämer: Max hat eine brutale Dynamik und erinnert ein bisschen an den früheren Bayern-Spieler Alexander Zickler. Er kommt fast immer zu spät zur Sitzung, da er seine Handy-Nachrichten beantwortet. Fürs erste Jahr aktiv – Respekt. Florian Simon: Dampfhammer auf der Sechs mit 16 Assists. Er ist nach glorreichen Siegen mit Bier, Stuhl und Krämer unter der Dusche zu finden. Stimmt Stimmungslieder an. Thorsten Ullemeyer: Über ihn gibt’s 2000 Geschichten: 27 Spiele, 15 Tore, torgefährlichster Innenverteidiger weit und breit. Absoluter Sympathieträger, immer gut gelaunt, und für eine Überraschung gut, bringt immer 100 Prozent und das ohne Starallüren. Die Hymne Ullemeyer ist ein Ohrwurm. Angelo Ietro: War abgeschrieben, nun ist der Spaß am Fußball zurück. Er hat an Coolness dazugelernt, was man an seinen acht Toren sieht, sechs als 1:0 oder 1:1. Seine Entwicklung vom Ersatzspieler in der Landesliga zum Oberliga-Spieler ist schon krass. Eric Veth: Der super-wichtige Transfer vor dem 31. August. Waffe auf zwei Beinen, in 25 Spielen 18 Tore. Arbeitet sehr professionell, und es gibt nur eines, was für ihn schlimmer ist als TuS-Niederlagen: wenn Liverpool verliert. Danko Boskovic: Toller Mensch. Mit meinem Co-Trainer schwimme ich auf einer Welle. Seine 16 Jahre als Profi und meine 25 als Trainer ergeben ein richtig gutes Duo. Seine Erfahrung ist gewinnbringend, auf dem Platz, wo er für die taktische Ordnung sorgt. Die Gespräche mit ihm in der Trainerkabine sind legendär: sachlich-fachlich, ernst-kritisch, super-lustig. Jan Lintz: Sehr angenehmer Typ, immer gute Laune. Variabel einsetzbar, liefert immer solide Arbeit ab. Setzt sich in den Dienst der Mannschaft, lernwillig, fleißig. An Weihnachten hat er sich schick gemacht und ein Gedicht vorgetragen. Andreas Brill: Er verdient Respekt, nicht nur wegen seines 30-Meter-Hammers in Morlautern. Unser Vorzeige-Kapitän, mit dem ich sehr eng und vertrauensvoll zusammengearbeitet habe, 222 TuS-Spiele. Nie war er so wertvoll wie heute. Seine Lücke wird schwer zu schließen sein. Ismael Imre: Als ich ihn vor ein paar Jahren aus der A-Klasse hochgeholt habe, war so eine Entwicklung nicht abzusehen. Hat die beste Saison seiner Laufbahn gespielt. Er ist der kongeniale Partner von Florian Simon, heiratet aber in wenigen Tagen. Chris Böcher: Ihn bringt nichts aus der Ruhe: kein Gegner, kein Zuschauer, kein Gegenspieler. Gibt seine Erfahrung gewinnbringend an Jüngere weiter. Liebt den Schwedenlauf abgöttisch, ich seinen trockenen Humor. Georg Ester: Leider die ganze Vorrunde verletzt, kämpft sich mit unbändigem Willen heran. Georg wird vom Stil her oft mit Thomas Müller verglichen. Gibt immer alles und wurde schon gefragt, ob er nach Kilometern bezahlt wird. Nur bei Dehnübungen geschmeidig wie ein Brückenpfeiler. Jannick Immel: Kam nach seinem Fußbruch schnell zurück. Genialer Techniker, der Ball ist ein Körperteil von ihm. Er lässt eigene Ideen einfließen wie in Dudenhofen beim Stand von 2:2, als er sich in der 93. Minute ohne Absprache den Ball schnappte und reinmachte. Kommentar: „Es ist ja sonst keiner hingegangen.“ André Lacroix: Hat die meisten Trainingseinheiten. Absolut positiv Verrückter, immer einen lustigen Spruch. Dreht durch, wenn er ein Tor bekommt, ob im Training oder im Spiel. Ionut Hristache: Junger, talentierter Spieler. Leider war die Konkurrenz sehr groß, schade, dass wir ihm nicht mehr Spielpraxis geben konnten. Kevin Selzer: Ganz wichtige Winter-Verpflichtung, passt zu 100 Prozent ins Konzept. Überall einsetzbar, sehr charakterstark und selbstkritisch. „Ich werde nie mehr Zweiter“, sagt er und feiert den Titel ohne Unterlass. Konstantin Stengel: Wie Brill absolute Persönlichkeit. Ihm verdanke ich sehr viel. Sorgte für Gänsehaut-Momente, war so etwas wie der Vater der Truppe. Kosta hat 211 Spiele für den TuS gemacht, ist zu 101 Prozent TuSler. Wir werden ihn vermissen. Philipp Schilling: Sehr moderner Torhüter, könnte im Feld in der Bezirksliga spielen. Macht sportlich und beruflich seinen Weg, analysiert jede Situation wie ein Radio-Reporter. Wenn er das Gespräch mit mir suchte, habe ich vorneweg ein bis zwei Stunden eingeplant. Raphael Schweitzer: Haben ihn aus der Zweiten hochgeholt, leider viel Verletzungspech. Es spricht für seinen Charakter, dass er nie aufgegeben hat. Sein linker Fuß ist weit über Dorf- und Stadtgrenzen hinaus bekannt. Dafür bräuchte er eigentlich einen Waffenschein. Und Kult sind seine Bilder bei Whatsapp. Bojan Custic: Kam im Winter aus der A-Klasse. Geht mit viel Eifer und Respekt an die Sache heran und macht sie gut: Zum Beispiel hatte er einen Riesenanteil daran, dass wir mit 1:0 in Bingen gewonnen haben, als er ins kalte Wasser geworfen wurde. Dieter Demmerle: Er ist am Sonntag 50 geworden, das und der Aufstieg ist wohl nicht zu toppen. Unser Sportdirektor ist der Macher schlechthin, ist kompetent und hat ein gutes Netzwerk. Er hat immer ein offenes Ohr. Er ist sich für nichts zu schade, wenn es um seine Spieler geht. Es ist ein richtig gutes, angenehmes Arbeiten mit ihm. Timo Hammer: Unser Spielleiter übernimmt die Organisation rund ums Team, ob es um Spielverlegungen, Modalitäten, Trainingslager oder Regelwerk geht. Dabei ist er durch und durch FCK-ler – Timo macht auch die Homepage. Odile Piepenhagen/Wolfgang Utzmann: Unser Betreuerteam ist das beste Betreuerteam, das man sich nur wünschen kann. Ihnen ist nichts zu viel, sodass es der Mannschaft an nichts fehlt. Die beiden sind unersetzlich. Anna Bräutigam: Unsere Physiotherapeutin, die gewissenhaft die Verletzungen der Spieler pflegt, fiebert zu 100 Prozent mit und ist so auch ein echter Bestandteil der Mannschaft. Jürgen Fritzsche: Er sitzt als Stadionsprecher auf seinem Hochstuhl, was an einen Schiedsrichter im Tennis erinnert, gibt alles, ob es stürmt oder schneit. Er ist auch Fördervereinsvorsitzender und lobt Prämien zur Motivation der Mannschaft aus. Er stellt sich in die Küche, legt die Schürze um und bekocht die Mannschaft. (mbx)

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