Speyer Besondere Bandbreite

Beim dritten Konzert der Reihe „Kontrapunkte“ für zeitgenössische Musik tritt am Sonntag, 11. Mai, um 18 Uhr das international besetzte Ensemble „Modern“ im Historischen Ratssaal in Speyer auf. Das Solistenensemble aus Frankfurt am Main gilt als eines der renommiertesten im Bereich der Neuen Musik, und es setzt auf Basisdemokratie.

Auf eine Initiative von Studierenden der Jungen Deutschen Philharmonie fanden sich 1980 zahlreiche Musiker zusammen, die gemeinsam zeitgenössische Musik fördern und interpretieren wollten. Als Ensemble „Modern“ verzichten sie bewusst auf einen künstlerischen Leiter, sie organisieren sich in einer wohl einzigartigen Arbeits- und Organisationsweise basisdemokratisch. Alle Projekte, Ko-Produktionen, Zusammenarbeiten mit Gastmusikern und finanziellen Angelegenheiten werden gemeinsam entschieden und getragen. Dabei bringt jeder der aktuell 19 Solisten seine persönlichen Erfahrungen, Stärken und Spezialgebiete ein, was der Musik des Ensembles eine besonders große Bandbreite beschert. Mehr als 100 Konzerte jährlich geben die Musiker gemeinsam und präsentieren in diesem Rahmen ungefähr 70 neue Werke sowie viele Uraufführungen. Neben Ensemble- und Orchesterkonzerten treten die Musiker auch als Musiktheater auf und veranstalten Tanz- sowie Videoprojekte. Daneben gründeten die Mitglieder aus Argentinien, Bulgarien, Indien, Japan, Großbritannien, Polen, Deutschland und der Schweiz 2003 die „Internationale Ensemble Modern Akademie“, um Nachwuchskünstler zu fördern. Hierfür werden an junge Musiker Stipendien vergeben sowie Meisterkurse und Weiterbildungsprogramme angeboten. Selbst wurde das Ensemble „Modern“ als eines der erfolgreichsten Ensembles zeitgenössischer Musik mit vielen Preisen ausgezeichnet – beispielsweise mit dem Preis des französischen Außenministers zum Europäischen Jahr der Musik (1985), dem Hessischen Kulturpreis (1992), dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik (1993) und dem Echo Klassik (2004). In Speyer werden die sechs Musiker Dietmar Wiesner (Flöte), Christian Hommel (Oboe/Englischhorn), Nina Janßen-Deinzer (Klarinette), Johannes Schwarz (Fagott), Saar Berger (Horn) und Ueli Wiget (Klavier) auftreten. Nach der Konzerteinführung durch den künstlerischen Leiter der Reihe, Stephan Rahn, möchte das Ensemble „Modern“ mit einem abwechslungsreichen Programm für Bläser und Klavier sowie kammermusikalischen Stücken des 20. und 21. Jahrhunderts die gesamte Bandbreite der Neuen Musik abbilden. Unter anderem werden in unterschiedlichen Besetzungen Stücke von Heinz Holliger, Charles Koechlin, George Antheil, Michael Quell, Edgar Varèse und Francis Poulenc zu hören sein.

x