Speyer Andreas Schmidt und sein pfingstliches Orgelkonzert in der Gedächtniskirche

Andreas Schmidt an der Orgel der Gedächtniskirche.
Andreas Schmidt an der Orgel der Gedächtniskirche.

Unter dem Titel „Veni Creator Spiritus“ gab der Organist und Kirchenmusiker Andreas Schmidt aus Hannover ein pfingstliches Orgelkonzert der großen Kleuker-Orgel von 1979/80 in der Speyerer Gedächtniskirche, das Musik vom 17. bis 21. Jahrhundert brachte.

Andreas Schmidt, der nach vielen Jahren als Banker zum Kirchenmusiker „umschulte“, ist in Speyer kein Unbekannter, denn er schrieb die Musik zum Kindermusical „Milch und Honig“ auf den Text von Simone Pepping-Sattelberger, das 2022 hier aufgeführt wurde. Bei seinem Orgelkonzert in Speyer führte er auch kundig und unterhaltsam durch das Programm und erklärte den Sinn der Folge, in deren Zentrum Werke zu Pfingsten standen. Anfang und Schluss bildeten freie, aber geistreiche berühmte Orgelwerke in Gestalt des Concerto a-moll nach Vivaldi BWV 593 von Bach und der in die Gedächtniskirche sehr gut passenden Suite Gothique op. 25 von Léon Boellmann. Schmidt zeigte hier seine Kunst eines virtuosen, formal sinnfälligen und sinnlich wirkungsvollen Orgelspiels.

Das erste der vier Pfingst-Stücke führte in den französischen Barock mit Nicolas Grignys „Veni Creator Spiritus“. Die fünf sehr unterschiedlich geprägten Stücke daraus spielte Andreas Schmidt sehr individuell und genau charakterisiert, betonte effektiv deren anmutigen.

Wo der Geist weht

Klar in seiner dynamischen Steigerung und innig im Ton spielte er „Pfingsten“ von Max Reger aus dessen Stücken op. 145. Es folgte eine modernes Stück als Uraufführung mit der Choralfantasie über Veni Creator Spiritus von Vladimir Gorup, in dem eben auch der alte Hymnus des Rabanus Maurus zitiert wird, aber eben auch in vielen Lagen der wehende Geist in Tönen verdeutlicht wird. Von ganz starker Wirkung war es, dass der Organist Andreas Schmidt diesem Stück ohne Unterbrechung Dieterich Buxtehudes „Nun bitten wir den Heiligen Geist“ BuxWV 208 folgen ließ.

Viel Beifall gab es für diese schöne Orgelstunde.

Termine

  • Am Samstag, 8. Juni, ist um 17 und 19 Uhr auf dem Geschirrplätzel vor der Dreifaltigkeitskirche Speyer „50 Allzeithits durchdringen die Pfalz“, ein Offenes Singen zum 500-jährigen Bestehen des Evangelischen Gesangbuches, Speyerer Posaunenchor (Leitung: Philipp Neidig) und Chorsänger aus allen Speyerer Chören, Leitung: KMD Robert Sattelberger. Siehe die große Vorschau zu den „Kirchenmusik Festtagen Pfalz“ unten.
  • Am Sonntag, 16. Juni, ist um 18 Uhr dann in der Gedächtniskirche Speyer ein Orgelkonzert mit Andreas Meisner (Altenberger Dom). Er spielt dabei „Virtuose Meisterwerke der Spätromantik“ Jongen, Lemmens, Karg-Elert, Bossi, Satie und Mulet, Der Eintritt ist frei.
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