Speyer Zwei Tafeln fordern Respekt ein

Vorstand mit Plakette (von links): Charlotte Walther, Thomas Hilzendegen und Dieter Weinmann.
Vorstand mit Plakette (von links): Charlotte Walther, Thomas Hilzendegen und Dieter Weinmann.

Die Naturfreunde haben sich am Donnerstagabend in ihrem Vereinshaus in der Geibstraße 1 deutlich gegen Rassisten und Populisten ausgesprochen. Um das auch nach außen zu verdeutlichen, haben Vereinsvertreter zwei Tafeln an ihrer Hauswand angebracht. Aufschrift: „Respekt! Kein Platz für Rassismus“.

„In Naturfreundehäusern ist kein Platz für plumpe Parolen gegen Minderheiten und Hass gegen Flüchtlinge“, betonte Charlotte Walther, Vor-sitzende der Speyerer Naturfreunde, vor rund 70 Mitgliedern, Vertretern des Bündnisses für Demokratie und Zivilcourage sowie Besuchern. Hintergrund ist, dass – wie berichtet – die lokale Wählergruppe Schneider Räume der Naturfreunde für vier Versammlungen gebucht hatte. Der Verein hatte seine ursprüngliche Zusage nach Kenntnis der politischen Ausrichtung der Gruppe zurückgezogen. Bewusst hätten sie den öffentlichen Aktionstag unter dem Motto „Rechtsextremen keinen Raum geben“ auf den Zeitpunkt gelegt, den die Wählergruppe als ersten Termin im Naturfreundehaus angegeben habe, sagte Walther auf Anfrage. Sie hätten sich bei der Entscheidung gegen die Buchung auf die Satzung berufen, sagte Walthers Stellvertreter Dieter Weinmann. Darin sei festgelegt, dass sich die Naturfreunde an der Schaffung einer Gesellschaft beteiligen wollten, in der sich die Menschen gleichberechtigt und frei entfalten können. Dafür sollen auch die am Donnerstag angebrachten zwei Tafeln an ihrer Wand stehen. Aufschrift: „Respekt! Kein Platz für Rassismus“. Die Hausordnung daneben weist auf Voraussetzungen hin, unter denen das Haus betreten werden dürfe. Vor der am gleichen Tag angesetzten Stadtratssitzung kamen auch Politiker demokratischer Parteien beim Aktionstag vorbei, sagte Walther. Sie lobte auch das klare Statement von Bürgermeisterin Monika Kabs (CDU) zu Demokratie und Zivilcourage. Vor dem Grundstück warteten Mitglieder der Wählergruppe Schneider mit Flugblättern, mit denen sie über die Ausladung aus ihrer Sicht informieren wollten. „Für uns war es eine erfolgreiche Veranstaltung“, sagte am Abend der stellvertretende Naturfreunde-Vorsitzende Thomas Hilzendegen. Eine Wiederholung des Aktionstags sei aktuell nicht geplant.

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