Homburg Renovierungspläne gescheitert – Eden-Kino schließt Ende Mai

Das Homburger Eden-Kino schließt Ende Mai.
Das Homburger Eden-Kino schließt Ende Mai.

Das Homburger Eden-Kino schließt Ende Mai. Das gaben die Betreiber Andreas und Timo Simon am Donnerstag bekannt. Eigentlich sollte das Kino umfassend saniert werden, wegen Querelen mit dem Gebäude-Eigentümer wird aus der Sanierung womöglich nichts.

„Eigentlich wollten wir an dieser Stelle heute viel lieber den Startschuss für umfassende Renovierungen und Umbauten im Eden Cinehouse geben. Mein Sohn und ich wollten jetzt richtig Gas geben, um das Eden zukunftssicher in die nächste Generation zu führen“, schreiben die Betreiber auf ihrer Facebookseite. Zu den Plänen habe gehört, das Gebäude zu kaufen, „dann sofort mit der bereits final geplanten Komplettrenovierung von Saal 4 zu einem wunderschönen und komfortablen Premiumsaal“ zu starten und die restlichen Projektoren gegen neue 4K Laserprojektoren auszuwechseln. Foyer und Toiletten sollten komplett renoviert und umgestaltet werden, gefolgt von der Renovierung von Saal 1 und 2. Sie hätten sogar mit dem Anbau eines fünften Saals geliebäugelt. „Aber: Leider wird aus all diesen schönen Plänen nichts!“, schreiben sie.

Während der Kaufgespräche für die Immobilie seien immer mehr Mängel und Investitionsstaus am Gebäude zu Tage getreten, besonders im Bereich Brandschutz und Sicherheit. Der Gebäude-Eigentümer, so Andreas Simon im Gespräch mit der RHEINPFALZ, will für das Kino 1,4 Millionen Euro haben. Der Preis wäre für Simon in Ordnung, wenn das Haus in einem guten Zustand wäre. Mit den Mängeln liegt der Wert des Edens laut einem Gutachten bei etwa 600.000 Euro, sagt Simon. Der Eigentümer beharre jedoch auf seiner Preisvorstellung.

„Eine solche Sanierung macht man nicht im Pachtobjekt“

Es ist laut Simon nicht nur der Brandschutz, der im Eden-Kino unbedingt auf den neusten Stand gebracht werden muss. Das Dach könnte ebenfalls eine Sanierung gebrauchen, ebenso der Keller, die Außendämmung und die Sicherheitsbeleuchtung. „Man hat in den letzten 30 Jahren nicht wirklich viel am Gebäude gemacht“, sagt der Kino-Betreiber.

Die Behebung der Mängel werde „laut Gutachtern und Architekten wohl eine gute Million verschlingen. Aber auch von diesem Mehraufwand wären wir noch nicht zurückgeschreckt, auch wenn es unseren Zeitplan mächtig durcheinander gewirbelt hätte.“ Dafür hätten sie aber einen niedrigeren Kaufpreis aushandeln müssen, „denn eine zusätzliche Investition in Millionenhöhe kippt unserer Ansicht nach leider jede Aussicht auf einen rentablen Betrieb des Kinos“. Andreas Simon wollte mit dem rundum erneuerten Kino seinem Sohn etwas vermachen, in dem er bis zur Rente arbeiten kann. Von Anfang an war dem Betreiber jedoch klar, dass er die umfassende Sanierung nur dann in Angriff genommen hätte, wenn ihm das Gebäude gehört. „Eine solche Sanierung macht man nicht im Pachtobjekt.“

„Will nicht im Rollator noch Tickets verkaufen“

Nach über einem Jahr der Gespräche seien die Kaufverhandlungen aber gescheitert. Deshalb müssten die beiden ihre Pläne für das Eden „beerdigen und den Standort Homburg zum 31. Mai dieses Jahres aufgeben“. Ein Funken Hoffnung, dass der Gebäude-Eigentümer doch noch einlenkt und doch statt der 1,4 Millionen Euro nur die im Gutachten angesetzten 600.000 Euro haben will, hat Simon noch immer. „Es wird aber wohl keine Einigung geben“, kommentiert er.

Die Reaktionen auf die Kino-Schließung umschreibt Simon mit dem Wort „Bestürzung“. Auch dem Kino-Betreiber tut es weh, dass es in Homburg wohl bald gar kein Kino mehr geben wird. „Wäre ich zehn Jahre jünger, dann würde ich hier auf der grünen Wiese ein Kino bauen.“ Wesentlich teurer, so Simon, wäre ein Kino-Neubau nicht. Etwas anderes hindert ihn jedoch an diesem Vorhaben: „Ich bin jetzt fünfzig Jahre alt. Da fängt man mit sowas nicht mehr an. Ich will nicht mit 70 Jahren mit Rollator im Kino stehen und Tickets verkaufen.“

Einrichtung wird nach der letzten Vorstellung verkauft

Die letzte Vorstellung sei am Sonntag, 26. Mai. Sollte der Eigentümer kein seriöses Angebot für die Übernahme der Kinoeinrichtung machen, werde man diese ausbauen und verkaufen. Dann könne „der ein oder andere Homburger sich als Erinnerung noch einen Kinosessel zu Hause hinstellen“. Der Betrieb im Neunkircher Cinetower, ebenfalls betrieben von Andreas Simon, gehe weiter. Gutscheine aus dem Homburger Eden-Kino könnten in Neunkirchen eingelöst werden.

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