Homburg Noch immer Streit beim SV Beeden

Die eigentlich für Oktober angesetze Aussprache zwischen den Streitparteien ist auf Dezember veschoben. Wie es mit der Musikseri
Die eigentlich für Oktober angesetze Aussprache zwischen den Streitparteien ist auf Dezember veschoben. Wie es mit der Musikserie »Live am Biotop« in Zukunft weitergeht, ist unklar.

Die Fronten sind verhärtet: Eine Nachbarin bereitet dem SV Beeden Probleme. Sie sei vom Lärm der Vereinsveranstaltungen genervt. SV-Beeden-Vorstand Achim Müller befürchtet das Schlimmste, dürfen künftig keine Konzerte mehr stattfinden.

Anfang Dezember soll ein runder Tisch zwischen Stadt, Nachbarin und SV Beeden stattfinden, kündigt Achim Müller, Vorstandsmitglied beim SV Beeden, an. Ziel des Gespräches wird ganz klar die Suche nach einem Kompromiss zwischen dem Verein und der Nachbarin sein, die dem SV Beeden das Leben schwer mache. Worum geht’s? Seit Jahren hat der SV Beeden laut Müller Probleme mit besagter Nachbarin. Sie störe sich an der Veranstaltungsreihe „Live am Biotop“, habe sich mittlerweile an die Stadt mit ihrer Kritik gewand. Die untere Bauaufsichtsbehörde (UBA) hat im Sommer dann per Brief dem Verein die Veranstaltungen untersagt. „Die UBA schreibt, dass das Pachtgelände per Baugenehmigung solche Musikveranstaltungen nicht zulässt“, sagte Müller bereits Mitte August zur RHEINPFALZ.

Vorstand glaubt nicht an einen Kompromiss

Der Verein hat den Briefen der Stadt – konkret die Nutzungsuntersagung sowie die Kündigung des Pachtverhältnisses für den angrenzenden Biergarten – widersprochen. Seitdem gibt es in dieser Richtung keine neuen Entwicklungen, sagt Müller. Dass es bei der geplanten Aussprache zwischen den Streitparteien zu einem Kompromiss kommen wird, glaubt das Vorstandsmitglied nicht. „Es muss aber eine Lösung her“, macht Müller deutlich. Eine Idee des Vereines: Das Pachtgelände kaufen, dort eine mobile Schallschutzwand aufstellen und so in Zukunft die Musikveranstaltungen von „Live am Biotop“ fortführen. Sollte die Stadt dem Verein das Gelände nicht anbieten, dann könnte auch der Wintergarten auf dem SV-Gelände ausgebaut werden. Beides, dem ist sich Müller im Klaren, kostet den Verein jeweils eine Stange Geld.

Apropos Geld: Sollte es passieren, dass die Musikveranstaltungen gar nicht mehr stattfinden dürfen, wäre das für den SV Beeden finanziell ein herber Schlag. „Wenn der Wirtschaftsbetrieb des Vereines keine schwarzen Zahlen schreibt, dann ist die Gemeinnützigkeit des Vereines gefährdet“, warnt Müller. Die Folge ist, dass der Wirtschaftsbetrieb dann vom Finanzamt in Sachen Steuerrecht anders betrachtet werden würde und womöglich immer weiter ins Minus rutscht. Und macht der Wirtschaftsbetrieb des SV Beeden nur noch Verluste, dann hat das laut Müller auch Auswirkungen auf den sogenannten „ideellen Betrieb“ des Vereines, sprich den Spielbetrieb. „Es ist ja der Wirtschaftsbetrieb, der den mitfinanziert, Bälle kauft, Trikots und so weiter“, kommentiert Müller. Den Spielbetrieb nur per Zuschauer bei den Spielen zu finanzieren, sei in Beeden nicht möglich. „Es kommen grade so viel Zuschauer, dass wir den Schiedsrichter bezahlen können“.

Stadt: „Keine Kenntnis von Finanzlage des Vereines“

Homburgs Pressesprecher Michael Klein bestätigt auf Nachfrage, dass die eigentlich für Mitte Oktober geplante Aussprache zwischen den Streitparteien bislang nicht stattgefunden hat. Zur Musikserie „Live am Biotop“ heißt es aus dem Rathaus: „Nach aktuellem Stand kann diese aufgrund gesetzlicher Vorgaben, für deren Einhaltung und Durchsetzung die Stadt verpflichtet ist, am bisherigen Ort (gemeint ist das Pachtgelände, Anm. der Redaktion) nicht weitergeführt werden“. Hinsichtlich einer drohenden Finanzkatastrophe beim SV-Beeden, sollte die Musikreihe ganz verboten werden, schreibt Klein, dass „die Stadt keinerlei Kenntnis von der finanziellen Lage des Vereines hat“. Er will und kann daher eine Einschätzung abgeben. „Generell verweisen wir allerdings in dem Zusammenhang darauf, dass die Stadt die Vereine im Stadtgebiet selbstverständlich in nicht unerheblichem Maße finanziell unterstützt“, ergänzt der Stadt-Pressesprecher.

Die Musikreihe „Live am Biotop“ wurde 2018 aus dem Nichts heraus ins Leben gerufen. Regelrecht groß wurde sie während der Corona-Zeit. Der Grund: Weil es eben keine Musikveranstaltung ist, sondern vielmehr der Biergartenbetrieb durch die Musik erweitert wurde, konnten die kleinen Feste stattfinden. Rund 200 Besucher kommen pro Musikveranstaltung.

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