Homburg/Neunkirchen/St. Ingbert Hochwasser-Lage entspannt sich allmählich

Kritisch war die Lage laut Peter Nashan von der Homburger Feuerwehr gestern am Brückweiher in Jägersburg.
Kritisch war die Lage laut Peter Nashan von der Homburger Feuerwehr gestern am Brückweiher in Jägersburg.

Tagelanger Dauerregen hat zu hohen Pegelständen bei Flüssen und Weihern im Saarpfalz-Kreis und in der Stadt Neunkirchen geführt. Allmählich entspannt sich die Situation, sagt die Feuerwehr. Der Einsatz bleibt in Erinnerung.

„Die Lage in Jägersburg ist noch immer etwas kritisch“, sagt Homburgs Wehrführer Peter Nashan am Donnerstagvormittag zur RHEINPFALZ. In dem nördlichen Vorort Homburgs ist die Situation aufgrund der mehreren zusammenliegenden Weihern eine besondere. Am Donnerstagmittag war die Feuerwehr vorrangig am Brückweiher im Einsatz, dort bestand die Gefahr, dass das Wasser über die Ufer tritt. „Das müssen wir im Auge behalten“, kommentiert Nashan. Der Weg um den Weiher herum wurde gesperrt, besondere Acht hatte die Feuerwehr zudem auf das am Weiher gelegene Hotel. Um die Hochwasserlage vor Ort zu entspannen, wurde laut Nashan zudem überprüft, inwieweit eine Freifläche überflutet werden kann.

Das Wasser fließt in Jägersburg vom Schloßweiher kommend in den Brückweiher, dann in den Mühlwoog und anschließend in den Erbach. Geht der Pegel im Brückweiher zurück, dann ist das laut Nashan eine vielversprechende Entwicklung. Der zudem am Donnerstagnachmittag angekündigte Rückgang in Sachen Niederschläge sorgte ebenfalls für positive Stimmung. Trotz nachlassendem Regen sprach Nashan am Donnerstag jedoch noch keine Entwarnung aus, da noch das restliche Oberflächenwasser vom Höcherberg in die Weiher lief. „Erst 24 Stunden nach den letzten Regenfällen können wir wirklich sagen, dass die Hochwasserlage vorbei ist.“

Für manch amüsiertes Gesicht bei der Feuerwehr sorgte in Jägersburg indes am Donnerstagmittag das städtische Ordnungsamt. Die Beamten sind mit ihrem Wagen die nasse Uferfläche entlanggefahren, es kam, wie es kommen musste: Der Wagen blieb stecken, aus eigener Kraft konnte er weder vor- noch rückwärts fahren.

„So etwas habe ich noch nie erlebt“

Blick nach Neunkirchen. Der dortige Feuerwehr-Pressesprecher Christopher Benkert sagte am Donnerstagmittag, dass sich die Hochwasserlage entspannt und die Aussichten entsprechend gut sind. „Gestern Abend haben sich die Pegelstände der Blies und der Oster stabilisiert, seit den späten Abendstunden ist ein spürbarer Abfluss erkennbar“, sagt Benkert. Der Pegel der Blies sei noch etwas höher als der der Oster, das liegt laut dem Feuerwehrmann aber auch daran, dass die Oster in die Blies mündet. Ein gewisses Hochwasser sei zwar noch zu sehen, von einer Gefährdungslage ging Benkert zum Zeitpunkt des Telefonates jedoch nicht mehr aus.

Die Stadt Neunkirchen sowie die umliegenden Gemeinden sind laut Benkert mit einem blauen Auge davongekommen. In seinem Zuständigkeitsbereich kennt Benkert drei neuralgische Hochwasser-Punkte: Die Bliesbrücke in Wiebelskirchen, das Areal um den Lübbener Platz in der Neunkircher Innenstadt sowie der Flussverlauf in Wellesweiler. „In Wellesweiler blieb alles ganz entspannt, Wiebelskirchen und Neunkirchen waren da schon etwas ernster dran.“ Die meisten Einsätze der Neunkircher Feuerwehr waren jedoch kleinere Routineeinsätze, mehrere Keller sind vollgelaufen, viele Neunkircher Bürger haben aber schon selbst Maßnahmen ergriffen, sagt Benkert.

Wenngleich Hochwasser-Einsätze zur Feuerwehr-Routine gehört, war die Lage der vergangenen Tage für Benkert dennoch außergewöhnlich. „Solche Pegelstände habe ich in meinen 25 Jahren bei der Feuerwehr noch nie erlebt. Das war eindrucksvoll, hat uns aber auch Sorgen bereitet.“

In St. Ingbert blieb die Lage entspannt

In St. Ingbert blieben die Pegelstände trotz Dauerregen kontinuierlich unter den ersten beiden Meldestufen. „Weder am Rohrbach noch am Pegel des Würzbachs wurde die Meldestufe eins erreicht“, schreibt die Stadt-Pressestelle. Sowohl Mitarbeiter der Stadtverwaltung als auch die Feuerwehr waren in Oberwürzbach präventiv unterwegs, um den Wasserabfluss vom Römerberg in Richtung Dörrenbach und Steckental im Auge zu behalten. Am Dörrenbach wurden keine Häuser betroffen, im Stadtgebiet rückten Mitarbeiter des Betriebshofes aus, um Regeneinläufe zu reinigen.

Für eine etwas lustige Szene sorgte das Ordnungsamt, die Beamten fuhren ihren Wagen am Ufer fest.
Für eine etwas lustige Szene sorgte das Ordnungsamt, die Beamten fuhren ihren Wagen am Ufer fest.
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