Speyerer Umland Schnelltestzentren starten

Corona-Schnelltest per Nasenabstrich: In den Schnelltestzentren werden diese von geschulten Mitarbeitern vorgenommen.
Corona-Schnelltest per Nasenabstrich: In den Schnelltestzentren werden diese von geschulten Mitarbeitern vorgenommen.

Wer keine Corona-Symptome hat und sich testen lassen möchte, kann dies ab nächster Woche in kommunalen Zentren im Speyerer Umland tun. Der Bund sieht für jeden Bürger einen kostenlosen Schnelltest pro Woche vor, um die Pandemie einzudämmen. In der Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen geht es am Montag in Hanhofen, in der Verbandsgemeinde Rheinauen am nächsten Mittwoch in Neuhofen los.

Die Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen hat Schnelltestzentren in der Kulturscheune in Hanhofen und im Haus am Lindenplatz in Mechtersheim eingerichtet. In Hanhofen ist das Testen ab nächster Woche immer montags, in Mechtersheim donnerstags ohne vorherige Terminvereinbarung möglich. Nach Angaben von Bürgermeister Manfred Scharfenberger (CDU) gibt es in jedem Testzentrum zwei Plätze. Pro Test wird mit einem Zeitaufwand von drei Minuten gerechnet, sodass in einer Woche in den beiden Zentren rund 160 Bürger erfahren können, ob sie mit dem Virus infiziert sind oder nicht. Wenn die Nachfrage größer sei, könne das Angebot auch noch ausgeweitet werden, sagte Scharfenberger.

Den Abstrich aus dem Naseninnenraum nehmen zum Großteil ehrenamtliche Mitglieder des DRK-Ortsvereins vor. Die Tester sind laut Scharfenberger bereits geschult worden. Sie werden von niedergelassenen Ärzten unterstützt. Der Bürgermeister freut sich über das Engagement. „Das ist eine tolle Sache“, sagte er.

Um den Aufbau und die Logistik rund um das Testen kümmert sich die Feuerwehr, für die sich die Informationslage nach Angaben von Wehrleiter Stefan Zöller in den vergangenen Tagen stündlich geändert habe. Er erklärte am Montagabend im Verbandsgemeinderat, dass für den Abstrich drei Minuten vorgesehen sind, weil die Tester nach jeder Person die Handschuhe wechseln müssten und der Platz desinfiziert werden müsse. Der Betrieb der Schnelltestzentren solle nach Vorgaben des Landes bis Ende Juni aufrechterhalten werden, sagte Zöller. In diesem Zusammenhang wies der Wehrleiter darauf hin, dass dies nur durch die ehrenamtlichen Mitarbeiter möglich sei. „Wir tun, was wir können“, machte er deutlich.

Drei Zentren für Rheinauen

In der Verbandsgemeinde Rheinauen wird es für die rund 25.000 Einwohner drei Testzentren geben – in Neuhofen, Waldsee und Altrip. Die Öffnungszeiten sind so abgestimmt, dass von Montag bis Samstag täglich die Möglichkeit für einen Abstrich in der Verbandsgemeinde besteht. Der Startschuss erfolgt nächste Woche am Mittwoch in Neuhofen. „Wir bieten es, so wie vom Staatssekretär vorgegeben, nachmittags beziehungsweise abends an, damit sich Berufstätige testen lassen können und die Helfer nach der Arbeit Zeit haben“, sagte Bürgermeister Patrick Fassott (SPD) auf Anfrage. Ihm zufolge haben sich mehr als 100 Bürger zum Helfen gemeldet – in Neuhofen Ehrenamtliche des DRK und der DLRG, in Waldsee und Altrip Mitglieder unterschiedlicher Vereine. Je nach Bedarf könne ein solches Angebot auch noch in Otterstadt aufgebaut werden, sagte der Bürgermeister.

Wer in einem solchen Zentrum getestet wurde, bekommt nach 15 Minuten das Ergebnis und eine Bescheinigung. Ein positiver Befund muss an das Gesundheitsamt gemeldet werden, zudem ist ein genauerer PCR-Test erforderlich, der in einer Fieberambulanz oder Corona-Praxis gemacht werden kann. Bürger, die Symptome haben, sollen sich direkt dorthin wenden. Eine positiv getestete Person muss sich sofort in Quarantäne begeben.

Ob es Privilegien für Getestete gibt, wird nach Angaben der Landesregierung derzeit mit Blick auf weitere Lockerungen diskutiert. Bisher ist ein negatives Testergebnis nur für körpernahe Dienstleistungen, bei denen keine Maske getragen werden kann, Pflicht. Voraussetzung für die Inanspruchnahme etwaiger Leistungen sei die Vorlage eines negativen Testergebnisses, das nicht älter als 24 Stunden sein dürfe oder die Durchführung eines Schnelltests vor Ort, heißt es von der Landesregierung. Neben den Schnelltests in den kommunalen Zentren gibt es solche kostenlose Angebote auch bei manchen Apotheken. Selbsttests für zu Hause werden seit Kurzem im Einzelhandel verkauft.

Öffnungszeiten & Info

  • Hanhofen: montags, 16.30 bis 18 Uhr, Kulturscheune, Hauptstraße 38.
  • Römerberg: donnerstags, 16.30 bis 18 Uhr, Haus am Lindenplatz in Mechtersheim.
  • Neuhofen: montags & mittwochs, 16 bis 19 Uhr, Bürgerhaus Neuer Hof, Rottstraße 1.
  • Waldsee: dienstags & donnerstags, 16 bis 19 Uhr, Sommerfesthalle, Wörthstraße.
  • Altrip: freitags, 16 bis 19 Uhr, samstags, 15 bis 18 Uhr, im Bürgerhaus Alta-Ripa, Ludwigstraße 42.
  • Für diese Schnelltestzentren ist kein Termin, aber ein Personalausweis erforderlich.

Kommentar: Hut ab

Die Kommunen haben innerhalb kurzer Zeit und mit täglich neuen Informationen geschafft, Corona-Schnelltestzentren einzurichten. Dahinter stecken nicht nur die Verwaltungsmitarbeiter, für die das Vorhaben neben ihren eigentlichen Aufgaben und den Vorbereitungen für die Landtagswahl Mehrarbeit bedeutet, sondern vor allem die Ehrenamtlichen, die alles neben ihrem Hauptberuf organisieren – Ortsbürgermeister, Feuerwehrleute, DRK-Mitglieder und die freiwilligen Helfer, ohne die das Projekt „Testen für alle“ nicht möglich wäre.

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