Pirmasens Zwischen Personalnot und Umbruch

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HAUENSTEIN/HELTERSBERG/LEM-

BERG. Das einzige Mädchenfußballteam, das Landesliga-Tabellenführer SG Rimschweiler/Hornbach einen Punkt abknüpfen konnte, war der SC/TV Hauenstein/SV Hinterweidenthal. Und ausgerechnet da haben einige Mädels die Lust am Kicken verloren? In der JSG Linden/Heltersberg spielen mit Alina Schönenberg, Sarah Link und Leonie Schleicher nur drei Mädels aus Heltersberg mit. „Unser Ziel ist es, kommende Saison erstmals mit einer Frauen-Mannschaft auflaufen zu können“, sagt Peter Ringle von der JSG Lemberg/Obersimten.

Vorjahresmeister SG Rimschweiler/Hornbach zieht auch in diesem Jahr wieder einsam an der Tabellenspitze in der B-Juniorinnen Landesliga davon. Aber: Im ersten Rückrundenspiel schaffte der Tabellendritte SC/TV Hauenstein, der in dieser Saison eine Spielgemeinschaft mit dem SV Hinterweidenthal eingegangen ist, ein 1:1-Unentschieden. „Nach der ,Fusion’ zur Spielgemeinschaft mit dem SV Hinterweidenthal sah es zunächst so aus, als ob wir viele Spielerinnen für die C- und B-Juniorinnen-Teams haben würden. Was sich dann aber relativ schnell als Trugschluss herausstellte“, berichtet Trainer Robert Schuster, der von Thomas Schwab und Harald Korz unterstützt wird. Einige der Mädchen hatten die Lust am Fußballspielen verloren. Es konnte aber im U16-Bereich noch eine 11er-Mannschaft gemeldet werden. Die hat aber auch ihre Tücken. Spielt das Team gegen eine von drei 9er-Mannschaften in der Liga, „dann habe ich die Qual der Wahl, da genug Spielerinnen da sind“. Hat der Gegner auch eine 11er-Mannschaft, dann sei die Personaldecke „kurioserweise jedes Mal dünn und wir müssen auf die Hilfe unserer C-Juniorinnen hoffen“, ist Schuster ratlos. Im Gegensatz zu vielen Jungs in diesem Alter haben die Mädels oft noch andere Interessen wie Handball, Musik, Tanzkurse besuchen oder Pferde betreuen, so der Coach. Die U16-Mädchen kommen aus Hauenstein, Annweiler, Eußerthal, Gossersweiler, Albersweiler, Fehrbach, Bundenthal, Schwanheim und Landau. Sie heißen Fabienne Fischer, Annika Johann, Lisa Keller, Marlene Kerner, Hannah Schenk, Luisa Seibel, Julia Turchi, Laetitia Meyer, Sophie Korz, Hannah Laux, Greta Sawary, Selina Spielberger, Lena Nowak, Hanna Leidner, Hannah Mühlbauer und Lara Ehrgott. Sarah Zwick führt mit elf Treffern die Torschützenliste an. Die C-Juniorinnen der JSG spielen in Hinterweidenthal, werden von Stefan Gabriel und Joachim Burkhard trainiert und führen die Landesliga ungeschlagen an. Louisa Häßel, Hannah Straßer, Pauline Müller, Kapitänin Jennifer Graham, Lara Weber, Eileen John, Alina Schönenberg, Sarah Link, die US-Amerikanerin Kayla Morgan und Torfrau Lina Nauerz sind die B-Juniorinnen der JSG Linden/Heltersberg. Sie werden regelmäßig unterstützt von Anna Werle, Celine Spielberger, Juliette Pfeifer und Leonie Schleicher, die noch bei den C-Juniorinnen in der U14 spielen dürfen. Bei den B-Juniorinnen geht die SG mit einer 9er-Mannschaft an den Start und bei den C-Juniorinnen mit einem 7er-Team. „Zu mehr hat es leider nicht gereicht. Wir würden uns sehr freuen, wenn wir noch Verstärkung bekämen“, sagt Trainer Edwin Werle, der von Sohn Jens als Konditionstrainer, Johannes Josuw und Martina Schmalenberger als „Mädchen für alles“ unterstützt wird. Spiel und Training finden wechselweise in Linden oder auf dem Kunstrasen in Queidersbach statt. „Wir sind in einer Umbruchphase, haben in allen Teams Mädchen dazu bekommen, die zuvor noch nie Fußball gespielt haben“, erklärt Peter Ringle, warum die JSG Lemberg/Obersimten als einziger Verein im Kreis alle drei Altersklassen im Mädchenfußball (U12/U14/U16) besetzen konnte, aber auch in allen drei Klassen jeweils den letzten Platz belegt. „Das Schöne ist aber, dass die Mädels nie den Kopf hängen lassen, sich als Einheit präsentieren und auch nach einem höheren Rückstand nicht den Spaß verlieren“, so Ringle, für den Geduld nun der beste Ratgeber ist. Symptomatisch sei das 3:3 beim JFV Kaiserslautern-Nord gewesen. Jaqueline Hunsicker hatte dreimal getroffen, Lemberg lag mit 3:1 vorne. Vivienne Sturmfels erzielte jedoch in den letzten drei Minuten noch zwei Tore für die Lauterer und es gab doch noch ein Remis. „In Linden war es haargenau so. Da führten wir auch mit 3:1 und am Ende hieß es 3:3“, erinnert sich Ringle, der mit Trainerkollege Uwe Hagen auf Besserung in der Rückrunde hofft. Daniela Traudt, Emma Höhe, Vivien Coßmann, Lisa-Marie Vogl, Vivien Palm, Carolina Seebald, Michelle Schmenger, Elena Roth, Jessica Albers, Julia Kaminski und die Zwillinge Jasmin und Janina Zoller stehen im Kader der U16. Verstärkung bekommen sie durch die „C-Mädchen“ Sarina Seibert, Alessia Gaschott und Eileen Brix. „Eine Frauenmannschaft – das wäre die Krönung für unsere breit aufgestellte Nachwuchsarbeit mit den Mädchen“, formuliert Ringle ein Ziel für die JSG.

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