Pirmasens Winzler Friedhof nicht nur für Winzler Tote
Das Thema wird den Ortsbeirat noch länger beschäftigen. Auf Antrag der CDU- und FWB-Fraktion wurde schon Anfang 2022 das Bestattungsverbot für Ortsfremde im Beirat diskutiert. CDU-Fraktionschef Tobias Semmet habe grundsätzlich nichts gegen Fremde in Winzler Erde. Es gebe jedoch ein klares Platzproblem, was zur Folge haben könne, dass schon bald Winzler auf andere Friedhöfe ausweichen müssten, wenn sie eine Erdbestattung wünschen. Aktuell sind nur noch 40 Plätze für Erdbestattungen vorhanden. In Winzeln werden pro Jahr rund 50 Menschen beerdigt. Die meisten davon in Urnen. Allerdings nicht nur Winzler, sondern teilweise bis zur Hälfte Nichtwinzler. Für Bewohner des Winzler Viertels sei der Winzler Friedhof attraktiv, da er einfach zu erreichen ist und nicht so groß wie der Waldfriedhof. Eine Erweiterung des Friedhofs ist nicht mehr möglich, da der Platz für ein Neubaugebiet benötigt wird. Ein weiteres Problem in Winzeln ist die lange Liegezeit von 40 Jahren, die zusammen mit Fehrbach die längste in der Stadt sei.
Im Januar hatte der Ortsbeirat deshalb eine Änderung der Satzung gefordert, die nun jedoch nicht umgesetzt wird. Aus der Verwaltung heißt es, dass in der bestehenden Satzung bereits ein Passus enthalten sei, der Erdbestattungen Ortsfremder verbiete, wenn nicht genug Platz vorhanden ist. Unter anderem heißt es in der Friedhofsatzung: „Die Bestattung auf anderen Friedhöfen ist möglich, wenn dies gewünscht wird und die Belegung dies zulässt“. Außerdem gibt es noch den Passus: „Die Stadt kann Erwerb und Wiedererwerb von Nutzungsrechten an Wahlgrabstätten ablehnen“. Wenig überzeugt von der bisherigen Regelung zeigt sich allerdings Semmet. „Das hat ja offenbar bisher nicht funktioniert“, sagt Semmet, der die Entwicklung beobachten will und gespannt ist, ob Nicht-Winzlern tatsächlich künftig die Bestattung in Winzeln verboten wird.