Pirmasens Tore, Träume, Temperamente:

Uwe Schwaab hat einen Traum. „Einmal will ich mit dem Bulldog durch Pirmasens fahren und eine Meisterschaft feiern“, erzählt der Vorsitzende der SG Pirmasens. Aktuell ist die Spielgemeinschaft allerdings meilenweit von der Realisierung dieses Traums entfernt, denn der einstige Verbandsligist und DFB-Pokal-Teilnehmer liegt mit nur einem einzigen Punkt aus 19 Spielen am Tabellenende der untersten Fußballklasse. Doch gerade dieser eine Punkt nährt die Hoffnung auf bessere Zeiten. Den ersten Saisonzähler holte das Team von Trainer Steffen Triem am Sonntag mit dem 3:3 (nach 3:0-Führung) gegen den TuS Winzeln II, der bis dahin noch um die Vizemeisterschaft in der C-Klasse West mitspielte. Für Schwaab kam der Teilerfolg nicht überraschend. „Wir haben in der Winterpause acht Spieler des VfB Pirmasens bekommen, und mit Efrem Bahre Sbhatu und Brhane Negash Tsegai spielen jetzt zwei Flüchtlinge aus Eritrea bei uns“, berichtet der 48-jährige Metzger. Besonders Sbhatu sei ein wertvoller Spieler geworden. Die beiden Eritreer sind bereits seit rund einem halben Jahr bei der SG integriert. Doch erst jetzt seien die beiden Afrikaner spielberechtigt geworden. Schwaab: „Das lief alles über den DFB und die Fifa.“ Just im Derby gegen Winzelns Zweite waren die Eritreer erstmals spielberechtigt. Die SG besorgte ihnen Fußballschuhe, Trainingsbekleidung, Sporttasche und Winterbekleidung. Schwaab: „Denen ging es zu Hause ziemlich dreckig.“ Das Wort „Flüchtling“ nimmt er nicht gerne in den Mund, redet lieber von Menschen oder Mitmenschen. Schwaab: „Wir helfen einfach, ohne große Worte zu machen.“ Shbatu (24) und Tsegai (26) sind Vater und Onkel eines in der SG-F-Jugend spielenden Jungen. Richard Sappok, SG-Spielleiter und pensionierter Lehrer, bringt den beiden Afrikanern Deutsch bei. Nachdem die Jugendarbeit an der Winzler Straße wieder ins Laufen gekommen ist, will Schwaab nun im Herrenbereich nachlegen: „Wir führen Gespräche, sind im Aufbau.“ (ig) Bereits nach 40 Spielminuten war am Sonntag in der Fußball-C-Klasse Südpfalz West die Partie SV Dammheim gegen TSV Wilgartswiesen beendet. Wie TSV-Trainer Tom Krebs berichtet, habe in der 30. Minute TSV-Akteur Michael Schnetzer einen Konter der Landauer durch ein Handspiel verhindert. Daraufhin habe SVD-Trainer Marco Knoll versucht, aufs Spielfeld zu gelangen. Er habe, so Krebs, die Konfrontation mit Schnetzer gesucht. Dammheimer Zuschauer und Spieler hätten Knoll aber aufgehalten. Schnetzer habe sich nach dieser Aktion auswechseln lassen, weil er sich, so Krebs, „nicht weiter beleidigen lassen wollte“. Sofort hätten sich am Eingang der Umkleidekabinen aufgebrachte Dammheimer Zuschauer eingefunden. Es habe Tumulte gegeben. Das Spiel wurde fortgesetzt. Ein Foul des Wilgartswieseners Timo Reinhardt habe der als Linienrichter fungierende Spielleiter Dammheims, Tobias Wurm, mit den Worten „Was bist du denn für ein Sportsmann? Ich würde mich schämen“ kommentiert, berichtet dessen Sohn, der für den SVD spielende Joshua Wurm. Reinhardt und Wurm senior standen sich daraufhin Stirn an Stirn gegenüber, bestätigen beide Partien. Verschiedene Darstellungen gibt es von dem, was dann passierte. Laut Krebs verpasste der Linienrichter dem TSV-Kicker „eine Kopfnuss“, die Reinhardt mit einer Ohrfeige beantwortet habe. Laut Wurm junior habe sein Vater Reinhardt nicht mit dem Kopf gestoßen; Reinhardt dagegen habe Tobias Wurm „mit der Faust geschlagen“. Tobias Wurm habe eine „blutende Lippe“ davongetragen und sich gestern noch „wegen des Verdachts auf Gehirnerschütterung im Krankenhaus“ befunden. Nach dieser Aktion habe es, so Krebs, erneut „riesige Tumulte“ gegeben. Zuschauer seien mit Hunden auf den Platz gelaufen. Krebs: „Es war keine Platzordnung vorhanden.“ Die Spieler aus der Verbandsgemeinde Hauenstein hätten sich „nicht mehr sicher gefühlt“ und dies dem Schiedsrichter mitgeteilt. Ob der Schiedsrichter die Partie vorzeitig beendete oder ob die Wilgartswiesener ohne Schiedsrichterbeschluss vom Platz gingen, ließ sich bis gestern nicht klären. Eine Fortsetzung findet vor dem Sportgericht statt. (ig/peb) Ebenfalls nicht zu Ende gespielt wurde in der Frauen-Bezirksliga Westpfalz Süd das Topduell zwischen Spitzenreiter TuS Heltersberg und dem Tabellendritten FC Ruppertsweiler. Ruppertsweiler war nur mit acht Spielerinnen angereist. Wie Bezirksligaleiter Manfred Hüther (Münchweiler) zu berichten wusste, wurde einer FCR-Spielerin kurz vor dem Anpfiff übel, so dass Ruppertsweiler die Begegnungen mit nur sieben Spielerinnen begann. Als beim Stand von 3:0 für Heltersberg in der 52. Minute eine Ruppertsweilerin Gelb-Rot sah, standen beim Gast nur noch sechs Spielerinnen auf dem Platz. Daraufhin bat Ruppertsweilers Spielführerin Ramona Weber darum, die Partie abzubrechen. Dem entsprach Schiedsrichter Christian Weinkauff. (ig) Fünf Punkte in zwei Sportarten hat am Wochenende Lukas Kilian eingefahren: zwei am Samstagabend mit dem TTC Pirmasens in der 1. Tischtennis-Pfalzliga und drei am Sonntagnachmittag mit dem SV Lemberg in der Fußball-C-Klasse Ost. Im Tischtennis holte Kilian im Einzel und im Doppel jeweils einen Mannschaftspunkt und trug somit zum 9:4-Erfolg des TTC gegen den TV Wörth bei. Seit Dezember hat der 20-jährige Pirmasenser auch wieder „Spaß am Fußball“ und schloss sich daher dem SV Lemberg an. Am Sonntag schoss er zwar drei Tore beim 9:1-Erfolg seines Teams gegen die SpVgg Ludwigswinkel, doch noch wichtiger waren wohl die beiden Treffer des angehenden Erziehers eine Woche zuvor im Spitzenspiel gegen die Sportfreunde Bundenthal II, denn da gewann Lemberg mit 3:2. In vier C-Klasse-Einsätzen hat Kilian nun bereits neun Treffer erzielt. Sein Tischtennisspiel profitiere von der besseren Fitness, die er sich durch das Fußballtraining erarbeite, und seinen Aktionen beim Fußballspielen komme die beim Tischtennis antrainierte Reaktionsschnelligkeit zugute, erzählt Kilian, der bei zeitgleichen Spielterminen dem Tischtennis Vorrang einräumt.

x