Pirmasens Stets ein Lächeln im Gesicht

An Heiligabend ist der ehemalige protestantische Dekan Wolfgang Maupai gestorben. Morgen ist die Beisetzung auf dem Gersbacher Friedhof.

„Ich habe immer versucht, das Beste mit Gottes Kraft zu machen.“ Das sagte der frühere Dekan des Protestantischen Kirchenbezirks Pirmasens, Wolfgang Maupai, wenige Tage vor seinem 70. Geburtstag am 29. Januar 2011. Die Kraft verließ den 73-Jährigen am Heiligabend, nach jahrzehntelanger schwerer Krankheit. Bereits im zarten Alter von fünf Jahren wollte der 1941 in Kandel geborene Maupai Pfarrer werden. Er besuchte die Volksschule in seinem Heimatort und machte am Altsprachlichen Gymnasium in Landau sein Abitur. Danach studierte er in Heidelberg und Tübingen, war mit 23 Jahren jüngster Vikar, mit 26 Jahren jüngster Pfarrer und mit 36 Jahren jüngster Dekan innerhalb der Evangelischen Landeskirche der Pfalz. 1973 übernahm er in der Johanneskirchengemeinde Pirmasens seine erste und einzige Pfarrstelle. Als Dekan war er dann ab 1977 für die Lutherkirchengemeinde zuständig. Der Liebe wegen war der Vorderpfälzer zum Westpfälzer geworden. Als Vikar an der Pirmasenser Berufsbildenden Schule tätig, fand der spätere Berufsschulpfarrer in der höheren Handelsschülerin Margit Rothaar aus Gersbach die Liebe seines Lebens. Während Sohn Matthias auf Vaters Spuren wandelt und Pfarrer wurde, ergriff Sohn Michael den Beruf des Sozialpädagogen. Seine beiden Söhne, die Schwiegertöchter, insbesondere jedoch die beiden Enkel Simon und Hannah aus der Ehe des Sohnes Michael mit Ute, bestimmten bis zuletzt den Lebensabend des Verstorbenen und seiner Ehefrau in einer Wohnung im Protestantischen Diakoniezentrum Pirmasens. Bereits im Jahre 1986 hatten die Ärzte bei Maupai Krebs diagnostiziert. Drei Jahre später rettete ihm eine Oberschenkelamputation das Leben. Anfangs noch mit Prothese den Pfarrer- und Dekansdienst versehend, musste Maupai als Rollstuhlfahrer erkennen, dass er diesen Dienst nicht mehr ausüben konnte. So wurde er mit 51 Jahren Ruheständler, bezog mit seiner Frau im Diakoniezentrum eine Wohnung. Vierzehn Jahre war er dann ehrenamtlicher Seelsorger im Alten- und Pflegezentrum Bethanien. Doch damit war 2006 Schluss. Obwohl der Jubilar drei Beinoperationen infolge seines Krebsleidens hinter sich hatte und im Mai 2001 sich einer weiteren Krebsoperation unterziehen musste, haderte er nicht mit seinem Leben und seinem Schöpfer. Er hatte stets ein Lächeln im Gesicht, genoss gerne ein Gläschen Rotwein und Zigarren. Für sich hatte er die Losung des 2. Korintherbriefes, Kapitel 12, Vers 9, gewählt: „Lass Dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig“. Dieser Losung blieb Wolfgang Maupai bis in den Tod treu. Seine Ruhestätte findet der Verstorbene auf dem Friedhof des Heimatortes seiner Witwe Margit im Pirmasenser Stadtteil Gersbach. Dort ist die Beerdigung am morgigen Dienstag, 13.30 Uhr. Ein Gedenkgottesdienst findet am Samstag, 10. Januar, 14 Uhr, in der Lutherkirche in Pirmasens statt. (dan)

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