Pirmasens Spitzenspiel? Welches Spitzenspiel?

BRUCHWEILER/Pirmasens. Der TuS/DJK Pirmasens und die SG Bruchweiler liegen in der Fußball-B-Klasse Ost zumindest in Reichweite des zweiten Tabellenplatzes, den derzeit der FC Ruppertsweiler einnimmt. Beide Teams haben am Sonntag ein sehr schweres Spiel vor der Brust, könnten entscheidenden Boden im Kampf um den Aufstieg gutmachen – oder auch verlieren.

Der auf Rang vier liegende TuS/DJK (35 Punkte aus 21 Spielen) empfängt Spitzenreiter FC Rodalben (47 aus 21) und der Fünfte, die SG Bruchweiler (34 aus 20), ist beim Tabellenzweiten Ruppertsweiler (39 aus 20) zu Gast. Doch von einem Spitzenspiel, das sich aus der Tabellenkonstellation ergibt, wollen beide Vereine nichts wissen. „Wir haben absolut keine Aufstiegschancen und ganz andere Gedanken“, betont TuS/DJK-Spielleiter Peter Bauer und Bruchweilers Spielertrainer Swen Wenzel sagt: „Der Aufstieg ist keine Zielsetzung von uns. Da unterhalten wir uns gar nicht darüber.“ Zu Bruchweiler: Da ist Wenzel mit bislang erspielten 35 Punkten vollauf zufrieden. Schließlich sei die SGB vorige Runde noch ein Abstiegskandidat gewesen. Nun habe sich sein Team auf einem guten Niveau stabilisiert. Auch neben dem Spielfeld sei eine positive Entwicklung spürbar. Die sportlichen Erfolge würden gewürdigt, erzählt Wenzel. Der Verein habe nach seinen Abstiegen aus der Verbandsliga bis in die B-Klasse „gelitten“. Da gelte es, endlich mal wieder für positive Schlagzeilen zu sorgen. Das oberste Saisonziel, den Nichtabstieg, hat Bruchweiler wohl schon erreicht. Das sei vor allem ein Verdienst von Uwe Nagel, David Zwick, Jens Zwick, Fabian Burkhart oder Christoph Fröhlich, die dem Verein auch in Abstiegsjahren die Treue hielten und halten. In Ruppertsweiler sei sein Team „krasser Außenseiter“, sagt Wenzel. Das sei nicht nur durch die personelle Situation des Tabellenzweiten bedingt, der sich in der Winterpause erheblich verstärkt habe, sondern auch durch das Zweitligaderby Karlsruher SC gegen 1. FC Kaiserslautern. Denn relativ viele Spieler im Kader der SGB verdienen als Polizist ihr Geld und könnten wegen dieses Hochsicherheitsspiels im Einsatz sein, darunter auch Wenzel selbst. Auffällig bei der SGB ist die relativ geringe Anzahl von Gegentreffern (25), den zweitwenigsten in der Klasse nach Ruppertsweiler (24). „Bei uns ist sich keiner zu schade, nach hinten zu arbeiten“, nennt Wenzel den für ihn wichtigsten Grund für die defensive Stabilität. Zudem verfüge die SGB mit Thorsten Keim und Sören Müller „über zwei sehr gute Torleute“. Seine Abwehr sei „nicht leicht zu knacken“, freut sich Wenzel und fügt an: „In der vergangenen Saison kassierten wir noch die zweitmeisten Gegentreffer.“ Zum TuS/DJK Pirmasens: Da schimpft Bauer über die Spielordnung des Verbands, denn die zweite Mannschaft „der TuS“ kann nicht in die B-Klasse aufsteigen, weil die erste Mannschaft bereits in einer der beiden B-Klassen des Fußballkreises spielt. „Diese Regelung müsste geändert werden“, fordert Bauer. Er sieht gleichwohl für die erste Mannschaft trotz Platz vier „keine realistische Chance“ aufzusteigen. Das sei beim TuS/DJK auch nicht das Ziel. Es gelte die nachrückenden A-Junioren – es sind sechs Kicker, die ins Lager der Herren kommen – an den TuS/DJK zu binden. Es waren bereits einige A-Junioren bei den Männern am Ball. So zum Beispiel Torwart Dominik Korfmann, der den verletzten Danny Limbach vertrat. Auch Kadir Gez habe bereits Einsätze in der B-Klasse hinter sich. „Wir wollen den TuS/DJK für die Zukunft breit aufstellen“, erklärt Bauer. Es solle nicht noch einmal vorkommen, dass die Investitionen des TuS/DJK in seine Jugend anderen Vereinen zugutekomme. Den TuS/DJK zu stabilisieren, sei ein primäres Ziel, nicht etwa der Titel oder der Aufstieg in die A-Klasse. Gleichwohl werde man dem FC Rodalben keinen Zentimeter des großen Hartplatzes kampflos überlassen.

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