Pirmasens Schon vor der ersten Note ein Erlebnis

Eine unvergessliche Vorstellung in großen, dramatischen Szenen erlebten die über 50 Besucher im Pirmasenser Walhalla-Kino am vergangenen Samstag, als die Live-Übertragung aus der Metropolitan Opera in New York (Met) die neue Saison 2014/15 mit der Oper „Macbeth“ von Giuseppe Verdi eröffnete.

In 69 Ländern auf sechs Kontinenten konnte die Oper live in Kinosälen gesehen werden; außerdem wurden in den USA an 37 Schulen die Übertragung möglich gemacht. Wie immer ist der Blick in die Met schon ein Erlebnis, wenn man sieht, wie sich die Plätze im Parkett und auf den fünf Rängen mit Besuchern füllen. Das Schauspiel „Macbeth“ von William Shakespeare, Historiendrama zwischen England und Schottland im 11. Jahrhundert, übernahm Verdi für seine gleichnamige Oper und stattete sie mit herrlich emotionaler Musik und Solo-Arien aus. Die Oper in vier Akten wurde auf Italienisch gesungen und war auf der Leinwand natürlich mit deutschen Untertiteln versehen. Chef-Dirigent Fabio Luisi tritt vor sein großes Orchester, um mit der Ouvertüre zu beginnen, ehe sich der Bühnenvorhang hebt und eine düstere Landschaft mit dunklem Wald zeigt, in dem viele Hexen Zaubertränke zubereiten. Macbeth (Zeljko Lucic, Bariton) ist ein schottischer Feldherr und die machtbesessene Lady Macbeth (Anna Netrebko, Sopran) seine Frau. Netrebko war äußerlich – dank blonder Haare – fast nicht wiederzuerkennen. Macbeth und Feldherr Banquo (René Pape, Bass) erfahren von den Hexen im Wald, dass Macbeth „König von Schottland“ und Banquo „Vater von Königen“ sein werden. Als Lady Macbeth davon erfährt, stachelt sie ihren Mann auf, den schottischen König Duncan, der eine Nacht in ihrem Schloss weilt, zu ermorden. Gruselig anzusehen ist Macbeth nach der Tat, blutverschmiert an Händen und Kleidung. Alle glauben, Malcolm, der Sohn des Königs, habe seinen Vater ermordet, da er nach England geflohen ist. Macbeth wird König von Schottland. Das mörderische Ehepaar, nun mit Krone auf dem Haupt, lässt auch Banquo ermorden, dessen Sohn Fleance flieht. Macbeth quälen Schuldgefühle, aber er will auch den schottischen Edelmann Macduff (Joseph Calleja, lyrischer Tenor) töten lassen. Lady Macbeth, mittlerweile irrsinnig geworden, stirbt. Macduff trifft Malcolm, sie ziehen mit Soldaten zum König. Macduff – einst aus seiner Mutter geschnitten – tötet Macbeth, Malcolm wird König. Ein bis zuletzt wahrhaft emotionaler Kino-Opernabend im Pirmasenser Walhalla.

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