Pirmasens „Rückkehr einer Legende“

WESELBERG/SCHOPP. Als „Rückkehr einer Legende“ bezeichnet die KMC-Mountainbike-Bundesliga das neu aufgelegte Wheelsports-Race am 12. und 13. Juli in Schopp. Denn die Holzland-Gemeinde hat sich zu den Pionierzeiten des MTB-Sports als Ausrichter hochkarätiger Meisterschaften einen Namen gemacht. Seitdem hat sich viel verändert.

Nicht nur die Räder, auch die Ansprüche an eine Cross-Country-Strecke und nicht zuletzt die an einen Ausrichter eines nationalen Rennens sind nicht mehr mit dem zu vergleichen, was früher einmal war. So sieht sich der RV Schopp auch außerstande, solch ein Großereignis selbst auszurichten. Gut, dass ihm da der RC Pfälzerwald aus Weselberg zur Seite steht. „Schopp hat die Strecke, wir haben das Personal“, erklärte Silke Lehnhof vom RCP schon, als die Idee geboren war. Heute ist man ein ganzes Stück weiter: Der RV Schopp und der RC Pfälzerwald haben den Zuschlag vom Verband für das dritte von insgesamt vier Bundesliga-Rennen erhalten, der Termin ist fixiert, an der Strecke baut Ex-Radprofi Udo Bölts aus Heltersberg eifrig mit, der Zeitplan steht, und auch ans Rahmenprogramm wurde gedacht, wie Lehnhof berichtet. Gemeinsam mit ihrem Mann Frank Dressler-Lehnhof, auch ein Ex-Radprofi, betreibt sie nicht nur ein Fahrradgeschäft in Weselberg, sondern bestimmt auch die Geschicke im RC Pfälzerwald und damit nicht zuletzt die des MTB-Bundesligarennens. Sie hat Sponsoren gesucht und gefunden, eine kleine Messe mit Ständen von Fahrradherstellern und der Fahrradbranche affinen Anbietern anderer Konsumgüter soll den Innenbereich der Radrennbahn als zentralen Punkt der Zwei-Tages-Veranstaltung aufwerten. Ein Headis-Turnier, eine Abwandlung des Tischtennis, bei der mit dem Kopf gespielt wird, soll auch Jugendliche anlocken. Mannschaftswagen, die im Innenbereich parken wollen, müssen dafür zahlen, eine professionelle Lautsprecheranlage samt erfahrenem Moderator und guter Musik soll installiert werden. „Das machen die Organisatoren der Bundesliga-Serie“, informiert Lehnhof. Ein vielfältiges Angebot an Speisen und Getränken soll das Angebot abrunden. „Wir hoffen, dass trotz des Fußball-WM-Finals am gleichen Tag mindestens 500 Zuschauer kommen“, formuliert Lehnhof die Erwartungshaltung für solch eine aufwändige Veranstaltung recht zurückhaltend: „Die Zeiten, als man in Schopp 3000 oder 5000 Zuschauer anlocken konnte, sind leider Geschichte.“ Die ersten beiden Wettbewerbe der Bundesliga-Serie sind bereits gefahren. In Saalhausen und Heubach kamen rund 160 beziehungsweise 200 Sportler zu den Wettbewerben – darunter auch Weltklassefahrer wie Julien Absalon (Frankreich) oder Olympiasiegerin Sabine Spitz. Lehnhof: „Da die deutsche Meisterschaft eine Woche nach unserem Rennen stattfindet, denken wir, dass viele das Rennen als letzten Formtest sehen.“ Die Strecken werden technisch immer anspruchsvoller – und kürzer. Das ist ein Gewinn für die Zuschauer, die sich zudem am Samstag auf packende „Eliminator-Sprints“ auf der nur 1000 Meter langen Strecke im Bereich der Radrennbahn freuen dürfen. Diese Disziplin ist recht neu, jedoch schon fester Bestandteil der nationalen Großveranstaltungen und soll in Schopp natürlich nicht fehlen. Packende Sprünge und mehr Felspassagen machen die Cross-Country-Strecke am Sonntag, die nur noch 3,8 Kilometer lang ist, aber in jeder Runde 161 Höhenmeter hat, zur Herausforderung. Lehnhof, die selbst viel Rad fährt, hat Respekt davor: „Ich weiß nicht, ob da jede die Abfahrt komplett fahren kann, ohne abzusteigen.“ Aber sie betont auch: „Wir haben von den vier Strecken noch die technisch einfachste. Wir wollen ja auch nicht, dass sich jemand vor der DM noch schwer verletzt.“ Insgesamt sind 3255 Euro Preisgeld ausgelobt.

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