Pirmasens Poesie und Musik verbinden

Einen wohltuenden und inspirierenden Liederabend boten am Sonntag die Mezzosopranistin Susanne Scheffel und der Pianist Alexander Fleischer mit ihren lyrisch-romantischen Liedern „Erinnerung an eine Sommernacht“ in der Aula des Tagungshauses von Maria Rosenberg in Waldfischbach-Burgalben.

Pfarrer Volker Sehy, der Direktor von Maria Rosenberg, hatte mit dem musikalischen Duo wieder einmal einen Volltreffer erzielt. Susanne Scheffel, am Mannheimer Nationaltheater engagiert, schätzt den Liedgesang sehr und verzauberte mit ihrem warmen Mezzosopran die äußerst konzentriert zuhörenden Besucher. Als adäquater und höchst einfühlsamer Begleiter am Flügel stand ihr Alexander Fleischer zur Seite, der an der „Hanns-Eisler“-Musikhochschule in Berlin studierte, dort heute eine Gastdozentur innehat und Assistent von Thomas Quasthof ist. Reime und Verse bekannter Dichter, vertont von bekannten Musikern und vorgestellt von zwei hochkarätigen Interpreten, gewährten den Zuhörern eine wahre Atempause im Alltag. Zunächst sang Scheffel Lieder in Französisch aus „Les nuits d′été“ (Sommernächte) von Théophile Gautier in der Vertonung von Hector Berlioz, in denen er Poesie und Musik verband. „Villanelle“ ein temperamentvolles „Ländliches Lied“; getragen und romantisch „Le spectre de la rose“ (Der Geist der Rose) und ergreifend schön wiedergegeben „L′île inconnue“ (Die unbekannte Insel). Auch Edvard Grieg schrieb bezaubernde Melodien für Gedichte, wie sich am Sonntagabend zeigte: Unter anderem zu Heinrich Heines „Leise zieht durch mein Gemüt“ oder zu Walther von der Vogelweides „Die verschwundene Nachtigall“. Robert Schumann komponierte ebenfalls Lieder über Gedichte von Nikolaus Lenau, beispielsweise „Lied eines Schmiedes“, „Die Sennin“, „Einsamkeit“ oder „Requiem“ (nach einem altkatholischen Gedicht). Doch das großartige Musikerduo sang und spielte auch aus dem „Italienischen Liederbuch“ von Hugo Wolf und wechselte damit zur heiteren Kost: „Auch kleine Dinge können uns entzücken“; „Mein Liebster ist so klein“ oder „Schweig einmal still, du garstiger Schwätzer“. Temperamentvoller Abschluss des Liederabends war „Ich hab′ in Penna einen Liebsten wohnen“, wobei aufmerksame Zuhörer dabei erfuhren, dass es mehrere Liebhaber in anderen Städten gab. Mit der wunderbaren Zugabe in der Vertonung von Robert Schumann über das Gedicht „Mondnacht“ von Joseph von Eichendorff endete ein unvergesslicher Liederabend.

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