Pirmasens Pirmasens: Drogenberatungsstelle bietet Treffen für Angehörige

Seit September bieten Larissa Sawatzky und Bernd Kunz von der Drogenberatung in der Alleestraße jeden Monat ein Treffen für Ange
Seit September bieten Larissa Sawatzky und Bernd Kunz von der Drogenberatung in der Alleestraße jeden Monat ein Treffen für Angehörige Drogenabhängiger an.

Nimmt ein Familienmitglied Drogen, sind die Angehörigen „emotional stärker betroffen“ als die Konsumenten, erklärte Bernd Kunz, Leiter der städtischen Jugend- und Drogenberatungsstelle in der Alleestraße 20 (neben Landgraf-Ludwig-Realschule), bei einem Pressegespräch am Mittwoch. Daher biete die Beratungsstelle seit September auch regelmäßige Treffen für Angehörige an.

Drogenberatung sei ein wichtiges Thema. „Abhängigkeit ist ein verbreitetes Problem, um das man sich kümmern muss“, betonte Bürgermeister Markus Zwick, der zusammen mit Jan Kardaus, Leiter des Amtes für Jugend und Soziales, und Kunz die Tätigkeitsschwerpunkte der Drogenberatungsstelle vorstellte. Es gebe Folgeprobleme für den Abhängigen selbst, aber auch für seine Familie, die Arbeitskollegen und die Kinder. Für die Stadt sei es deshalb wichtig, auch präventiv aktiv zu werden.

Kostenlose und anonyme Beratung

Der Schwerpunkt der Jugend- und Drogenberatungsstelle, die für die Stadt Pirmasens und den Landkreis Südwestpfalz zuständig ist, liegt bei den illegalen Drogen und dabei insbesondere auf drei Schwerpunkten: Die Einzelfallberatung Betroffener im persönlichen Gespräch mit dem Ziel, Wege zur Therapie aufzuzeigen. Außerdem die Fortbildung von Fachkräften aus dem Jugend- und Sozialbereich. Und die Prävention in den Schulen, um bestmöglich zu informieren und so dem Missbrauch und der Abhängigkeit von Drogen vorzubeugen. Beratungsstellenleiter Kunz betonte, dass die Arbeit der Beratungsstelle kostenlos, anonym und vertraulich erfolge. Die Mitarbeiter unterliegen der Schweigepflicht, was wegen der Kontakte zur illegalen Szene sehr wichtig sei. Die drei Sozialarbeiter der Beratungsstelle, die durch das Land Rheinland-Pfalz und den Landkreis Südwestpfalz bezuschusst wird, beraten pro Jahr 300 bis 350 Personen, die meisten aus der Stadt Pirmasens.

Alle Altersklassen betroffen

Qualifizierte Entzugsbehandlungen machten im vergangenen Jahr 40 Personen, Entwöhnungsmaßnahmen 27 Personen. Über 80 chronisch abhängige Menschen werden medizinisch mit den Ersatzdrogen (Substitution) Methadon oder Subutex medizinisch versorgt. Betroffen von Drogenabhängigkeit seien alle Altersklassen, wobei sich das Konsummuster über die Jahre verändert hat, sagte Kunz. Die Jüngeren konsumierten kaum noch intravenös, sondern schluckten die Drogen eher und nähmen künstliche Opiate. In der Suchtprävention führte die Beratungsstelle im vergangenen Jahr in allen achten Klassen den Workshop zur Alkoholprävention „Tom und Lisa“ durch. Außerdem wurden Schüler der neunten Klassen mit dem Konzept „Drogen ohne mich“ im Städtischen Krankenhaus in Zusammenarbeit mit der Polizei informiert. Kontakt —Jugend- und Drogenberatung, Alleestraße 20, Pirmasens, zweites Obergeschoss, Telefon: 06331/14890-21 bis -23. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 10 bis 12 Uhr, außerdem Montag bis Mittwoch, 14 bis 17 Uhr, donnerstags bis 18 Uhr. —Angehörigentreffen: jeden zweiten Mittwoch im Monat ab 18 Uhr.

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