Pirmasens Monumentale „Friedensmesse“ von Karl Jenkins in Pirmasens

Die Bezirkskantorei Pirmasens wagt sich an die monumentale „Friedensmesse“ (2001) von Karl Jenkins.
Die Bezirkskantorei Pirmasens wagt sich an die monumentale »Friedensmesse« (2001) von Karl Jenkins.

Die Bezirkskantoren Maurice Croissant aus Pirmasens und Wolfgang Heilmann für Bad Bergzabern und Germersheim haben mit Sängerin aus Weißenburg ein großes Chorprojekt in Angriff genommen: Karl Jenkins’ „Friedensmesse“. In Pirmasens ist sie am 18. November zu hören.

Mit zwei groß besetzten Aufführungen von Karl Jenkins’ Friedensmesse „The Armed Man“ erinnern die Bezirkskantoreien aus Pirmasens und Bad Bergzabern gemeinsam mit Sängern aus Frankreich und dem Jugendchor Unisono der Johanneskirche Pirmasens sowie Solisten und einem Orchester an die Schrecken vergangener und aktueller Kriege.

Die Solisten sind Sandra Stahlheber (Mezzosopran), Daniel Schreiber (Tenor), Vanessa Zimmermann (Sopran), Volker Strauch (Bass), Simon Auer (Knabensolo), Enes und Bilal Altunkaya (Muezzinruf); das Orchester ist die Junge Südwestdeutsche Philharmonie Karlsruhe, die Studierende aus ganz Deutschland projektweise zusammenführt.

2001 zum Kosovokrieg entstanden

„The Armed Man“ (übersetzt: Der bewaffnete Mann) überschreibt der heute 79-jährige walisische Komponist Sir Karl Jenkins seine Friedensmesse. Ausgehend vom französischen Chanson „L’homme armé“ aus dem 15. Jahrhundert hat er eine hochdramatische Messe erfunden, die gerade hochaktuell ist. Ist sie doch 2001 unter dem Eindruck des Kosovokonflikts entstanden und dessen Opfern gewidmet. Sie sei „ein außerordentlich bewegendes und doch leicht zugängliches Werk, das bewusst traditionelle Mittel aus verschiedenen Kulturen und Religionen vermischt“, so Maurice Croissant. Das Nebeneinander von alten und neuen Musikstilen sorgt für effektvolle Kontraste. Neben einem Muezzinruf erklingen Gregorianik, Fanfaren, Marschmusik und tief bewegende Texte, in denen Zeitzeugen über den Abwurf der Atombombe über Hiroshima erzählen.

Aktualität nicht eingebüßt

„The Armed Man“ zeigt die Schrecken, die der Krieg bringt, und endet mit der Hoffnung auf Frieden, wenn „Trauer, Schmerz und Tod überwunden werden können“. Bis heute hat diese monumentale und zutiefst beeindruckende Komposition nichts von ihrer Aktualität verloren. Die Ereignisse im Osten Europas und dem Nahen Osten machen die Menschen in der Süd(west)pfalz und dem Elsass sehr betroffen und lassen sie zugleich weitgehend ohnmächtig auf die Geschehnisse dort blicken.

Die Bezirkskantoren Maurice Antoine Croissant und Wolfgang Heilmann wollen daher am Volkstrauertag das etwa 80-minütige Friedenswerk aufführen und damit ein aktives Zeichen für Völkerfreundschaft und gegen Gewalt setzen.

Info

Pirmasens: Samstag, 18. November, 19 Uhr, Johanneskirche

Wissembourg: Sonntag, 19. November, 18 Uhr, Abteikirche Pierre et Paul

Der Eintritt zu den Konzerten ist frei, es wird um Spenden zur Deckung der Kosten gebeten.

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