Pirmasens Michael Gärtner liest am 5. Mai aus zwei Krimis

Michael Gärtner liest im Veranstaltungsraum der VR-Bank in Pirmasens aus „Maimont“ und „Mascara“.
Michael Gärtner liest im Veranstaltungsraum der VR-Bank in Pirmasens aus »Maimont« und »Mascara«.

Ein emeritierter Historiker und Politikberater aus Gebüg, eine schöne Pastorin aus Schönau und ein blonder Kommissar aus Pirmasens sind ein ungewöhnliches, aber liebenswertes Ermittlertrio. „Maimont“ und „Mascara“ heißen die beiden Krimis, die der Autor Michael Gärtner am Freitag in Pirmasens vorstellt.

Der einstige Oberkirchenrat Michael Gärtner, 1955 geboren und seit 2019 im Ruhestand, kennt sich im Dahner Felsenland gut aus und sagt: „Die Südwestpfalz ist eine wunderschöne Gegend, die noch zu wenige kennen“. In seinen beiden Büchern „Maimont“ und „Mascara“ serviert er den Lesern Appetithappen unserer Heimat. Von Pirmasens über den Saarbacherhammer bei Ludwigswinkel, das Ausflugslokal Söller bei Nothweiler, das idyllische Dörfchen Schönau bis nach Weißenburg im nahen Elsass: In dieser Gegend tummeln sich Gärtners Akteure. Dazu zählen der emeritierte Historiker und gefragte Politikberater Alfred von Boyen, der seine seelischen Wunden mit Bogenschießen behandelt, die engagierte und unkonventionelle Pastorin Barbara Fouquet, die allein im großen Pfarrhaus von Schönau lebt und der blonde Kriminalkommissar Bernd Peters aus Pirmasens, den es aus dem hohen Norden in die Westpfalz verschlagen hat. Für einen Hauch von Romantik sorgen die zarten Bande, die die attraktive Pfarrerin und den verschlossenen Ermittler bald umschlingen.

Geheimnisse kommen ans Licht

Dramatik hingegen entsteht bei den verzwickten Fällen, die das Trio auf seine eigene Weise löst. Spannend wird es, wenn in „Maimont“ durch den Tod eines dreijährigen Mädchens die Zeit des Schmuggelns im Grenzbereich, alte Feindschaften, ein Futtermittelskandal und die Praktiken eines skrupellosen Geschäftsmannes aus Frankfurt, der Wurzeln im Felsenland hat, miteinander verwoben werden. Verblüffend ist, welche gut gehüteten Geheimnisse im Lauf der Lektüre ans Licht kommen.

Im Zuge seiner Recherche versucht Alfred von Boyen einen Teil seiner ihn belastenden Vergangenheit aufzuarbeiten. Der Leser erfährt nach und nach, was den grüblerischen Historiker bewogen hat, sich in den hintersten Winkel der Südwestpfalz zurückzuziehen. Der Titel des Krimis bezieht sich auf den Berg Maimont im Dahner Grenzgebiet, bekannt durch die blutige Schlacht am 13. Mai 1940, als die deutsche Wehrmacht die französischen Soldaten vertrieb.

Eine Frauenleiche im Weiher

„Mascara“, der zweite Roman Gärtners, aus dem er bei der Lesung am Freitag liest, spielt ebenfalls vor heimischer Kulisse. Dieses Buch dringt tief in die Camperszene am Saarbacherhammer ein. In dem Krimi macht der Mord an der schönen und zugleich undurchsichtigen Weißrussin Ludmilla Bernd Peters, unterstützt von seinem Kollegen Klaus Scheller, Pastorin Barbara Fouquet und Professor Alfred von Boyen, schwer zu schaffen. Die Leiche wird von Kindern einer Schulklasse im Saarbacher Mühlenweiher entdeckt. Spuren führen in das Wellnesshotel am See (Ortskundige wissen, wie idyllisch das Haus direkt am Wasser liegt), wo Ludmilla als Zimmermädchen gearbeitet hat. Bei den Ermittlungen geht Barbara Fouquet, sehr zum Missfallen des Kommissars, mit ihrer Freundin, der netten Bäckersfrau aus Schönau, eigene Wege.

Michael Gärtner gelingt es, dem Leser viele schöne Ecken der Grenzregion vorzustellen und gleichzeitig die Spannung bis zur letzten Seite zu erhalten. Die Lesung „Tod im Felsenland“ mit dem Autor zählt zur Reihe „Literatur im Gespräch“ und wird in Kooperation mit der Volkshochschule Pirmasens am Freitag, 5. Mai, 19 Uhr, im Veranstaltungsraum der VR-Bank, Alleestraße 2, ausgerichtet. Anmelden kann man sich unter Telefon 06331 213647.

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