Pirmasens Medaille verpasst

BRNO. Es hat nicht für eine Medaille gereicht: Gestern Vormittag gewann Vanessa Welker bei der Frauen-Einzel-Weltmeisterschaft im tschechischen Brno zwar noch ihr Drittrundenspiel gegen die Slowakin Katarina Valigurova mit 3:1 Sätzen (602:614 Kegel), doch am Nachmittag verlor die Bundesligakeglerin des ESV Pirmasens dann das Viertelfinal-Duell gegen die Rumänin Luminita Viorica Dogan glatt mit 0:4 (559:642 Kegel).

Auf dem Weg in die Runde der besten Acht stand mit der Slowakin Valigurova eine kompakte Spielerin im Weg. Zunächst kam Welker nicht ins Spiel. Ab dem siebten Wurf wechselte sie die Gasse, und schon lief es besser. 98:101 hieß es nach den ersten 15 Wurf in die Vollen. Dann spielte die 22-Jährige ihre Qualitäten im Abräumen aus und sicherte sich den ersten Satz mit 159:154 Kegeln. Mit der 1:0-Führung im Rücken zog sie fortan ihr Spiel auf. 99:88 nach dem Spiel in die Vollen. Die Slowakin beantwortete dies mit Neunerattacken. Doch die Biologiestudentin ließ sich nicht beirren und hielt mit 150:141 ihre Gegnerin auf Distanz. Doch die 2:0-Führung (309:295 Kegel) war kein Ruhekissen, denn es folgte der Gegenangriff der Slowakin. Mit 132:171 gab Welker den dritten Satz ab. Damit führte sie nach Sätzen zwar noch mit 2:1, doch in der Kegelwertung lag sie nun mit 441:466 zurück. Nun galt auf der Schlussbahn Frust abzuschütteln, denn noch so eine Bahn wäre das Aus gewesen. Schnell auch hier wieder ein Rückstand, doch Welkers großer Kampfgeist führte sie nach den Vollen an ihre Gegnerin heran (91:95). Die Spannung wuchs. Ab dem 21. Wurf gelangen Welker drei direkte Neuner, doch ihre Gegnerin gab sich nicht verloren. Aber am Ende ergatterte Welker mit 161:148 Kegeln den vierten Satz und gewann so insgesamt mit 3:1 Satzpunkten, obwohl sie weniger Kegel (602:614) als Valigurova gefällt hatte. Somit fehlte noch ein Sieg, um zumindest Bronze sicher zu haben. Welkers Gegnerin im Viertelfinale war die Rumänin Luminita Viorica Dogaru, die sich gegen die Weltranglistenerste Barbara Fidel mit 3:1 (618:609) behauptet hatte. Der Auftakt misslang der ESV-Keglerin. Nach einem 86:101 ins volle Bild lief es auch beim Abräumen alles andere als rund. Mit 127:162 gab Welker den ersten Satz ab. Den zweiten Durchgang gestaltete sie offener (144:148). Ein Fünf-Wurf-Neuner am Anfang und ein Vier-Wurf-Neuner im zweiten Drittel vermiesten ihr trotz des guten Schlussspurts ein besseres Ergebnis. Damit 0:2 nach Sätzen und 271:310 nach Kegeln. Eine Vorentscheidung war bereits gefallen. Zwar holte Welker mit 166 Kegeln auf der dritten Bahn noch mal alles aus sich heraus, doch Dogaru gab mit einer super 181er-Bahn die passende Antwort. Auf der Schlussbahn, die Welker mit 122:149 abgab, zeigte sich der Substanzverlust der jungen Spielerin, die eine Woche zuvor mit dem U23-Nationalteam Weltmeisterin geworden war. (ibt)

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