Pirmasens Lange Nacht der Rockmusik

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Zum dritten Geburtstag des Pirmasenser Musikclubs Z1 hatten sich die Betreiber, die Musikfreunde Pirmasens, etwas besonderes einfallen lassen. Neben dem Headliner, der Rock-Coverband „Tumbleweed“, sind die Akustikbands „Thomas Steinköhler Trio“ und „Acoustic Fight“ vor fast ausverkauftem Haus zu einer Formation verschmolzen.

Und diese Union von Musikern klappte ganz hervorragend, denn das Quintett spielte sich – auch ohne zuvor geprobt zu haben – gegen Ende ihres Auftritts geradezu in einen Rausch. Die Stimmen der beiden Sänger Dennis Köhler („Deep Green Sunset“) und Pouya Nemati („Black Night“, „Aerosmith Coverband“) harmonierten hervorragend miteinander und auch Thomas Burckhardt (Gitarre), Florian Stein (Tasten) und Steffen Witt (Cajon/Bass) hatten mächtig Spaß auf der kleinen Bühne. Die Truppe begann mit dem Bob-Marley-Song „Get Up, Stand Up“ und hatte präsentierte in der Folge insgesamt 17 Songs, was einer Spielzeit von etwa 70 Minuten entsprach. Herausragend waren sicherlich die Interpretationen von „Roxanne“ („The Police“). Hier legte Nemati fast dieselbe Stimmlage wie Originalsänger Sting an den Tag, der „Genesis“-Hit „Illegal Alien“ und eine exzellente Akustik-Version des „Led Zeppelin“-Songs „Whole Lotta Love“, der die zahlreichen Zuschauer förmlich mitriss. Ein weiterer Höhepunkt in dem stilistisch sehr abwechslungsreichen Programm war der vorletzte Song „Killing In The Name“ von „Rage Against The Machine“. Der entwickelte sich zu einem wahren Groove-Monster und alle fünf Musiker versprühten tonnenweise Spielfreude und Können. Dies schwappte natürlich auf das Publikum über, das nicht mit Applaus geizte und die Gruppe zu einem weiteren Song animierte. Nach einer etwa zehnminütigen Umbaupause standen die Musiker von „Tumbleweed“ auf der Bühne und ihre Songliste für diesen Abend hatte es in sich. Hier reihte sich ein Highlight aus der Classic-Rock-History an das nächste. Mit „Paranoid“ von „Black Sabbath“ begann die Band so richtig heavy, bevor es mit dem „Rolling Stones“-Klassiker „Jumpin’ Jack Flash“ in Richtung Rock’n’Roll ging und die Band mit „Cold As Ice“ von „Foreigner“ den erste Konzert-Höhepunkt folgen ließ. Für diesen Song betrat Dennis Köhler abermals die Bühne, um mit „Tumbleweed“-Frontfrau Karin Bieg das Lied in einer Klasse-Version zu schmettern. Herausragend hierbei auch die famose Gitarrenarbeit von Gerd Schäfer, der wiederholt aufhorchen ließ. „Fool For Your Lovin’“ („Whitesnake“), „Turn Me Loose“ („Loverboy“) oder der „Toto“-Knüller „Hold The Line“ fielen dann alle in die Rubrik Superhits und wurden spielfreudig dargeboten, was bei bei dieser guten Bandbesetzung keine Überraschung war. Mit „Weak“ von „Skunk Anansie“ hatte Bieg dann ihren Paradeauftritt, denn hier konnte sie ihre stimmliche Klasse und Bandbreite aufzeigen und war endlich mal richtig gefordert. Der Song ist ihr wie auf den Leib geschneidert. Ralf Maxstadt, unter anderem bei „Mister Slowhand“ aktiv, der eigentlich Thekendienst hatte, Nemati und Köhler kamen bei etlichen Songs wieder als Gastsänger auf die Bühne, was den Auftritt von „Tumbleweed“ letztlich zu einer ausufernden aber mächtig Laune machenden Jam-Session werden ließ. Weitere Höhepunkte waren „Hush“ („Deep Purple“), eine grandiose und nun vollinstrumentierte Darbietung von „Whole Lotta Love“, bei der sich Bieg und Nemati ein Gesangsduell der Güteklasse eins lieferten, sowie der „Journey“-Rausschmeißer „Don’t Stop Believin’“. Viel besser kann man den Geburtstag eines Musikclubs nicht feiern. Das sahen Pouya Nemati, der am Donnerstag ebenfalls Geburtstag hatte, und alle anderen Musiker und die zufriedenen Besucher sicher ebenso. Vorschau Beim nächsten Konzert im Z1 spielt am Donnerstag, 5. November, „SEK – Ska Einsatz Kommando“ aus Zweibrücken. Mehr Infos im Internet: www.z1-musikclub.de.

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